Marvel Avengers: Kampf um die Erde

Genre
Beat 'em Up
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Ubisoft
Erscheinungsjahr
2012.12
Systeme
Xbox 360, Wii U
System im Test
Xbox 360
Hinweis(e)
Erfordert Kinect-Sensor
Kurzbewertung
Kampfspiel mit den beliebten Marvel Superhelden
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Interessant für
Marvel Fans und Beat 'em up Begeisterte
Sprache
Grafik
Im Comic-Stil gehalten, grelle Farben und Effekte
Sound
actiongeladen

Steuerung
einfach
komplex
Anforderungen
einfach
schwer
Zeitaufwand
gering
hoch
Spielwelt
linear
offen

Indentifikationsfiguren
Bekannte Marvel Superhelden und Antihelden
Mehrspielermodus
bis zu 4 Spieler
Spielforderungen
Schnelle Reaktion
Zusatzkosten
Problematische Aspekte
Story kommt zu kurz
Gruppenleiter
Christopher Wandel
Games4Kalk
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Wenn es ein Genre gibt, das die Spieletester der Game Connection bisher ausgiebig getestet haben, dann ist es das Beat ’em up. Die Idee dahinter ist schnell erläutert: Meist kämpfen zwei bis vier Charaktere abwechselnd oder hintereinander in einem 2D oder in aktuelleren Titeln 3D Szenario, das an ein Schlachtfeld oder eine Arena erinnert. Oft sind die Protagonisten hierbei entweder namhafte Persönlichkeiten der Tekken und Streetfighter Games (Beurteilung zu Streetfighter x Tekken) oder Comic-Charaktere, wie beispielsweise die sympathischen aber kampfwütigen Schildköten (Beurteilung zu Teenage Mutant Ninja Turtles Smash-Up) . Auch in "Marvel Avengers: Der Kampf um die Erde" geht es um bekannte Comichelden. Insgesamt geben sich 20 Superhelden die Ehre, jeweils in zweier Teams gegeneinander anzutreten und all ihre Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Neben einem Tutorial für den Einstieg, der Kampagne und dem Turnier Modus, gibt es noch die Versus-Kämpfe. Pro Kampf treten ausschließlich zwei Helden an, die während des Kampfes gewechselt werden können.

Pädagogische Beurteilung:
Vorwissen von Vorteil
Die Geschichte wird leider nur in Form einzelner Comicimpressionen dargestellt und ist somit nicht nur lückenhaft, sondern auch inhaltlich dünn. Die Erde leidet unter einer Alien-Invasion und Menschen werden gegen Duplikate/Klone ausgetauscht – selbst einzelne Superhelden sind betroffen. Nach jahrelanger Vorbereitung dieser Invasion, versuchen die Aliens die Erde und somit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Nun haben die übriggebliebenen Helden den Auftrag, gegen die ausgetauschten Helden-Klone anzutreten und dem Spuk ein Ende zu setzen. Hierbei mussten die Spieler wilde Kämpfe an insgesamt 5 brisanten Schauplätzen austragen, um die Welt zu retten. Das Finale war allen Beteiligten nicht ganz klar – nach sorgfältiger Recherche und einigen gelesenen Comics mehr, deutete sich allerdings an, dass man sie alle gelesen haben muss, um die Sinnzusammenhänge vollständig nachvollziehen zu können. Somit könnte sich dieser Titel als ein absolutes Muss für alle Marvel-Fans herausstellen.

Darstellung und Steuerung
Grafik und Sound sind wie bei vielen Spielen des Genres sehr actiongeladen und heizen dem Szenario richtig ein – dies betrifft auch die Farben und grellen Lichteffekte. Hier ist eine optische und akustische Reizüberflutung vorprogrammiert. An sich sind die Charaktere hübsch in Szene gesetzt, allerdings erscheint die Gesamtaufmachung recht detailarm und hinterlässt den Eindruck als spiele man ein Xbox Spiel eines älteren Semesters.
Auch wenn die Steuerung über den Kinect-Sensor erfolgt, sind die eigentlichen Bewegungsabläufe eher human. Spezielle Positionen oder Haltungen werden vom Sensor erfasst und setzen eine entsprechende Attacke oder Parade in Gang. Diese werden während des Kampfes rechts unten auf dem Bildschirm erläutert. Wildes Treten und Boxen vor dem Bildschirm ist somit nicht erforderlich; darüber hinaus arbeitet der Kinect-Sensor außerordentlich präzise. Spezielle Attacken, Kombos oder aber generelle Siege haben außerdem zur Folge, dass die Helden mit neuen Merkmalen ausgestattet werden.

Kinect oder Game-Pad?
Von besonderer Bedeutung für einen reibungslosen Spielverlauf bei einem Beat ’em up ist die Hand-Auge Koordination, da es auf Dauer anstrengend und frustrierend sein kann, wenn der Ausgang des Kampfes nicht am logischen und inhaltlichen Verständnis, sondern an der Bedienung scheitert. Den Spielverlauf auf dem Bildschirm zu verfolgen und gleichzeitig die Tastatur, das Game Pad oder den Joystick zu bedienen, setzt eine Sicherheit im technischen Umgang mit der Konsole oder dem PC voraus. Doch auch die Kinect-Steuerung und das Einnehmen bestimmter Figuren und Positionen erfordert eine gewisse Schnelligkeit und Konzentration, vor allem da die Gesamterscheinung des Spiels schon recht hektisch ist. Eine Herausforderung für unsere Spieletester, die ihnen nach einem langen Schultag teilweise recht schwer fiel. Somit verzögerte sich oftmals die Reaktionszeit und harte Attacken des Gegners mussten in Kauf genommen werden. 

Digitales Kräftemessen
Aus gruppendynamischer Sicht konnte das Spiel bei den Testern punkten. Für Kinder und Jugendliche in dem Alter ist das digitale Kräftemessen von besonderer Bedeutung, denn auch ein vermeintlich schwächerer Kontrahent kann so siegreich aus einem Duell hervorgehen. Der Ausgang eines Duells zweier Spieletester entschied hierbei über den nächsten Kontrahenten, der wiederum seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, sich behaupten oder eine Niederlage kassieren konnte. Hierbei zählte nicht der sportliche Wettbewerb oder der strategische Ehrgeiz, sondern allein der Zweikampf auf digitalem Boden – unabhängig von Größe, Stärke oder Geschlecht. Dennoch scheiterte es zumindest bei den Testerinnen der Game Connection am Interesse sich über das Mindestmaß hinaus mit diesem Titel zu beschäftigen. Dies wurde auch nicht durch die verfügbaren weiblichen Superheldinnen verändert. Weiblichen Marvel und Beat ’em up-Fans sei dieses Spiel jedoch empfohlen, denn hier entscheidet nur die Wahl des Superhelden und die Körper-Auge Koordination.

Fazit:
Wer in erster Linie Beat ’em up Fan und in zweiter Linie Fan der Marvel Superhelden ist, wird dieses Spiel mögen. Wer jedoch eher eine handfeste Story, eine hochwertige grafische Umsetzung und passend komponierten Sound bevorzugt, wird hier eher leer ausgehen. Der Spielspaß ist zwar vorhanden, nimmt allerdings sehr schnell ab (was vielleicht auch an der überschaubaren Anzahl an Schauplätzen liegen könnte).

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Spieletester
Games4Kalk
Köln
Bewertung Spielspass