Timeshift
Spielbeschreibung
Der Schurke des Spiels Dr. Aiden Krone hat die Zeit durcheinander gewirbelt. Mittels eines gestohlenen Anzugs, der die Manipulation der Zeit erlaubt, ist er in der Zeit zurück gereist und hat eine alternative Realität erschaffen, in der er der allein herrschende Diktator ist. Unterdrückung und Gewalt gegen die Bevölkerung sind in dieser Realität an der Tagesordnung; ein Zustand, der untolerierbar ist. Deshalb wird der Spieler, ausgerüstet mit einem ähnlichen Anzug, ebenfalls in der Zeit zurückgeschickt, um den finsteren Machenschaften des Dr. Krone ein Ende zu bereiten.
Pädagogische Beurteilung
"Timeshift" spielt sich zu großen Teilen wie ein konventioneller Ego-Shooter. Wie in diesen Spielen üblich ist man die meiste Zeit damit beschäftigt, sein Alter Ego mittels verschiedener Schusswaffen gegen die zahlreichen Feinde zu verteidigen. Unter den Waffen finden sich dabei konventionelle Schusswaffen, wie Sturmgewehre oder Schrotflinten, aber auch eher ungewöhnliche Gerätschaften, wie beispielsweise eine Armbrust mit Zielfernrohr oder ein Flammenwerfer. Dies weist schon daraufhin, dass es in "Timeshift" genrebedingt nicht gerade zimperlich zugeht.
Ungewöhnlich sind auch die Möglichkeiten, die einem der "Beta Suit" bietet, der Anzug, der dem Spieler die direkte Kontrolle der Zeit ermöglicht. Auf Knopfdruck ist es so möglich, die Zeit kurzfristig anzuhalten, sie zu verlangsamen oder für ein paar Sekunden zurückzudrehen. Und dies hat spieltechnisch durchaus Auswirkungen: Bei angehaltener Zeit ist es so zum Beispiel möglich, zu einem Gegner zu laufen und diesem seine Waffe zu entreißen; stürzt ein Gebäude über einem zusammen, kann man die Zeit zurück spulen und so dem sicheren Tod unter den Trümmern entrinnen. Oft trifft man auch auf kleinere Rätsel, die nur mit Hilfe des "Beta Suits" gelöst werden können. Will man beispielsweise eine Wasserfläche überqueren, die durch einen umgestürzten Strommast unter Spannung steht, ist dies nur möglich, wenn man zuvor die Zeit für einige Sekunden einfriert.
Diese Spielereien mit der Zeit sind auch zunächst durchaus spaßig und innovativ, nach und nach verlieren sie jedoch deutlich an Reiz, da man im Prinzip immer ähnlich vorgeht: Man stößt auf eine größere Anzahl Feinde, verlangsamt die Zeit und beseitigt die Gegner danach relativ problemlos. Anschließend geht es weiter zum nächsten Einsatzziel, das in der Regel nur im Erreichen eines bestimmten Punktes auf der Karte besteht. Abwechslungsreich ist das nicht. Da auch die Geschichte des Spiels es nicht schafft, großes Interesse an der Handlung zu wecken, ist die Motivation, das Spiel nach ein paar Stunden noch weiterzuspielen, eher gering.
Grafisch und soundtechnisch gibt es wenig auszusetzen: "Timeshift" sieht solide aus und klingt auch gut. Die vom Bürgerkrieg zerstörten Straßenschluchten, durch die man im Spiel läuft, fangen die Atmosphäre der Geschichte einer Widerstandsbewegung, die gegen ein totalitäres Regime kämpft, gut ein, und auch die allgegenwärtige Propaganda des Systems, die aus den zahlreich vorhandenen Lautsprechern dringt, trägt ihr übriges dazu bei. Schade nur, dass die eigentliche Geschichte so wenig dafür tut.
Die Gewaltdarstellung ist moderat gehalten; die deutsche Fassung des Spiels ist gegenüber der internationalen Version allerdings auch stark geschnitten. Dennoch besteht zu keinem Zeitpunkt des Spiels ein Zweifel daran, dass es Menschen sind, auf die man schießt, auch wenn diese vielleicht die Handlanger eines diktatorischen Systems sind. Für Kinder und Jugendliche ist "Timeshift" daher absolut ungeeignet.
Fazit
"Timeshift" bietet durchschnittliche Actionkost. Es handelt sich hier um einen konventionellen Shooter, dessen ungewöhnliches Zeit-Manipulations-Thema zunächst durchaus faszinieren kann. Auf längere Sicht ist dies jedoch zu wenig; das Spiel wird schnell langweilig.
Der gewalthaltige Charakter des Spiels macht es darüber hinaus für Kinder und Jugendliche ungeeignet.
Getestet wurde die XBox360-Version.