Project Sylpheed
Spielbeschreibung:
Über 40 Jahre ist es mittlerweile her, dass George Lucas den Prototypen einer Science-Fiction-Geschichte schuf: das Star-Wars-Epos ist auch heute noch das Paradebeispiel schlechthin, wenn es um Weltraumabenteuer geht. Star Wars erfreut sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit. Erstaunlich ist, dass nicht nur die Generation, die die Veröffentlichung der Filme hautnah miterleben konnte, sich für Star Wars begeistert, sondern auch immer noch viele Jugendliche und Kinder. Die unendlichen Weiten des Weltalls bieten immer noch riesigen Spielraum für die Vorstellungskraft vieler Kinder und Jugendlicher. Um diese Begeisterungskraft für unser Universum weiter zu steigern, hat auch die Videospielbranche das Thema Weltraum-Sci-Fi (Sci-Fi ist die Abkürzung für Science-Fiction) für sich entdeckt. Das Resultat hieraus sind zahlreiche Videospiele, die den Spieler verschiedenste Abenteuer im All erleben lassen. Eines dieser Resultate ist der von Microsoft herausgegebene Spieletitel „Project Sylpheed“.
In Project Sylpheed taucht der Spieler ein ins 27. Jahrhundert. Die Menschheit hat die Grenzen ihres Sonnensystems hinter sich gelassen und ist in neue, unerforschte Gebiete vorgestoßen und hat diese besiedelt. Der imperialen Regierung der Erde ist es so gelungen, ein großes, mehrere Galaxien umfassendes Reich aufzubauen. Die Menschen in den Kolonien fühlen sich jedoch von der Erdregierung und deren Militär TCAF unterdrückt und proben nach einem verhängnisvollen Zwischenfall in eine Kolonie den Aufstand. Vier der Elf Kolonien erheben sich unter der geeinten Flagge der Freiheitsallianz ADAN gegen das TCAF und beginnen eine folgenschwere Auseinandersetzung. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Hauptcharakters, dem Fliegerkadetten Katana Faraway, und muss sich der ADAN-Allianz erwehren. Pikant ist, dass der wohl gefährlichste Gegner aus Reihen der ADAN, der Elite-Jagdpilot Magras Mason, ein ehemaliger Kadettenkumpane und bester Freund unseres Helden ist. Ein Aufeinandertreffen ist also vorprogrammiert und spannungsgeladene Flugkämpfe sind garantiert.
Pädagogische Beurteilung:
Komplizierte Steuerung
Project Sylpheed verlangt einiges von Spielern. Die Steuerung ist vielschichtig und nahezu jeder Knopf ist mit einer wichtigen Funktion belegt. Darüber hinaus ist die Steuerung des futuristischen Kampffliegers – wie bei fast allen Flugsimulationen – nicht wirklich einfach. Es erfordert schon einiges an Übung, um den Flieger auch wirklich so zu steuern wie beabsichtigt. Die vielen Waffenfunktionen und Manöver sorgen dafür, dass das Spiel nicht anfängerfreundlich ist. Spieler, die allerdings schon Erfahrung mit Flugsimulatoren haben, kamen nach kurzer Eingewöhnungsphase gut mit der Steuerung klar. Dies ist auch sehr nötig, da insbesondere die späteren Missionen, wenn der Schwierigkeitsgrad langsam aber sicher steigt, eine blinde, nahezu intuitive Steuerung absolut unerlässlich ist.
Mangelnde Übersicht
Nicht wirklich punkten kann der Spieletitel bei der Übersicht während der Flugeinsätze. Sobald mehrere Ziele auf dem Bildschirm auftauchen, Mündungsfeuer und Explosionen ebenso wie Laser und Nachbrennerspuren am Himmel zu sehen sind, ist der ungeübte Spieler schon vollauf beschäftigt. Hinzu kommt, dass er aber auch noch den Status (Schaden und Panzerung) seines Schiffs und seiner Verbündeten, die Geschwindigkeit (auch in Relation zum verfolgten Gegner!) und das Radar im Auge behalten muss. Das Radar benutzt 9 verschiedene Symbole, die alle unterschiedliche Bedeutungen haben. Um hier die Übersicht zu behalten, braucht der Spieler schon eine gewisse Erfahrung im Umgang mit dem Spiel. Bei den Testern der Testergruppe führte dies ziemlich schnell zu Irritationen: „Verdammt, ich weiß überhaupt nicht, auf wen ich schießen soll und wo ich hinfliegen soll. Was soll das?“ (Tester, 12)
Kein Multiplayermodus
Besonders Multiplayer-Spiele verleihen Flugsimulatoren häufig ein beliebtes Element. Umso unverständlicher ist es, dass die Macher von Project Sylpheed gänzlich auf diesen verzichten. Die Möglichkeit, mit Freunden an einer Konsole gemeinsam oder gegeneinander anzutreten fällt somit weg. Hier ist einiges an Potential verschenkt worden, das den Spieler mehr hätte fesseln können, so die Jugendlichen.
keine innovative Story
Die Geschichte des Spiels ist stimmig und bildet einen guten Rahmen für die Handlungen. Wirklich innovativ ist sie jedoch nicht. Die Idee, ehemals beste Freunde als Feinde gegeneinander antreten zu lassen, ist alles andere als neu. Nichts desto trotz, die Geschichte funktioniert, erklärt die Zusammenhäng und baut Identifikation beim Spieler mit seinem Spielcharakter auf. Hierfür sorgen insbesondere die Zwischensequenzen.
Mäßige Grafik
Auf der Xbox 360 sind grafische Meisterwerke möglich. Leider kann Project Sylpheed sich nicht in die Auswahl der Titel einreihen, die diesem Anspruch gerecht werden. Die Helden sind mehr oder weniger Anime-Figuren, die mit den Teilweise äußerst detailliert dargestellten Figuren aus anderen Spieletiteln für die Xbox 360 nicht ansatzweise mithalten können. Gleiches gilt für die Kampfflieger, deren Darstellung auch deutliches Steigerungspotential aufweist.
Schwierigkeitsgrad nicht veränderbar
Ein Frustrationspunkt liegt in der Einstellung des Schwierigkeitsgrads. Nachdem dieser eingestellt und das Spiel einmal gestartet wurde, lässt er sich nicht mehr ändern. Merkt der Spieler, dass er den Schwierigkeitsgrad entweder zu leicht oder zu schwer eingestellt hat, muss er das Spiel komplett neu starten und hat nicht die Möglichkeit, auf bereits gespielte Missionen zurückzugreifen.
Keine Deutsche Sprache
Enttäuscht waren die Spieler, dass man es beim Hersteller scheinbar nicht für nötig befunden hat, sich um eine deutschsprachige Version des Spiels zu bemühen. Zwar wurden das Menü und Untertitel in Deutsch gestaltet, dass aber das Audio komplett in Englisch gehalten ist, wirkte insbesondere auf jüngere Spieler doch abschreckend: „Ich will nicht immer alles nachlesen müssen, das ist doch doof“ (Tester, 12).
Fazit:
Project Sylpheed ist ein Flugabenteuer, dass vor allem älternen und geübteren Spielern gefallen dürfte. Jüngeren Spielern aus der Testergruppe fiel es vor allem schwer, die Übersicht in den Luftgefechten zu behalten. Hinzu kommt, dass die Geschichte in englischer Sprache präsentiert wird, weshalb nicht jeder dem Geschehen folgen konnte.