Yu-Gi-Oh! Die Heiligen Karten


Spielbeschreibung:
Yu-Gi-Oh! ist ein Manga, der von Kazuki Takahashi 1996 erschaffen und später als Anime-Serie umgesetzt wurde. Neben den Mangas und der Serie sind im Laufe der Zeit viele verschiedene Merchandise-Artikel, wie das erfolgreiche Sammelkartenspiel von Konami, herausgekommen. Letztendlich erschloss Konami auch den Videospielmarkt, indem sie ihr Sammelkartenformat in einer digitalen Form umsetzten. Yu-Gi-Oh! wird mit einem Deck von etwa 40 Karten, das sich aus Monster-, Zauber- und Fallenkarten zusammensetzt, gespielt. Ziel des Spiels ist es, die Lebenspunkte des Gegners durch Monsterangriffe oder Karteneffekte auf null zu reduzieren und damit das Duell zu gewinnen.
Pädagogische Beurteilung:
Lasst das Turnier beginnen
Die Götterkarten Slifer, Obelisk und Ra sind die drei mächtigsten Karten der Welt. Marik Ishtar, eine mysteriöse Person aus Ägypten, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Götterkarten an sich zu reißen, um damit die Weltherrschaft zu übernehmen. Marik hat bereits zwei der Götterkarten gestohlen. In einem öffentlichen Turnier sollen die finsteren Pläne von Marik aufgehalten werden. Die Spieler_innen übernehmen die Rolle des namenlosen Protagonisten und auch viele bekannte Charaktere aus dem Anime sind in die Geschichte integriert. Nachdem Konami in den vorherigen Jahren ausschließlich Spiele herausbrachte, in denen nur klassische Duelle bestritten werden konnten, war Yu-Gi-Oh! Die Heiligen Karten der erste Teil auf dem Game Boy Advance, der mit einem vollständigen Story-Modus aufwartete. Fans des Yu-Gi-Oh!-Franchises fühlen sich direkt zu Hause, da sich die Geschichte an den Ereignissen der zweiten und dritten Staffel der gleichnamigen Serie beinah direkt orientiert.
Auf die Duellantenstufe kommt es an
Mithilfe des Steuerkreuzes bewegt sich die Spielfigur durch die Welt aus der Vogelperspektive, was an die klassischen Pokémon-Teile erinnert. Andere Spielfiguren können angesprochen werden, um Hinweise zu erlangen oder zum Duell herausgefordert zu werden. Durch gewonnene Duelle erhält man Geld (Domino), mit dem neue Karten gekauft werden können, um sein Deck aufzubessern. Im Gegensatz zum analogen Sammelkartenspiel reicht es hierbei, das Spiel einmalig zu erwerben und damit Zugang zu 900 Karten zu haben. Das Sammeln von Yu-Gi-Oh!-Karten im echten Leben ist dagegen mit deutlich höheren Kosten verbunden. Besitzen die Spieler_innen bereits eine Kartensammlung, bietet die Passwort-Maschine im Kartenshop eine kreative Verbindung zwischen der realen und virtuellen Spielwelt. In das Tastenfeld können die Zahlencodes von realen Yu-Gi-Oh!-Karten eingegeben werden, um so die jeweiligen Karten virtuell in das Spiel übertragen zu können. Ebenfalls steigt durch jeden Sieg die Deckkapazität, die festlegt, wie viele starke Karten im eigenen Deck untergebracht werden können und die Duellantenstufe, die einem erlaubt, stärkere Karten benutzen zu dürfen. Das Erhöhen dieser Werte kann einige Zeit in Anspruch nehmen, was ungeduldige Jugendliche abschrecken könnte. Dennoch ist die Duellsteuerung sehr intuitiv, was dazu führt, dass die Duelle schnell und flüssig verlaufen.
Voranschreiten in der Handlung
Durch eine Übersichtskarte bewegen sich die Spieler_innen durch unterschiedliche Gebiete und schreiten so in der Geschichte voran. Die Hauptaufgabe ist es, sechs Lokalisierungskarten zu ergattern, indem bestimmte Schlüsselpersonen besiegt werden. Hat man schließlich ein Schlüsselereignis abgeschlossen, hört man ein Klingelgeräusch, wodurch signalisiert wird, dass ein neues Gebiet oder ein neuer Gegner freigeschaltet wurde. Die Duellregeln orientieren sich an den allgemeinen Regeln aus dem analogen Kartenspiel, mit der kleinen Änderung, dass die Elementtypen der Karten nun Auswirkungen auf die Kämpfe haben.
Selbst auf einem kleinen Bildschirm lassen sich die Karten sehr gut erkennen, da jede das individuelle Bild zeigt. Die Karten in früheren Yu-Gi-Oh!-Spielen hatten nur schwarze Bilder, die es nötig machten, die angezeigten Namen als Orientierung nutzen zu müssen. Anhand von übersichtlichen Zahlen lassen sich Angriffs- und Verteidigungspunkte der Monster ablesen. Mit einem einfachen Tastendruck kann man einen Blick auf das gegnerische Feld werfen und seine Strategie durchdenken.
Audiovisuelle Darstellung
Die Grafik ist in einem 8-Bit Stil gehalten und zeigt bekannte Schauplätze aus der Serie. In Zwischensequenzen werden die Anime Charaktere dargestellt und gleichzeitig die Handlung vorangetrieben. Die Musik passt zu der jeweiligen Stimmung und beinhaltet ägyptische Klänge. Die Sprachauswahl setzt sich aus Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch zusammen. An sich kann immer im eigenen Haus im Spiel gespeichert werden, in einer Situation müssen jedoch zwei Duelle hintereinander gewonnen werden. Dies kann Spieler_innen mit einer geringen Frustgrenze schnell demotivieren. Der Schlüssel zum Erfolg ist, Duelle um Duelle zu bestreiten, um alle erforderlichen Werte zu steigern. Die steigenden Werte ermöglichen das Verbessern des eigenen Decks und dies garantiert, mit der richtigen Taktik, den Gewinn aller sechs Lokalisierungskarten. Im Finale müssen alle erlernten Tricks und eine effektive Strategie angewendet werden, um so letztendlich der König der Spiele werden zu können.
Fazit:
Kinder und Jugendliche, die Fans der Reihe sind oder generell Spaß an Strategiespielen haben, können mit Yu-Gi-Oh! Die Heilgen Karten einige unterhaltsame Stunden verbringen. Die Grafik fängt die Atmosphäre des Animes gut ein und die Musik orientiert sich immer an der jeweiligen Stimmung der Handlung. Grundsätzlich wurde der Reiz hinter dem Sammelkartenspiel genau eingefangen und macht virtuell genauso viel Spaß wie im echten Leben. Im Vergleich zum analogen Sammelkartenspiel, ermöglicht die digitale Variante den Zugang zu einer großen Anzahl von virtuellen Karten. Gewisse Spieler_innen können dadurch ihr Geld, anstatt für teure Yu-Gi-Oh!-Erweiterungssets, anderweitig nutzen. Spieler_innen mit einer geringen Frustgrenze könnten dagegen von dem erhöhten Zeitaufwand und teils fehlenden Speicheroptionen eher demotiviert werden. Die Geschichte dreht sich um ernste Themen, wie Rache, ist aber der Handlung der TV-Serie entnommen, die ab sechs Jahren freigegeben ist. Es gibt keinerlei gewalthaltigen Inhalte, dennoch sind die Spielanforderungen sehr komplex und daher für Spieler_innen ab 8 Jahren interessant.