Titanfall

Genre
Shooter
USK
keine Jugendfreigabe (?)
Pädagogisch
ab 18 Jahre
Vertrieb
EA
Erscheinungsjahr
2014.03
Systeme
PC, Xbox 360, Xbox One
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Hinweis(e)
erfordert kostenlosen Account bei EAs Spieleplattform Origin
Kurzbewertung
Klassischer Multiplayer-Shooter mit interessantem Spielprinzip
Redaktion
Jan Scheurer
Spieleratgeber-NRW
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
War es vor ein paar Jahren noch der 2. Weltkrieg, der oft als Szenario für Shooter hinhalten musste, ist es jetzt die „moderne Kriegsführung“. Als Schauplatz werden aktuelle Krisengebiete gewählt und gekämpft wird meistens gegen Terroristen aus aller Welt. Das machen zumindest Genregrößen wie Call of Duty oder Battlefield erfolgreich vor.
Dass es auch anders geht zeigt "Titanfall". In einem futuristischen Setting bekämpfen sich zwei Parteien gegenseitig mit Hilfe von Titans und deren Piloten. Titans sind riesige Roboter, die entweder automatisch über das Schlachtfeld wandeln oder vom Menschen gesteuert werden können. Gegenüber der Konkurrenz wurde außerdem die Bewegung der Piloten durch Parcours-Elemente erweitert. So ist es ein Leichtes sich durch die riesigen Häuserschluchten schnell und effizient zu bewegen. 

Pädagogische Beurteilung:
Leichter Einstieg, trotz ungenügendem Tutorial
Zu Beginn erhält man eine grundlegende Einführung in die Spielmechanik. So wird die Steuerung inner- und außerhalb des Titans, sowie der Umgang mit verschiedenen Waffen erklärt. Da viele Aspekte des Spiels erst während einer Partie erläutert werden, müssen sich vor allem Neulinge im Genre viel selbst erarbeiten. Trotzdem gelingt der Einstieg fließend und bereits nach wenigen Runden ist das Spielprinzip völlig verstanden.
Abseits des Tutorials gibt es keinen Einzelspielermodus, sondern nur verschiedene Multiplayermodi. Neben klassischen Spielmodi, wie Capture The Flag oder Deathmatch, gibt es auch einige Neuzugänge, die sich allerdings wenig vom Altbekannten abheben. Zusätzlich dazu gibt es auch eine Kampagne zur Auswahl. Hier wird in einer wirren Geschichte das Verhältnis der beiden Parteien in langwierigen Videos erklärt. Besonderheiten darf man hier nicht erwarten, denn bis auf die kurzen Zwischensequenzen gibt es hier nichts Neues. Man bekämpft sich weiterhin auf den bekannten Karten mit den gleichen Modi, die es auch im normalen Mehrspielermodus gibt.

Rollenspiel im Shooter-Gewand
Nachdem man sich für einen Modus entschieden hat, wird man automatisch mit einem offenen Spiel verbunden. Hier wählt man zunächst seine Klasse und seinen Titan aus. Es stehen je drei vorgefertigte Typen zur Verfügung. Ab einem gewissen Level kann man auch eigene Klassen freischalten, die der Spieler selbst ausrüsten darf. Um in der Stufe aufzusteigen benötigt man Erfahrungspunkte. Diese erhält der Spieler für das Erfüllen von Missionszielen oder für Abschüsse. Dabei wird unterschieden ob man einen menschlichen Mitspieler, einen Titan oder einen computergesteuerten Soldaten ausschaltet. Je nach Spielmodi gibt es auch Erfahrungspunkte für missionsbezogene Aufgaben. So gilt es zum Beispiel im Spielmodus „Hardpoint“ Stützpunkte einzunehmen und zu halten. Am Ende gewinnt das Team, das die meisten Punkte durch eingenommene Positionen erhalten hat.

Der Teufelskreis
Durch das ständige Freischalten von neuen Gegenständen und Belohnungen, beispielsweise für eine gewisse Anzahl von zurückgelegten Kilometern auf dem Rücken eines Titans, motiviert das Spiel stets weiterzuspielen. Schnell findet man sich selbst im „Nur noch eine Runde“-Teufelskreis wieder. Umso schneller frustriert das Spiel aber auch, wenn die Teams mehrere Runden hintereinander ungleich aufgeteilt sind. So kippt das Spielerlebnis wenn der Spieler zum fünften Mal hintereinander vom gleichen, erfahreneren Spieler ausgeschaltet wird. 

Wenig Blut, viel Kampf
Natürlich finden sich auch in "Titanfall" explizite Szenen wieder. Erledigt der Spieler einen Gegner beispielsweise im Nahkampf von hinten, so wird eine kurze Animation abgespielt, in der der Spieler den Gegner aus der Ego-Perspektive durch einen Genickbruch umbringt. Die meisten Charaktermodelle sind allerdings so stark ausgerüstet und vermummt, dass oft eher das Gefühl aufkommt, einen Roboter zu besiegen. Schaltet der Spieler einen gegnerischen Mitspieler mit einer Fernkampfwaffe aus, so erscheint kurz eine rote Wolke um ihn herum, die Blut darstellen soll. Blutspritzer oder Flecken, die an der Umgebung haften, gibt es nicht. Auch die Leichen der Gegner verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Allerdings ist der Spielverlauf meist so rasant, dass diese kleinen Details kaum in Erinnerung bleiben.  Auf weitere explizite Darstellungen wurde verzichtet.

Fazit:
"Titanfall" hebt sich vor allem durch sein Setting und neue Spielelemente positiv von der Konkurrenz ab. Durch explizite Szenen im Nahkampf, der erwachsenen Thematik des Kriegs gegen eine Terrororganisation und der Belohnungen, die der Spieler zum größten Teil nur während Auseinandersetzungen mit dem Feind erringen kann, ist das Spiel für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ungeeignet.