Skylanders: Spyro´s Adventure


Spielbeschreibung:
Mit Skylanders feiert der Drache Spyro, nach seinem letzten Abenteuer aus dem Jahre 2008 (Test: The Legend of Spyro), sein Comeback auf den heimischen Bildschirmen. Doch dieses Mal ist er nicht alleine sondern wird von einer Vielzahl Freunden auf seinem neuesten Abenteuer begleitet. Darüber hinaus hat er auch eine technische Neuerung im Gepäck, denn zusätzlich zum Spiel bekommt man im Skylanders Starterpack das sogenannte „Portal of Power“, sowie drei Skylanders Spielfiguren (u.a Spyro). Das Portal ist eine Plattform, auf die man eine der Figuren stellt, welche dann im Spiel dargestellt wird und gespielt werden kann. Tauscht man während des Spiels die Figuren auf dem Portal aus, so wechselt man auch auf dem Bildschirm den Helden. Insgesamt gibt es 32 Spielfiguren, die in 8 verschiedene Elementarkategorien (Feuer, Wasser, Erde, Luft, Leben, Untot, Zauber und Technik) unterteilt sind. Die restlichen 29 Figuren, die nicht im „Starterpack" enthalten sind, können nachgekauft werden.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Spyro und seine Kumpanen müssen ihre Heimat, die Skylands, vor einem Bösewicht namens Kaos retten. Ursprünglich wurden die Skylands von mächtigen Wächtern geschützt, die jedoch mit der Zeit verschwanden. Nur einer dieser Wächter und die Skylanders blieben übrig, jedoch gelang es Kaos, einst selbst ein Wächter, die Skylanders in Spielzeug zu verwandeln und auf die Erde zu verbannen. Nur der Spieler, als neuer Portal-Meister, vermag es die Skylanders in ihre Welt zurück zu bringen und das drohende Unheil zu verhindern.
Das Spielgeschehen läuft in klassischer Action-Adventure-Manier ab: Man bewegt sich als einer der Skylanders durch die Spielwelt und muss verschiedene Aufgaben bewältigen. Diese bestehen zum Großteil aus Gefechten mit Kaos' Schergen - meist muss der Spieler ein abgetrenntes Gebiet von allen Schurken befreien bevor es weitergeht. Besiegte Gegner lassen zusätzlich Münzen fallen, mit denen die Spieler bessere Ausrüstung erlangen können. Darüber hinaus sind kleinere Rätsel über die Spielwelt verstreut, z.B muss der Spieler bestimmte Objekte so verschieben, dass er kleinere Schluchten überqueren kann, da die Skylanders (genreuntypisch) nicht springen können. Das Spiel bedient sich auch einiger Rollenspiel-Elemente, vornehmlich das Aufleveln der Spielcharaktere. Wenn eine bestimmte Anzahl an Gegnern besiegt und andere Aufgaben gelöst werden, verbessert sich die Spielfigur und kann bessere Ausrüstungsgegenstände verwenden.
Pädagogische Beurteilung:
Kinderleichter Einstieg
Skylanders ist es direkt anzumerken, dass es eine jüngere Zielgruppe anzusprechen versucht. Der Spielbeginn zeigt sich entsprechend einsteigerfreundlich - die ohnehin recht einfach gehaltene Steuerung (es werden hauptsächlich ein Analog-Stick zur Bewegung und 2 Knöpfe für Aktionen benutzt) wird in den ersten Spielminuten anhand von spielbaren Beispielen erklärt. Die Action-Adventure Veteranen unter unseren Testern waren anfangs durch die schlichte Steuerung etwas verwirrt, da sie vermuteten die Einführung verpasst zu haben. Kritisiert wurde zudem der Mangel an Bewegungsfreiraum, da die Figuren nicht springen oder schwimmen können. Dennoch ist die Steuerung ein guter Mittelweg für Anfänger sowie Fortgeschrittene. Nicht so positiv bewerteten unsere Tester allerdings die vom Spiel festgelegte Kamera. Anders als in vielen anderen Action-Adventures kann man die Kameraperspektive nicht selbst beeinflussen, sodass man nicht immer den besten Blick auf das Geschehen hat.
Kämpfen für den Sieg
Von Anfang an hatte der Großteil der Tester das Gefühl mitten in einem rasanten Abenteuer zu stecken. Die Tester liefen durch die in bunte Comic-Grafik gehaltene Spielwelt und wurden dabei ständig von, aus allen Richtungen kommenden, Gegnern attackiert. Um die Gegner in ihre Schranken zu weisen sind schnelles Denken und Handeln seitens des Spielers gefordert. In den wenigen ruhigen Momenten lohnt es sich die Umgebung zu erforschen oder herumstehende Holzfässer zu zerschlagen, da es allerlei Nützliches als Belohnung zu finden gibt. Dies sorgte bei den Testern für das Gefühl, dass es zu jeder Zeit etwas zu erleben und entdecken gibt. Jedoch wurde kritisiert, dass das Spiel nach einer gewissen Zeit an Reiz verliert, da die Aufgaben sich oft wiederholen und das Spielprinzip sich abnutzt (Gegner besiegen, Schlüssel finden, Fässer zerschlagen). Eine willkommene Abwechselung stellen daher die sporadisch vorkommenden Bossgegner dar. Im Gegensatz zu den leicht zu besiegenden normalen Gegnern sind diese eine ansprechende Herausforderung für den Spieler, da es gilt, ihre Angriffsmuster und Schwächen zu erkennen und im richtigen Moment zum Gegenangriff überzugehen.
