Red Ocean

Genre
Shooter
USK
keine Jugendfreigabe (?)
Pädagogisch
ab 18 Jahre
Vertrieb
dtp/Anaconda
Erscheinungsjahr
2007.03
Systeme
PC
System im Test
PC
Kurzbewertung
geradliniger Shooter im Unterwasser-Setting
Autor
Matthias Reitzig
Einzeltest
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Bei einem Tauchausflug entdeckt Jack Hard, der Protagonist des Spiels, eine verlassene Unterwasserstation aus Zeiten des Kalten Krieges. Leider treiben sich hier auch eine Menge Terroristen herum, die sich die gewaltige Energiequelle der Station für eine geplante Welteroberung zu Nutze machen wollen. Schnell heißt es für Jack: kämpfen oder getötet werden. Und so greift er beherzt zur Maschinenpistole und kämpft sich durch die Horden von Gegnern.


pädagogische Beurteilung:
"Red Ocean" spielt sich wie ein vollkommen typischer Vertreter des Shooter-Genres. Jack, der aus der Ich-Perspekive gesteuert wird, öffnet eine Tür und wird in der Regel sofort von einigen Terroristen attackiert. Nachdem er sich mit Hilfe seines Waffenarsenals, das im Laufe des Spiels sowohl herkömmliche Schusswaffen wie Pistole oder Maschinenpistole, aber auch futuristische Geräte wie eine Plasmakanone enthält, der Angreifer entledigt hat, wird kurz der Raum nach Munition und Erste-Hilfe Packs durchsucht. Im Anschluss wird die nächste Tür geöffnet, hinter der bereits weitere Gegner warten - So geht es im gesamten Spiel weiter. Dass die künstliche Intelligenz der Gegner ebenfalls zu wünschen übrig lässt, ist dem Spielspass zusätzlich abträglich. So stürmen diese teilweise blindlings feuernd auf Jack zu oder bleiben einfach im Raum stehen, anstatt Deckung zu suchen. Aufgelockert werden diese sehr eintönigen Passagen durch gelegentliche Bossfights (längere Kampfpassagen gegen besonders starke Endgegner). Diese Kämpfe erfordern meist eine besondere Taktik.
Grafisch betrachtet sieht "Red Ocean" so aus, wie man es von einem typischen Shooter erwartet. Die Gänge sind düster, Rost "verziert" die Wände, Tageslicht gibt es unter dem Meer nicht. Es herrscht eine klaustrophobische Atmosphäre, die zunächst durchaus in ihren Bann zu ziehen weiß, insbesondere dann, wenn durch eine Explosion eine Außenwand zerstört wird und sich der Raum im Anschluss mit Wasser flutet. Hier muss Jack nun um sein Leben schwimmen und möglichst schnell wieder trockene Gefilde erreichen. Spätestens nach der dritten oder vierten Einlage dieser Art jedoch wird auch das langweilig und das Grau in Grau der Umgebung kann den Spielspaß nicht zurückerobern.
Die Gewaltdarstellung beschränkt sich auf kurze Trefferanimationen. So ist bei einem erfolgreichen Schuss kurz eine rote Wolke zu sehen, bevor der Gegner zusammenbricht. Auf darüber hinaus gehende Verletzungsdarstellungen verzichtet das Spiel. Die Gegner Jacks stoßen jedoch permanent Flüche und Beleidigungen aus, die die gewalttätige Atmosphäre des Spiels untermalen.
Gewalt ist der einzige Lösungsweg in diesem Spiel. Eine nicht-gewalttätige Interaktion mit anderen Figuren ist nicht vorgesehen und somit nicht möglich. Auch die Abwesenheit jeglicher Rätsel oder anderer Spielanteile führt dazu, dass sich das gesamte Spiel auf die zahlreichen Kämpfe mit den Terroristen konzentriert, was den gewalttätigen Bezug des Spiels zusätzlich betont.


Fazit:
"Red Ocean" ist ein absolut geradliniger Shooter. Die Geschichte vom Kampf in der Unterwasserstation wird schnörkellos und ohne Witz oder interessante Wendungen abschnitthaft erzählt und dadurch schnell langweilig. Der gewalttätige, kampfbetonte Bezug des Spiels macht es für Kinder und Jugendliche ungeeignet.