Natalie Brooks - The Treasure of the lost Kingdom

Genre
Adventure
USK
ohne Altersbeschränkung (?)
Pädagogisch
ab 8 Jahre
Vertrieb
Purple Hills
Erscheinungsjahr
2009.01
Systeme
PC, Nintendo DS, iOS, Android
System im Test
PC
Kurzbewertung
Preiswertes, aber kurzweiliges Wimmelbild-Abenteuer
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
"Natalie Brooks" ist ein Wimmelbildspiel. Für diese Art von Spiel charakteristisch sind Spielszenen, die größtenteils aus "starren" Schauplätzen bestehen. Vergleichbar ist diese Art von Spielprinzip mit einem Bilderrätsel, wie man es auch aus Zeitschriften kennt. Mit Hilfe der Maus steuert der Spieler das Geschehen. Im Bild versteckte Gegenstände müssen gefunden und teilweise auch mit diversen anderen Utensilien innerhalb der Spielszene kombiniert werden, um Verstecke zu lüften und Rätsel zu lösen.
Das mit einer pinken Verpackung ausgestattete Spiel macht auf den ersten Blick keinen besonders hochwertigen Eindruck, wirkt es von seiner Gestaltung her leicht überladen. Inmitten der zahlreichen Screenshots befindet sich eine kurze, aber aussagekräftige Spielbeschreibung.
Zunächst erscheint jedoch die ungewöhnliche "Spielspaßgarantie" des Herstellers auf der Rückseite des Covers interessant: "Bei Nichtgefallen einfach das Spiel einsenden und Sie erhalten kostenlos einen Download-Gutschein für ein anderes PurpleHills-Spiel Ihrer Wahl". Ein definitiv kundenfreundliches Auftreten. Möglichweiser kommen aber auch Zweifel an der Qualität von Purple Hills-Spielen bei der vermeintlichen Zielgruppe auf, zumal die Kosten für das Spiel sehr gering sind. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt gerade einmal bei 9,99 Euro.
Die Story des Nachfolgers lässt sich wie folgt zusammenfassen: Teenagerin Natalie Brooks ist eine Detektivin, wie Kenner des ersten Teils dieser Spielereihe bereits wissen dürften. Im zweiten Teil begibt sich die Spürnase auf die Suche nach ihrem Großvater, der allem Anschein nach entführt würde, verfügt er als berühmter Archäologe über ausgezeichnete Kenntnisse zu verborgenen Schätzen. Ziel des Spiels ist es, den verschollenen Großvater innerhalb von 24 Stunden aufzuspüren und zu verhindern, dass die Entführer mit dem Schatz ungeschoren davon kommen. Durch das Lösen vieler unterschiedlicher Rätsel in abwechslungsreichen Szenen, sowie dem Bestehen kleinerer Minispiele, begeben wir uns als Natalie Brooks auf die Suche nach ihrem Großvater.

Pädagogische Beurteilung:

