Tom Clancy's Splinter Cell 3: Chaos Theory

Genre
Shooter
USK
ab 16 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 16 Jahre
Vertrieb
Ubisoft
Erscheinungsjahr
2005.03
Systeme
PC, Playstation 2, Xbox, GameCube
System im Test
PC
Kurzbewertung
spannendes Agentenabenteuer für ältere Jugendliche
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Wir schreiben das Jahr 2007. Die politischen Beziehungen von Japan zu Nordkorea und China sind angespannt. Als es zu einer Seeblockade durch nordkoreanische und chinesische Einheiten gegen Japan kommt, bitten diese die USA um Unterstützung. Die Amerikaner entsenden ein hochmodernes Kriegsschiff samt ihren versierten Geheimagenten Sam Fisher in die Krisenregion. Der erfahrene Kämpfer ist mit allen Lizenzen ausgestattet und wird immer dann eingesetzt, wenn Operationen durchzuführen sind, von denen die US-Regierung offiziell nichts wissen darf.

Als Sam Fisher hat der Spieler die Aufgabe Informationen zu beschaffen, Zielpersonen auszuschalten und Ordnung in die chaotische und zu Beginn des Spiels nicht durchschaubare Lage zu bringen. Dabei gilt es nicht in Rambo-Manier auf alles zu schießen, was sich bewegt, sondern auf Grund der brisanten Lage möglichst geschickt, leise und unerkannt zu agieren. Dafür bringt die Spielfigur alle notwendigen Voraussetzungen mit. Ausgestattet mit neusten Geräten und Spionagetechniken schleicht man sich mit ihr elegant und wachsam durch dunkle Gänge, hackt sich in Computersysteme ein und durchkreuzt die Pläne der Gegenspieler.

Die Steuerung des Spiels ist recht komplex und erfordert einiges an Übung. Doch wenn man sie beherrscht, ergeben sich mit der Spielfigur umfangreiche Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten in Bezug auf das Vorwärtskommen, das Angriffs- und Verteidigungsverhalten sowie das Einsetzen diverser Waffen und spezieller Technikausrüstung. So kann der Spieler u. a. ein Nacht- und Wärmesichtgerät nutzen, einen Objektscanner betätigen, Lampen ausschalten, Kerzen auspusten und mit einem Messer Türen öffnen. Bei all seinen Aktionen muss er die Anzeigen zur eigenen Trittlautstärke sowie verschiedene Übersichtskarten im Auge behalten, da die Gegner äußerst sensibel auf jedes Geräusch reagieren und ziemlich intelligent handeln. Daher muss der Spieler sorgfältig die Bewegungen seines Agenten koordinieren und das geeignete Equipment zum richtigen Zeitpunkt einsetzen. Geduld, Konzentration, vorausschauendes Planen und punktgenaue Abstimmung entscheiden, ob eine Mission erfolgreich verläuft. Wird man dennoch von einer patrouillierenden Wache oder Alarmanlage entdeckt, dann helfen neben Verstecken und Abwarten oft nur noch Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit, indem man den Feind im Nahkampf erledigt.
Durch die Möglichkeit aus drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen die geeignete auswählen und zu jedem Zeitpunkt eine Schnellspeicherung durchführen zu können, wird die Frustrationstoleranz des Spielers nicht allzu überstrapaziert.

Die detaillierte Grafik und der passende Sound bauen eine Spannung auf, die den Spieler manchmal auch vor dem Bildschirm „die Luft anhalten lässt“ (Michael, 17).
Die Missionen sind abwechslungsreich und lassen oft alternative Lösungswege zu. Dabei steht der gezielte Einsatz von Gewalt zwar nicht im Vordergrund, ist aber oft für ein Weiterkommen im Hinblick auf das Missionsziel spielentscheidend. Auf übertriebene Darstellungen von Kämpfen und Blut wird verzichtet.

Das Action-Adventure-Spiel ähnelt in seinem Inhalt und seiner Dramaturgie bekannten Mustern aus neuzeitlichen Agentenfilmen, die besonders Jungen als attraktiv und spannend empfinden. Mit der Figur des Agenten Fisher tauchen sie in eine Welt ein, die bedrohlich, kompliziert und unüberwindbar erscheint und die nur sie mit Geschick und Verstand retten können. Um das Spielziel erreichen zu können, müssen sie vielfältige Aufgaben erledigen und Übersicht beweisen. Und droht es mal schief zu gehen, dürfen sie nicht davor zurückschrecken, sich auch kämpferisch durchzusetzen. Das Spiel bietet ihnen die Möglichkeit, sich unerschrocken zu zeigen, Bedrohungen und Chaos zu beseitigen und wie ein Superman zu agieren. Es schafft Entlastungsmomente zur Alltagsrealität besonders bei den Jungen, die ihre Alltagssituation (Schule, Beruf, Familie, Erwachsen werden) auch schon mal als bedrohlich und chaotisch empfinden. Hier im Spiel können sie abschalten und sich bewähren, da ein Scheitern dank Speichermöglichkeit folgenlos bleibt.

Wer die ersten beiden Teile von „Splinter Cell“ kennt, wird in „Chaos Theorie“ nicht viel neues entdecken können. Die Story ist ähnlich und die Grafik des Spiels war auch schon im ersten Teil bemerkenswert. Wirklich neu sind die Speichermöglichkeiten und der Multiplayer-Modus. In diesem können zwei Spieler gemeinsam per LAN oder Internet verschiedene Missionen angehen, wobei Teamwork angesagt ist, da viele Hindernisse sich nur gemeinsam überwinden lassen.