Super Mario Galaxy 2
Spielbeschreibung:
Es gibt Produkte, die sich durch Qualität, Innovation und Unverwechselbarkeit (und natürlich auch ein gutes Marketing) im globalen Gedächtnis festgesetzt haben. Das Produkt "Mario" gehört ganz sicher dazu. Seit mehr als 25 Jahren ist der freundliche, japanische Klempner zu Gast in Millionen von Wohn- und Kinderzimmern dieser Erde. Der Mann ist fast so alt wie die Computer- und Konsolen-Spiel-Welt an sich und es sieht nicht so aus als würde Nintendo ihn in absehbarer Zeit in den Ruhestand schicken wollen.
"Super Mario Galaxy 2", Nachfolger des sehr erfolgreichen "Super Mario Galaxy", ist der neue Streich der japanischen Spieleschmiede und setzt jenes fort, was man von einem Mario-Spiel erwartet: Es ist einfallsreich und fordert die Fantasie der Spieler. Es ist bunt, es ist lustig und fantasievoll; es ist schlau, spannend und knifflig - und uneingeschränkt für Kinder ab sechs Jahren zu empfehlen.
Zur Spielgeschichte: Prinzessin Peach ist verschwunden. Mal wieder. Wie in gefühlt 99% aller Mario-Spiele entführt Bowser, schlau und hinterhältig, die Prinzessin, während Mario gerade außer Haus ist. Aber anstatt sich darüber zu ärgern, warum seine geliebte Peach noch immer keine modernen Sicherheitsvorkehrungen in ihrem Schloss hat installieren lassen (Kameras, Panzerglas, etc., sollen wahre Wunder gegen entführende Monster-Schildkröten bewirken), begibt sich Mario, mal wieder, auf die abenteuerliche Rettungsmission.
Die Story des Spiels ist zu vernachlässigen. Ob Mario seine geliebte Peach oder seine Lieblings-Rohrzange aus Bowsers Händen befreien muss, macht für den Spieler (bis vielleicht auf den Kuss am Ende) keinen Unterschied. Wie bei allen Mario-Spielen gilt: Der Weg ist das Ziel! Und hier beginnt das Spiel seinen Zauber zu entfalten.
Mit Hilfe der Lumas, kleiner, sternförmiger Gestalten, macht sich Mario auf die Reise durch verschiedene Galaxien auf der Suche nach seiner abhanden gekommenen Prinzessin. Dabei besucht er rund 50 Planeten, auf denen er nach den "Powersternen" sucht. Diese sind der Treibstoff für das Raumschiff, welches ihn am Ende zu Bowser bringen wird.
Die Welten, in denen sich Mario an verschiedenen Gegnern, Hindernissen und Rätseln bewähren muss sind in ihrer Vielfältigkeit schlicht spektakulär. Nintendos Entwickler haben sich Mühe gegeben, den großen und kleinen Spielern abwechslungsreiche und wunderbar anzusehende Herausforderungen in den Weg zu legen. Mario läuft und hüpft, dass der Schnurrbart wackelt. Er springt vorwärts, rückwärts, schlägt Salti. Er vollführt wagemutige Hechtsprünge, klettert an vereisten Wasserfällen empor und erschafft kleine Wolken, mit denen er hohe Hindernisse überwinden kann. Er fliegt auf großen, bunten Vögeln, taucht durch wunderbare Unterwasserwelten und bohrt sich, wenn es hart auf hart kommt, auch schnell mal durch ganze Planeten hindurch. Der Einfallsreichtum der Entwickler kennt schier keine Grenzen.
Marios Begleiter ist (neben den Lumas und seinem Bruder Luigi, der von Zeit zu Zeit auftaucht) auch ein weiterer alter Bekannter des Mario-Universums: Yoshi, ein kleiner Dinosaurier, ist nicht nur ein besonders schnelles und starkes Reittier. Mit Yoshis Zunge kann Mario Gegner und Gegenstände schnappen und herumwirbeln, sich an Objekten entlanghangeln oder sogar fliegen, wenn Yoshi eine der gärenden Früchte gefuttert hat, die ihn aufblähen und ihn zu einer Art überdimensionalem Luftballon machen. Es gibt in "Mario Galaxy 2" immer wieder neue Dinge zu entdecken, Welten zu erobern und Herausforderungen zu meistern, bis Mario endlich dort angekommen ist, wo er hin wollte: Der Kuss erwartet ihn schon.
Pädagogische Beurteilung:
Die Freigabe ab sechs Jahren wurde von den jugendlichen Spieletestern aufgrund der ausgefeilten Spielsteuerung als passend empfunden. Wer bereits mit ähnlichen Spielen vertraut ist, sollte sich ohne Probleme in die Steuerung mit zwei Controllern hineinversetzen können. Schon nach kurzer Zeit wurden von unseren Testern wie selbstverständlich die abenteuerlichsten Schwünge, Sprünge und Kletteraktionen durchgeführt.
Das Spiel "macht gute Laune" (O-Ton eines Testers), da sowohl die fröhliche Hintergrundmusik als auch die bunten, detailreich gestalteten Levels den Eindruck erwecken, als hätte jemand seiner überbordenden Fantasie freien Lauf gelassen.
Kritik gab es allerdings für den banalen Plot sowie für die etwas holprigen Übersetzungen bei den Dialogen, die in Sprechblasenform dargeboten werden, ohne dass man Stimmen hören kann. Allerdings, so die Tester, sei dieser Aspekt angesichts der abwechslungsreichen und fantasievollen Gestaltung des Spiels leicht zu verschmerzen.
Das Level-Prinzip erlaubt es, das Spiel "mal kurz zwischendurch" zu spielen, sorgt aber durch die fantastische Vielfalt an Herausforderungen und Welten auch über längere Zeit für großen Spielspaß.
Für Kinder und Einsteiger in die Mario-Galaxie liegt eine Einführungs-DVD bei, auf der die verschiedenen Steuer-Möglichkeiten genau erklärt sind. Auch im Spiel wird man immer wieder von verschiedenen Charakteren gefragt, ob sie einem bei besonders schwierigen Rätseln oder Aktionen weiterhelfen können.
Neu in "Super Mario Galaxy 2" ist der ausgebaute Multiplayermodus. Der zweite Spieler übernimmt die Rolle eines Luma-Sterns. Mit diesem kann er Mario auf seiner Mission unterstützen, in dem er für ihn Dinge sammelt, Gegner aufhält und diese sogar zerstören kann. Was am Anfang großen Spaß macht, wird allerdings schnell ein wenig öde, da die Möglichkeiten des kleinen Luma im Gegensatz zur Hauptfigur Mario recht begrenzt sind. "Super Mario Galaxy 2" bleibt im Großen und Ganzen also doch eher ein Solo-Spiel.
Fazit:
Man verliert in "Super Mario Galaxy 2" keine Leben. Wenn die Energieanzeige des Helden den Nullpunkt erreicht, verliert man sogenannte "Versuche". Die Gegner sind nie bösartig, es sind Pflanzen und Drachenbabies. Der Rätselspaß und die Geschicklichkeit stehen im Vordergrund, und das ist auch genau richtig so. Wenn Nintendo mit seiner "Mario"-Reihe für eine Sache steht, dann ist es Unterhaltung für die ganze Familie. "Super Mario Galaxy 2" wird diesem Anspruch mehr als gerecht und ist, sowohl für Kindern als auch für Erwachsene zu empfehlen.