Teenage Mutant Ninja Turtles 2 – Battle Nexus
Der zweite Teil der „Teenage Mutant Ninja Turtles“-Reihe entstand, genau wie die Vorgängerversion, in Anlehnung an die besonders Kindern und Jugendlichen bekannte TV-Comicserie „Hero Turtles“. Protagonisten sind vier Ninja Turtles, die in der Unterwelt von New York leben. Genau wie ihr Meister Splinter, eine Ratte und Ninja Meister, sind die Turtles einst mit einer radioaktiven Substanz in Verbindung gekommen und zu menschenähnlichen Wesen mutiert. Die vier Helden müssen wieder einmal gegen den Schurken Schredder und seine Gefolgschaft antreten und das Böse bekämpfen. Außerdem ist Meister Splinter, der die Turtles einst in der Kunst des Ninja-Kampfes ausgebildet hat, spurlos verschwunden. Die Turtles begeben sich auf eine Suche durch Raum und Zeit. Dabei stoßen sie in jeder Episode auf Gegner unterschiedlichster Art, zumeist Ninjas oder Roboter.
Das Spielprinzip entspricht dem klassischen Beat ’em Up-Spiel. Das heißt der oder die Spieler müssen ihre Schildkröten-Figuren reaktionsschnell und erfolgreich durch zahlreiche kämpferische Auseinandersetzungen führen, wobei jeder Turtle eine ganz spezielle Kampftechnik aufweist: Leonardo ist Meister im Schwertkampf, Michelangelo schwingt seine Nunchakus (asiatische Waffe aus zwei mit einer Schnur oder Kette verbundenen Holzstäben), Raphael seine Dolche und Donatello seinen Holzstab. Darüber hinaus besitzt jeder Einzelne eine besondere Fähigkeit, ohne die es im Spiel kein Weiterkommen gäbe. So kann z.B. Leonardo Hindernisse zerschlitzen.
Der Spielverlauf ist linear. Jede Episode muss Level für Level durchkämpft werden. Nach jedem Level gibt es eine prozentuale Auswertung des Erreichten und die Einzelresultate in den Kategorien Technik, Angriff, Abwehr und Flug.
Spieletester Rafael (13) machten besonders die dicken und schweren Endgegner jeder Episode Spaß. Gilt es doch, nicht nur wild drauflos zu hauen, sondern auch die Schwachstellen des Gegners zu erkennen. In dieser Spielphase ist die Gefahr des Scheiterns mit seiner Figur besonders groß, da Attacken des Gegners recht schnell die Lebensenergie der Turtles mindern mit der Folge, dass das ganze Level noch einmal von vorne angegangen werden muss. Um dies zu verhindern, muss der Spieler dafür sorgen, dass der Energiehaushalt der Schildkröten mit einer guten Pizza oder Cola immer wieder ausgeglichen wird. Finden lassen sich diese in umherstehenden Kisten, die man mit Hilfe der Turtles zerschlagen kann. Neben Lebensenergie verbergen sich in den Kisten auch andere wertvolle Gegenstände, z.B. Kristalle für den Angriff oder Ninjasterne als Wurfgeschosse. Da die Turtles eher für den Nahkampf ausgerichtet sind, können ihnen die Fernkämpfer besonders gefährlich werden. „Die schießen auf uns, da werden wir behindert“, ruft Adnan (12) aufgeregt, als sein Turtle für kurze Zeit bewegungsunfähig ist. Seiner Meinung nach hätte man hier den Spielern bessere Handlungs- bzw. Abwehrmöglichkeiten einrichten sollen. Dafür bereitet den Testern die Funktion, Gegner hochzuheben und durch die Luft schleudern zu können, besonderen Spaß. „Ich spiel mit dem Football“, scherzt Kevin (12).
Als besonders herausfordernd erlebten die Spieler den Vierspieler-Modus an der Xbox, der ihrer Meinung nach den eigentlichen Reiz des Spiels ausmacht. In dieser Spieloption kämpfen die Spieler im Team und nutzen dabei die unterschiedlichen Fähigkeiten ihrer Turtles-Figuren. Diese Form des Zusammenspiels wurde nicht nur häufig genutzt, sondern es entstanden dabei auch rege Unterhaltungen untereinander, wie diese z. B.: „Ich kann den so lang in Schach halten.“ - „Spring doch einfach.“ - „Der springt nicht.“ – „Wir sollten Abstand von denen nehmen.“ - „Guck mal unsere Energie an.“ – „Sammelt die Kisten ein.“ - „Ich hab Pizza geholt“ - „Lass meine Kumpels in Ruh.“ - „Hier lang, kommt doch.“
Wer lieber das Einzelspiel bevorzugt, der besitzt die Möglichkeit zwischen den einzelnen Charakteren zu wechseln. Nach Meinung der Spieleexperten ab 12 Jahren ist es dann aber schwieriger, auf Dauer erfolgreich zu sein und es bringt auch weniger Spaß.
Das Spiel präsentiert sich in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Die Umgebung der einzelnen Levels ist vielfältig gestaltet. Bei Sound und Musik hätte ein wenig mehr Abwechslungsreichtum nicht geschadet. Der Vorspann und auch die Zwischensequenzen im Spiel nehmen Bezug zur neuesten Staffel dieser Comicserie. Dass sich für dieses Spiel ausschließlich Jungen begeisterten ist nicht überraschend. Auseinandersetzung und sich gegen andere schlagkräftig durchsetzen, dabei Geschick und Reaktionsschnelligkeit unter Beweis stellen, sind Spielforderungen, die besonders pubertierende Spieler herausfordern. Im Spiel können sie in unterschiedlichen kämpferischen Bewährungssituationen ihren Wunsch nach Männlichkeit gefahrlos ausleben. Doch immer nur wild auf Tastenkombinationen draufzuhauen, war auch diesen Jungen mit der Zeit zu langweilig. Ihrer Meinung nach, ist das Spiel auf Dauer nicht abwechslungsreich genug und bietet zu wenige Herausforderungen. Und der Versuch, das Spiel mit „Jump and Run“-Hindernissen zu variieren, misslingt auf Grund der unpräzisen Steuerung. Die Jungen machten hierfür die schwerfällige Kameraführung im Spiel verantwortlich, die nicht frei steuerbar ist und dazu beiträgt, dass manchmal die Orientierung verloren geht oder gegnerische Ziele nicht punktgenau anvisiert werden können.