Candy Crush Saga

Genre
Apps
USK
nicht USK geprüft (?)
Pädagogisch
ab 8 Jahre
Vertrieb
King
Erscheinungsjahr
2012.11
Systeme
PC, iOS, Android, Windows Phone
System im Test
iOS
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Klassisches Diamanten-Puzzle mit extremen Kaufanreizen
Redaktion
Torben Kohring
Spieleratgeber-NRW
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4Screenshot 5Screenshot 6

Spielbeschreibung:
Fast jeder, der einen Facebook-Account hat, kennt die Anfragen von Freunden, die um Hilfe in einem Spiel bitten. Eines dieser sehr populären Spiele ist die „Candy Crush Saga“. Ziel ist es dabei Mister Toffee und dessen Tochter Tiffi Toffee den Weg durch eine knallbunte Süßigkeitenwelt zu bahnen und dabei bekannte Figuren wie z.B. den Yeti oder das Monster von Loch Ness zu treffen und ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Dabei gilt es in jeder Episode der Candy Crush Saga 15 Aufgaben zu lösen, die schrittweise in den nächsten Abschnitt führen. Das Spielsystem unterscheidet sich von Level zu Level nur in Feinheiten. Grundsätzlich müssen auf einem Spielfeld mit unterschiedlich farbigen Bonbons immer drei identische Bonbons in eine Reihe gepuzzelt werden. Gelingt dem Spieler dies, verschwinden die Bonbons und alle darüber liegenden Steine rutschen nach unten. Gelingt es dem Spieler sogar vier oder fünf Steine in eine Reihe zu bringen, erhält er Spezial-Bonbons, die z.B. explodieren können oder alle Steine einer Farbe auf dem Spielbrett entfernen. Jedes Level hat dabei eine bestimmte Zielvorgabe: mal müssen Zutaten wie Kirschen oder Nüsse vom oberen an den unteren Rand gebracht werden, eine andere Aufgabe ist das Erreichen einer bestimmten Punktzahl. Für das Erreichen des Ziels steht dem Spieler pro Runde eine bestimmte Anzahl an Zügen zur Verfügung. Erschwerend kommt hinzu, dass im Spielverlauf stetig neue Hindernisse in den Leveln auftauchen. So gibt es z.B. Gitter, die erst zerstört werden müssen, bevor der darunter liegend Diamant entfernt werden kann. Scheitert der Spieler beim Versuch die gestellte Aufgabe zu lösen, verliert er eines von fünf Leben. Nach Ablauf einer kurzen Zeitspanne erhält der Spieler wieder ein Leben zurück.

Pädagogische Beurteilung:
Für Grafik-Puristen
Die Candy Crush Saga ist ein typisches Facebook Spiel und bietet daher keine aufwendige 3D Grafik, sondern begnügt sich mit detailarmen aber knallbunten 2D Oberflächen. Kurze Zwischenfilme erzählen eine fantastisch abgedrehte Geschichte, die jedoch von den meisten Spielern nicht wahrgenommen und schnell durch einen Mausklick beendet wird. Letztlich ist die grafische Gestaltung für die Faszinationskraft zweitrangig, die Spieler nehmen diese nach einer kurzen Spielzeit nur noch indirekt wahr, letztlich bindend ist das ausgeklügelte Spielsystem.

Auf Dauer wenig Abwechslung
Gerade zu Beginn bietet die Candy Crush Saga durch ihre verschiedenen Aufgaben Abwechslung und der Spieler wird schon dadurch motiviert, dass er gerne die nächste Aufgabe angehen möchte. Die ständig hinzukommenden neuen Spielelemente steigern die Neugier nochmals. Doch irgendwann hat sich dieser Effekt abgenutzt und der Spieler muss von Level zu Level immer wiederkehrende Aufgaben lösen. Der Vergleich mit anderen Spielern kann in höheren Leveln zwar noch motivieren, jedoch lässt die Neugier auf das Kommende merklich nach.

