Blazing Angels 2 - Secret Missions of World War 2
Spielbeschreibung:
"Blazing Angels 2 – Secret Missions of World War 2" versetzt den Spieler direkt in die Zeit des 2. Weltkriegs, um als Teil einer geheimen amerikanischen Elite-Einheit, den "Blazing Angels", nur die absolut heikelsten und schwierigsten Missionen in Angriff zu nehmen. In der Rolle des jungen US-Piloten Edward "Tech" Thatcher soll vor allem der Plan des Dritten Reichs vereitelt werden, eine Superwaffe zu entwickeln, mit deren Hilfe der Krieg ein unausweichliches, fatales Ende nehmen soll.
Das Spiel baut in erster Linie auf die 18 Missionen umfassende Einzelspielerkampagne auf, in denen die Aufgabe des Spielers darin besteht, als Pilot eines von über 50 freispielbaren Original-Flugzeugen für einen erfolgreichen Verlauf der Missionen zu sorgen. Das Aufgabenspektrum reicht hierbei vom Beseitigen aller Gegner im Luftkampf bis zur Eskortierung der eigenen Bodentruppen. Zur Unterstützung steht ein Geschwader zur Verfügung, welches während der Einsätze befehligt werden kann.
Neben der Einzelspielerkampagne bietet das Spiel die Möglichkeit, die Missionen mit bis zu vier Spielern an einer Konsole im Coop-Modus anzugehen, wobei das gleichzeitige Zusammenspiel via Splitscreen nur zu zweit in Angriff genommen werden kann. Des weiteren kann sich über Internet mit bis zu 16 Spielern gleichzeitig gemessen werden.
Pädagogische Beurteilung:
Vor Beginn der Kampagne können sich Einsteiger über ein Tutorial mit der Steuerung des Spiels vertraut machen. Die Einführung ist sinnvoll aufgebaut und kann dadurch punkten, dass nach dem Konzept "Learning-by-doing" ohne ausschweifende Erklärungen ein guter Einstieg in die grundlegenden Aktionen zur Bewältigung der folgenden Missionen gegeben wird. Die Jugendlichen der Spieletestergruppe wagten den Sprung ins kalte Wasser und näherten sich dem Spielgeschehen ohne vorheriges Spielen des Tutorials. Dies stellte sie zumindest zu Beginn vor keine größeren Problem, was allerdings in erster Linie auf den Umstand zurück zu führen ist, dass die Tester schon über ausreichend Erfahrung im Umgang mit Computerspielen verfügen. Anfänger sollten sich dagegen die Zeit nehmen einen Blick auf das Tutorial zu werfen, da auf den Spieler im Laufe des Abenteuers einige schwierige Passagen zu meistern gibt, welche Spieler mit einer niedrigen Frustrationstoleranz schnell dazu verleiten könnte, dass Gamepad resigniert zur Seite zu legen. Trotz der relativ leicht zu erlernenden Steuerung und des anfänglich moderaten Schwierigkeitsgrades bemerkte ein Tester (12), dass "das Spiel eher etwas für Profis ist. Für Anfänger am Anfang ok, aber dann zu schwer."
Die größte Faszination übte die Kombination des Fliegens mit der Möglichkeit aus, die Gegner durch beherzten Einsatz des bordeigenen Maschinengewehrs vom Himmel zu holen. Ein Spieler (12) zeigte sich begeistert von dem "coolen Spielgefühl" und der Möglichkeit, sich mit einem Kumpel an einer Konsole spannende Luftkämpfe zu liefern. Dieser Eindruck wird unterstützt von der guten Grafik, welche den Standard der neuen Generation von High-Definition-Konsolen erfüllt. Kleine Schwächen offenbart die Performance bei größeren Explosionen oder sehr vielen Flugzeugen auf dem Spielbildschirm. Hier kann es vereinzelt zu kleineren Rucklern kommen, welche das Spielerlebnis allerdings nur geringfügig beeinträchtigen.
Als kritikwürdig ist der Umgang des Titels mit der schwierigen Thematik des 2. Weltkriegs einzuordnen. Das Intro, sowie die im Comicstil gehaltenen Videosequenzen können jederzeit übersprungen werden, wozu viele Jugendliche auch ohne weiteres tendieren dürften. In der Spieletestergruppe führte dieser Umstand dazu, dass den Testern selbst nach längerer Spielzeit nicht wirklich bewusst zu sein schien, um welche Thematik sich die Handlung des Spiels dreht. Den Jugendlichen war weder bewusst, dass die Geschehnisse zur Zeit des zweiten Weltkriegs spielten, noch welche Gegner sie überhaupt ins Fadenkreuz nehmen. Hier ist es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder vor Beginn des Spiels mit den geschichtlichen Ereignissen des zweiten Weltkriegs vertraut zu machen und dadurch für den belasteten Spielinhalt zu sensibilisieren. Da das Spiel ab 12 Jahren freigegeben ist, kann nicht uneingeschränkt davon ausgegangen werden, dass das dritte Reich in der Schule schon Teil des Stoffes gewesen ist.
Abgesehen von diesem, nicht zu unterschätzenden Makel präsentiert Ubi Soft mit "Blazing Angels 2" eine solide Fortsetzung des sehr beliebten ersten Teils der Serie. Ein Spieler (13) stellte fest, dass "es ja nicht sehr viele Flugzeugspiele auf dem Markt gibt. Deswegen finde ich, dass das Spiel eine gute Abwechslung ist." Das Spiel setzt das Fluggefühl originalgetreu um und bietet auch erfahreneren Spielern durch den optionalen "Simulationsmodus", in welchem das Geschehen auch auch aus der Cockpit-Perspektive gesteuert werden kann, genug Anreiz zu einer längeren Beschäftigung mit dem Titel. Der Sound kann auf den ersten Blick den guten Gesamteindruck bestätigen. Die Explosionen klingen sehr satt und jeder der 50 unterschiedlichen Flugzeugtypen verfügt über seinen eigenen spezifischen Klang.
Allerdings verzichteten die Entwickler komplett auf eine deutsche Synchronisierung. Dieser Umstand dürfte vor allem Jugendlichen zur Last fallen, die nicht über ausreichende Fremdsprachenkenntnisse verfügen, um die für das Verständnis der Hintergrundgeschichte relevanten Dialoge problemlos zu verfolgen.
Fazit:
Bei "Blazing Angels 2" handelt es sich um ein in allen Bereichen solides Kriegsspiel. Die Steuerung lässt sich nach kurzer Eingewöhnungszeit gut bewältigen, die Grafik hinterlässt einen ordentlichen Eindruck und der Sound muss sich nur der Kritik einer fehlenden deutschen Synchronisation stellen. Als höchst verbesserungswürdig ist der Umgang des Spiels mit der sensiblen Thematik des 2. Weltkriegs einzuordnen. Die Spielgeschichte bietet nicht genügend Einblick und lässt vor allem jüngere Spieler ohne das nötige Hintergrundwissen im Stich.
Aufgrund dieser Verfehlung ist das Spiel für Jugendliche ab 16 Jahren geeignet, die über genügend Reflexionsfähigkeit verfügen, um den Spielinhalt eigenständig kritisch zu beleuchten.