UFC 2009: Undisputed
Spielbeschreibung:
UFC - dieses Kürzel steht für Ultimate Fighting Championship. Es handelt sich hierbei um einen Verband, der Kämpfe zwischen Kampfsportlern verschiedener Disziplinen ausrichtet; man spricht in diesem Zusammenhang auch von "Mixed-Martial-Arts". Hier treten beispielsweise Boxer gegen Ringer oder Judoka gegen Kickboxer an. Die Kämpfe finden in achteckigen, von einem hohen Zaun umgrenzten Ringen statt, weswegen man auch von Cagefights spricht. Diese Variante des Kampfsports erfreut sich wachsender Popularität; inzwischen hat die UFC auch erste Kämpfe in Deutschland durchgeführt. Kämpfe innerhalb dieser Liga wirken sehr brutal, mehr noch als beim Boxen, da in der UFC auch mit Tritten, Knien und Ellenbogen gekämpft wird. Attacken in die Weichteile, Kopfstöße oder ähnliches sind jedoch auch hier verboten. Insgesamt ist die Gefährlichkeit dieser Sportart wohl auch nicht höher einzuschätzen als die anderer Kampfsportarten.
"UFC 2009: Undisputed" bildet diese Kämpfe nun in virtueller Form ab. Wie im realen Vorbild gilt es auch hier in zahlreichen Kämpfen gegen andere Kampfsportler zu bestehen. Entscheidend ist dabei der Kampfstil, den die eigene Figur beherrscht: Ein Kickboxer spielt sich deutlich anders als ein Ringer oder Muay-Thai-Kämpfer. Dies macht auch den Simulationscharakter des Spiels deutlich: Andere Beat em Ups, wie beispielsweise "Tekken 5" oder "Soulcalibur 3", bedienen sich einer arcadelastigen Herangehensweise - hier gewinnt der Spieler, der die besten Combos und Spezialmanöver seiner Figur beherrscht - der Gegner ist besiegt, sobald seine Ausdauer auf null reduziert wurde. Anders "UFC 2009: Undisputed". Hier kann ein einzelner Treffer bereits den Knockout bedeuten. Eine taktische Herangehensweise an die Kämpfe ist notwendig, wenn man überhaupt eine Chance haben will. Das Timing der Attacken spielt eine sehr große Rolle. So hat ein Angriff, der den Gegner trifft, während dieser gerade selbst im Angriff ist eine deutlich höhere Wirkung als eine Attacke, die der Gegner kommen sieht. Außerdem fallen die Schläge und Tritte je nach Entfernung zum Gegner immer unterschiedlich aus.
Ein weiterer Aspekt, der Kämpfe der UFC von anderen Kampfsportarten unterscheidet, besteht darin, dass ein Kampf nicht unterbrochen wird, wenn einer der Kämpfer zu Boden geht. Der Bodenkampf spielt vielmehr eine große Rolle. So schlagen die Kämpfer auch am Boden weiter aufeinander ein, wobei naturgemäß der Kämpfer, der obenauf ist, einen großen Vorteil hat. Außerdem sind am Boden Haltegriffe möglich, die den Gegner zur Aufgabe zwingen können. Ein Sieg kann auf verschiedene Arten erreicht werden: Zunächst durch KO, aber auch durch Aufgabe, technischen KO (Ringrichterentscheid) oder Punkte nach Ablauf von drei oder fünf je fünfminütigen Runden.
In "UFC 2009: Undisputed" hat der Spieler auch die Möglichkeit, ein Spiel im Karrieremodus zu spielen. Hierbei führt er seinen Charakter, dessen Aussehen, Fertigkeiten und Ausrüstung frei bestimmbar sind, durch mehrere Saisons, in denen es gilt, möglichst viele Kämpfe siegreich zu bestehen und so die Rangliste der UFC empor zu klettern und schließlich vielleicht sogar Weltmeister zu werden. In diesem Modus muss sich der Spieler auch um außerhalb des Ringes liegende Dinge kümmern; er muss beispielsweise Werbeverträge aushandeln, Trainings absolvieren und Emails beantworten. Leider wirken diese Aktivitäten etwas belanglos und aufgesetzt; im Falle der immer gleichen Trainingseinheiten sogar bisweilen nervig. Dennoch ist der Karrieremodus eine spannende Alternative zu schnellen Kampf für zwischendurch, da sich der eigene Kämpfer weiterentwickelt und nach und nach gegen immer bessere Gegner antritt; später auch gegen innerhalb der Szene bekannte Kämpfer wie z.B. Brock Lesnar oder Rampage Jackson.
Pädagogische Beurteilung:
"UFC 2009: Undisputed" ist ein ungemein realistisches Spiel. Es bildet die Härte eines Mixed-Martial-Arts Kampfes sehr genau ab – inklusive diverser Verletzungen und Blut. Platz- und Risswunden sind keine Seltenheit; Blutspuren auf der Ringmatte gehören zum normalen Bild eines Kampfes. Dass eine solche Thematik in den Händen von Kindern und Jugendlichen nichts verloren hat erklärt sich damit quasi von selbst.
Insbesondere der Aspekt des Bodenkampfes verdient besondere Beachtung: Es wirkt ungemein brutal, wenn ein Kämpfer auf den anderen aus überlegener Position einschlägt, während er am Boden liegt. Dieses Bild ist jedoch normal für einen UFC-Kampf. Kann ein Kämpfer die überlegenen Attacken seines Gegners nicht mehr abwehren, wird der Kampf vom Ringrichter abgebrochen und als technisches KO gewertet – die Prügelei wird also ab einem bestimmten Grad abgebrochen, so dass man zumindest den Eindruck hat, dass sich die Gewalt in sportlichen Grenzen hält und massive Verletzungen vorgebeugt werden sollen.
Man muss sich jedoch fragen, inwiefern eine Kampfform, wie sie in der UFC praktiziert wird, überhaupt vertretbar ist; schließlich wird hier, zumindest im Ansatz, auch auf nahezu wehrlose Menschen eingeprügelt, bis der Ringrichter den Kampf abbricht oder einer der Kontrahenten bewusstlos ist. Auch die Frage, ob ein solcher Kampf noch Sport zu nennen ist, muss wohl jeder selbst beantworten.
Fazit:
"UFC 2009: Undisputed" ist ein gut gemachtes, ungemein realistisches Kampfsportspiel, das die Intensität und Brutalität eines UFC-Kampfes hervorragend einfängt und abbildet. Gerade die Möglichkeit, einen Kampf mit einem einzigen wohlplatzierten Schlag entscheiden zu können, verleiht den Matches eine ungeheure Spannung. In ihrer Intensität und der gezeigten Gewalt sind die Kämpfe jedoch auf gar keinen Fall für Kinder oder Jugendliche geeignet; erwachsene Spieler, die das Geschehen auf dem Bildschirm differenzierter betrachten können, erwartet jedoch ein spannendes Kampfspiel.