„Gemeinsam“ geht es schneller
Die Candy Crush Saga ist ein typisches Social Game. Neue Leben und Bonusgegenstände erhält der Spieler zusätzlich durch Kontakte zu anderen Facebookmitgliedern. Man kann anderen Spielern z.B. Leben oder zusätzliche Züge schenken und bekommt von diesen im Gegenzug ebenfalls Geschenke. Diese können in einem bestimmten Rahmen kostenlos vergeben werden. Dieses System lädt jedoch dazu ein, dem Spieler eigentlich unbekannte Menschen zur eigenen Freundesliste hinzuzufügen um von diesen im Spiel unterstützt zu werden. Mit Blick auf den Schutz der eigenen Daten sollte man Kindern und Jugendlichen die Risiken dieses Vorgehens verdeutlichen und gegebenenfalls verbieten. Auch die Spielversionen für die verschiedenen mobilen Plattformen (Android, iOS, Windows 8) lassen sich mit Facebook synchronisieren, wodurch auch hier durch möglichst viele spielende Freunde Vorteile entstehen.

„Money, Money, Money…“
Die Candy Crush Saga ist grundsätzlich kostenlos spielbar. Durch die Begrenzung auf fünf Leben, die sich nur langsam regenerieren, kommt der Spieler jedoch schnell an den Punkt, an dem es attraktiv wird weitere Leben hinzuzukaufen. Dies ist über verschiedene Wege möglich. Direkt in Facebook über die internen Gutschriften, auf den mobilen Geräten über den jeweiligen App-Store. Zusätzlich lassen sich auch Spielvereinfachungen kaufen, wie zusätzliche Booststeine oder Hämmer, die einen bestimmten Stein vom Brett entfernen.
Zu Beginn sind die Level bequem ohne Zusatzkäufe zu absolvieren, in späteren Abschnitten zieht der Schwierigkeitsgrad jedoch so massiv an, dass auch erfahren Spieler in der Versuchung sind, sich Vereinfachungen zu kaufen, „um den Level endlich zu schaffen“. Obwohl es sich hierbei in der Regel um Summen unter einem Euro bis hin zu 8 Euro für größere Bundles an Gegenständen handelt, können gerade beim bargeldlosen Bezahlen auf den mobilen Endgeräten schnell auch einmal monatlich größere Summen anfallen. Mit Kindern und Jugendlichen sollte dieser permanente Kaufanreiz unbedingt thematisiert werden, Kinder sollten noch keine Möglichkeit haben selbstständig In-Game-Käufe durchzuführen, da sie einfach zu schnell den Überblick über die investierten Summen verlieren.

Mit Einschränkungen auch für Kinder geeignet
Kinder ab 8 Jahren sollten mit dem Spielprinzip der Candy-Crush-Sage in der Regel keine Probleme haben, auch wenn der Schwierigkeitsgrad in den höheren Leveln beachtlich anzieht und der Erfolg dadurch oftmals eher einem Glückspiel gleicht. Eltern sollten jedoch unbedingt darauf achten, dass Kinder keinen Zugang zu den verschiedenen App-Stores haben und dadurch keine Möglichkeit haben, eines der zahlreichen und oft teuren Gimmicks zu erwerben. Auch mit Jugendlichen sollte die Motivation für In-Game-Käufe diskutiert werden und sie für Mechanismen sensibel gemacht werden, mit denen die Hersteller sie dazu animieren In-Game-Käufe zu tätigen.

Fazit:
Die Candy-Crush-Saga ist ein nettes und motivierendes Spiel für zwischendurch, dass durch seine bunte Aufmachung und das verständliche Spielprinzip auch Kinder anspricht. Eltern sollten jedoch darauf achten, dass Kinder keine In-Game-Käufe tätigen können, zu denen die Spieler ständig aufgefordert werden.