Die Tatsache, dass das Hauptaugenmerk von Skylanders ganz klar auf den unzähligen Kämpfen liegt, sollte kritisch beurteilt werden. Die Kämpfe werden zwar in bunter Comicgrafik dargestellt und Gegner verpuffen in einer bunten Wolke, jedoch ist Gewalt die einzige Möglichkeit sich der Gegner zu erwehren. Zwar werden die Kämpfe allesamt von liebenswert aussehenden Kreaturen ausgefochten, es ist jedoch im Hinblick auf jüngere Spieler problematisch, dass Gewalt unreflektiert als einzige Möglichkeit der Konfliktlösung angeboten wird. Ein großer Teil unserer Tester fand die USK-Bewertung ab 6 Jahren als niedrig „für ein Spiel, in dem fast nur gekämpft wird".
Im Team gegen die Feinde
Ein großer Vorteil des Spiels besteht darin, dass es möglich ist das komplette Spiel zu zweit als Team zu spielen. Hierbei werden zwei Skylanders Figuren auf das Portal gestellt. Anders als bei vielen anderen Mehrspielerspielen wird der Bildschirm nicht in zwei Hälften aufgeteilt (Splitscreen), stattdessen werden beide Spielfiguren gleichzeitig auf einem Bildschirmausschnitt dargestellt. Da die Spieler gezwungen sind nahe beieinander zu bleiben, müssen sie sich in vielen Situationen absprechen, wodurch die Teamarbeit gefördert wird. Diese Spielvariante fand bei unseren Testern großen Anklang und ermöglicht es auch interessierten Eltern das Spiel gemeinsam mit ihren Kindern zu spielen. Zusätzlich gibt es noch den Duell-Modus der es zwei Spielern erlaubt mit ihren Figuren gegeneinander anzutreten. Jedoch ist hierbei die Langzeitmotivation bei weitem nicht so hoch wie bei dem Kooperativ-Modus.
Sammellust und Sammelfrust
Durch das Portal of Power hebt sich Skylanders von anderen Action-Adventures, die eine jüngere Zielgruppe ansprechen wollen, deutlich ab. Dem Spiel gelingt es materielle Spielfiguren und Computerspiele miteinander zu verbinden, indem man die Figuren, wie eingangs erwähnt, durch das Portal of Power in das Spiel befördern kann. Hierdurch wird die haptische Wahrnehmung (Wahrnehmung durch Berühren) angesprochen, da die Tester ihre Spielfiguren anfassen und in die Hand nehmen können. Diese Möglichkeit stellte einen großen Reiz für die Tester dar. Zusätzlich werden alle gesammelten Gegenstände und Verbesserungen des jeweiligen Charakters auf der entsprechenden Figur gespeichert. Diese Funktion ermöglicht es dem Spieler, seine Figur zu einem Freund mitzunehmen und dort den eigenen Charakter zu spielen. Es ist auch sehr positiv zu bewerten, dass dies auch Konsolenübergreifend funktioniert – man kann seine Figur ohne Probleme auf der Konsole eines anderen Herstellers spielen.
Jedoch gibt es einen sehr großen Kritikpunkt, der einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Im Spiel gibt es einige Bereiche die abgesperrt sind und nur von Figuren einer bestimmten Elementarklasse betreten werden können. Dies bedeutet, dass es nötig ist fünf zusätzliche Figuren zu kaufen, um auf den kompletten Spielinhalt zuzugreifen. So kommen zu den 40 bis 50 Euro für das Skylanders-Starterpack noch einmal 30- 40 Euro hinzu, für Inhalte die von vornherein auf der Spiele-DVD enthalten sind. Eine clevere Idee um dieses teure Hindernis zu umgehen, wäre es sich mit seinen Freunden abzusprechen, wer welche Figur kauft und diese untereinander zu tauschen, um die Kosten möglichst gering zu halten.
Fazit:
Skylanders ist ein buntes und actiongeladenes Spiel, das die Spieler in seinen Bann ziehen kann und auch erwachsenen Spielern die Möglichkeit bietet, sich in dieser phantasievollen Welt zu verlieren. Jedoch wäre eine reflektierte Darstellung von Gewalt, sowie alternative Möglichkeiten zur Konfliktlösung wünschenswert gewesen. Die einfache und eingängige Steuerung macht unerfahrenen Spielern den Spieleinstieg leicht und beugt Frustmomenten vor. In Verbindung mit dem gelungenen Mehrspieler-Modus bietet sich dieses Spiel an, um gemeinsam mit seinem Kind die Skylands zu erkunden. Lediglich der Zwang, für ohnehin auf der DVD enthaltenen Inhalt, nochmals Geld auszugeben trübt den positiven Gesamteindruck. Trotzdem ist Skylanders ein gelungener Spaß für Spieler ab 10 Jahren.