Von Kai Siegel

Wimmelbildspiele sind für die GameOn-Testergruppe kein Neuland. Bereits bei Ankündigung des Titels stößt das Wimmelbildspiel auf Zuspruch. Und trotz des in pink eingetauchten Erscheinungsbild der Hülle, stört sich keiner der männlichen Spieletester, weder an der Farbe der Verpackung, noch an der Tatsache, dass ein weiblicher Protagonist in diesem Spiel als Hauptrolle fungiert.
Binnen kurzer Zeit das Spiel auf dem PC problemlos installiert, erstellen wir uns ein Profil zum Speichern der Spielstände und tauchen nach einem liebevoll inszenierten Vorspann ins Spielgeschehen ein.
Mittels Dialogen und bewegten Bildern wird dem Spieler die Geschichte vermittelt und beginnt mit einem kurzen Tutorial. Auf ein Handbuch hat der Hersteller verzichtet und bedankt sich stattdessen für den Kauf eines Purple Hills-Produkts und wirbt mit einer ausführlichen Broschüre für seine Spiele, die sich zum einen aus der "Pink-Edition" und zum anderen aus der "Black-Edition" zusammensetzen. Die pinke Variante richtet sich augenscheinlich an jüngere Generationen, wobei die schwarze Ausgabe scheinbar für Jugendliche und Erwachsene konzipiert wurde.
Das erste Wimmelbild-Rätsel in der im Comicstil gehaltenen Szenerie gelöst, wird nach kurzer Zeit klar: Eine langwierige Erklärung zur Handhabung des Spielgeschehens wäre auch überflüssig gewesen, beschränkt sich die Steuerung unserer Hauptdarstellerin ausschließlich auf die Maus des Computers.
Ebenfalls wird an dieser Stelle deutlich, dass nicht nur die Steuerung ein recht simples Unterfangen im Spielgeschehen darstellt. Auch die Aufgaben und Rätsel scheinen für die Spieletester kein schwieriges Hindernis zu sein, meistern diese mit beachtlicher Geschwindigkeit Szene für Szene und nähern sich damit schrittweise der Rettung Natalies Großvaters. Jeder der Gruppe ist ohne große Mühe in der Lage, die recht einfach gehaltenen Rätsel zu lösen, selbst wenn eine Kombination mehrerer versteckter Gegenstände erforderlich ist, um im Spielgeschehen weiter zu kommen. Gegenstände finden die Spieler ohne lange suchen zu müssen. Ein gefundener Hammer dient in einer Szene beispielsweise dazu, eine Wand aufzubrechen, in der sich ein weiteres Objekt befindet, mit dem der Spieler weiter kommt.
Der Schwierigkeitsgrad bleibt durchweg konstant. Trotz der Anforderung gefundene Gegenstände miteinander kombinieren zu müssen, sowie nebenbei zum Teil knifflige Minispiele zu bewältigen, wird das Spiel nicht wirklich anspruchsvoller. Auch wenn dieses Manko seitens der Gruppe schon nach kurzer Spielzeit festgestellt wird, sorgen die abwechslungsreichen Schauplätze dennoch für anhaltende Spielfreude und Interesse am weiteren Verlauf der Geschichte.
Immer wieder eingestreute Dialoge zwischen Natalie und den im Spiel anzutreffenden Charakteren lockern das Geschehen auf und erklären die anstehenden Schwierigkeiten. Weiteres erbringen die ins Spiel integrierten Zwischensequenzen, um vom stets gleichen Prinzip Erholung zu finden.
Die unterschiedlichen Minispiele tragen zu einer dankbaren Abwechslung bei. Hier wird der Spieler beispielsweise gefordert, Fingerabdrücke zu vergleichen oder eine Tresorkombination zu knacken. Doch wesentlich schwieriger als der restliche Spielverlauf sind auch diese Aufgabenstellungen nicht unbedingt: Selbst wenn einige Versuche der Spieletester ins Leere gehen, so trägt mitunter auch ein wenig Glück dazu bei, Minispiele binnen weniger Minuten zu absolvieren.
Die mit unzähligen Details überladenen Schauplätze sind durchaus nett in Szene gesetzt und wurden nach Meinung der gesamten Gruppe, grafisch auch bestens aufbereitet. Jede einzelne Szene ist natürlich mit passender Musik unterlegt. So empfinden die Tester diese jedoch auf Dauer als zu eintönig und wünschen sich etwas mehr Abwechslung bezüglich der musikalischen Untermalung.
Nichts desto trotz hat der einfache Schwierigkeitsgrad sowie der unspektakulär geratene Sound unsere Spieletesterin Alexandra nicht davon abhalten können, sich das Spiel zuzulegen. Ihr Fazit: Trotz Schwachstellen hat ihr Natalie Brooks größtenteils gut gefallen. Dazu zählt sie Punkte wie Grafik und eine einfache Steuerung auf, die das Spiel ihrer Meinung nach auszeichnen. Vor allem die Story des Spiels war für Sie ein Anreiz, sich mit dem Wimmelbild-Abenteuer intensiver zu beschäftigen. Größtes Manko aus ihrer Sicht ist allerdings die ziemlich kurz geratene Spielzeit. Ihre Aussage hierzu: Binnen weniger Stunden, verteilt auf mehrere Tage und schon waren die Abenteuer gemeistert, die Verbrecher gefasst sowie der Großvater gerettet.

Fazit:
Das Wimmelbildspiel "Natalie Brooks" ist eine wirklich preiswerte Angelegenheit. Da täuscht möglicherweise der erste Eindruck, dass es sich um ein qualitativ minderwertiges Produkt handeln könnte. Die Spielspaßgarantie des Herstellers ist ein Versprechen an den Kunden, dass sicherlich zwar für Verunsicherung, aber auch möglicherweise Sicherheit sorgt. Denn ein großes Risiko geht der Käufer nicht ein, erhält er ein anderes Produkt im Gegenzug, wenn ihm Natalies Abenteuer nicht zusagen sollten.
Zwar ist das Spiel unglücklicherweise von äußerst kurzer Spieldauer, doch an Spielspaß mangelt es beim Nachfolger nicht. Aufgeteilt in nur sieben Kapitel bleibt das Spiel leider dennoch ein zu kurz geratenes Vergnügen. Grafisch bedient sich das Spiel an aufwändig in Szene gesetzten Schauplätzen, die sich gerade für unsere Spieletester als liebenswert herausgestellt haben und dazu motivierten, das Spiel auch gerade wegen seiner abenteuerlichen Geschichte weiter zu verfolgen. Neu, geschweige denn besonders innovativ ist diese Art von Spielprinzip sicherlich nicht, weiß aber dennoch, besonders jüngere Fans von Wimmelbildspielen zu begeistern. Die Freude der Tester am Spiel nahm auch bei dem einfachen Schwierigkeitsgrad auf Dauer nicht ab und sorgte, verstärkt durch die kleinen Minispiele, für Motivation sich mit dem Spiel auseinander zu setzen. Der Hersteller Purple Hills beweist mit diesem Titel, dass Qualität nicht unbedingt eine Frage des Preises ist. Ein solides Spiel, dass gerade der Spieletestergruppe Interesse an weitere Abenteuer bereitete. Pädagogisch empfehlenswert ist dieses Wimmelbildspiel ab einem Alter von 8 Jahren.

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Spieletester
Ü8 Elsa-Brandström-Schule Düsseldorf
Düsseldorf
Bewertung Spielspass