Kane & Lynch: Dead Men

Genre
Shooter
USK
keine Jugendfreigabe (?)
Pädagogisch
ab 18 Jahre
Vertrieb
Eidos
Erscheinungsjahr
2007.11
Systeme
PC, Playstation 3, Xbox 360
System im Test
Xbox 360
Kurzbewertung
brutales Gemetzel zweier Psychopathen
Autor
Matthias Reitzig
Einzeltest
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4
Siehe auch

Beschreibung des Spiels:
Der Ex-Söldner Kane hat im Laufe seines Lebens viele furchtbare Dinge getan. Eines Tages ging jedoch etwas schief und Kane wander­te, zum Tode verurteilt, ins Gefängnis. Er ist ein gebrochener Mann der mit seinem Leben abgeschlossen hat. Kane schreibt noch einen Abschiedsbrief an seine Tochter Jenny, in dem er sie um Ver­zeihung bittet. Auf dem Transport zur Hinrichtungsstätte lernt er einen merkwürdigen Mann kennen, der sich als Lynch vorstellt und ihm zuraunt, er solle den Kopf einziehen. Und tatsächlich wird der Gefängnisbus kurz darauf überfallen und Kane entführt. Verant­wortlich dafür sind seine ehemaligen Freunde aus der Söldnereinheit "The7". Diese verlangen nun von ihm etwas zu besorgen, was er ihnen gestohlen haben soll. Als Druckmittel drohen sie, Kanes Familie zu töten, sollte er nicht kooperieren. Lynch, der sich im weiteren Spielverlauf als wahrer Psychopath erweist, wird ihm als Aufpasser an die Seite gestellt. Gemeinsam macht sich das ungleiche Duo nun auf eine äußerst gewalthaltige Reise.


Pädagogische Beurteilung:
"Kane & Lynch: Dead Men" beginnt explosiv. Das Spiel setzt direkt mit der Flucht aus dem Gefängnisbus ein, was eine wilde Schießereien mit der Polizei zur Folge hat. Nach der gelungenen Flucht folgen ähn­lich hektische Situationen. So stehen beispielsweise ein Banküber­fall mit anschließender Verfolgungsjagd oder ein Discobesuch in­klusive Massenpanik auf dem Programm. Diese innovativen Ideen sor­gen auch zunächst durchaus für Spannung. Leider kann das Spiel die abwechslungsreichen Missionen des Anfangs nicht das ganze Spiel über aufrecht erhalten. Stattdessen sind die späteren Levels genretypische Einheitskost, die erfahrene Spieler nicht begeistern kann. Hinzu kommt, dass es mit der künstlichen Intelligenz, sowohl der Gegner als auch, und dies wirkt umso schwerer, der eigenen Mitstreiter, schlecht bestellt ist. Diese reagieren oft nicht wie erwartet auf die Befehle des Spielers, sondern rennen häufig planlos in der Gegend herum und werden folgerichtig schnell von den Feinden getötet. Es besteht zwar die Möglichkeit, gefallene Kameraden innerhalb einer bestimmten Zeitspanne durch eine Adrenalinspritze wiederzubeleben, aber das ist sicher nicht Sinne des Erfinders.
Gesteuert wird der Protagonist aus der Schulterperspektive, die Kamera folgt ihm also immer von hinten. Kane kann hinter Objekten in Deckung gehen, kriechen und Objekte erklettern. Die Steuerung ist hierbei jedoch häufig recht hakelig. So geht er oft erst nach mehreren Versuchen tatsächlich an der gewünschten Position in De­ckung - ein Umstand, der ihm meist ein paar Treffer mehr ein­bringt als nötig gewesen wäre. Diese Steuerungsfehler führen, ver­bunden mit der schlechten künstlichen Intelligenz, auch schnell zu Frustrationen. Einen Levelabschnitt wieder und wieder spielen zu müssen, nur weil die Steuerung oder die KI einen Aussetzer hatten, ist nun einmal kein Spaß.
Neben der Einzelspieler-Kampagne, die übrigens auch zu zweit ge­spielt werden kann, wobei ein Spieler Kane, der andere Lynch spielt, bietet "Kane & Lynch: Dead Men" auch eine Mehrspieler-Mo­dus mit dem Namen "Fragile Alliance". In diesem geht es darum eine Bank zu überfallen und soviel Geld wie möglich zu erbeuten. Wer dabei von den verteidigenden Polizisten erschossen wird, wech­selt die Seiten und versucht nun, seine ehemaligen Kollegen aufzuhalten.
Grafisch bewegt sich "Kane & Lynch: Dead Men" nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Die Darstellung ist zwar nicht schlecht, in anderen aktuellen Spielen bekommt man jedoch deutlich mehr geboten.
Das Spiel besitzt ein hohes Maß an Gewaltdarstellung. Schussverletzungen und Blut werden realistisch dargestellt und sorgen dafür, dass das Spiel für Kin­der und Jugendliche nicht geeignet ist. In dem Spiel wimmelt es zudem nur so von Kraftausdrücken. Alleine diese hätten vielleicht schon gereicht, dem Spiel eine Jugendfreigabe zu verweigern. Hierbei handelt es sich also ausdrücklich um ein reines Erwachsenenspiel, welches weder für Kinder gedacht noch geeignet ist!

Fazit:
"Kane & Lynch: Dead Men" ist ein brutaler Shooter mit eini­gen innovativen Ideen. Dieses Spiel ist ein reines Erwachsenenspiel ohne Jugendfreigabe und darf Kindern unter 18 Jahren weder verkauft noch zugänglich gemacht werden. Dieser Punkt ist unbedingt zu berücksichtigen.

Getestet wurde die XBox360-Version.