ArmA: Armed Assault

Genre
Shooter
USK
ab 16 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 16 Jahre
Vertrieb
Bohemia Interactive
Erscheinungsjahr
2006.11
Systeme
PC
System im Test
PC
Kurzbewertung
realistischer Ego Shooter
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielgeschichte
"Armed Assault" ist ein realistischer Ego-Shooter, der ein authentisches Kriegszenario zu einem jetzigen Zeitpunkt beschreibt. Das Spiel ist eingerahmt in eine genretypische klischeehafte Handlung: Der Friede auf der Insel Sahrani wird von zwei verfeindeten Fraktionen gestört. Der kommunistische Norden bekriegt den von den USA unterstützten demokratischen Süden. Als der Friede sichergestellt zu sein scheint, beginnen die Amerikaner ihre Truppen zurückzuziehen. Darauf haben die Kommunisten natürlich nur gewartet und starten eine neue Offensive. Der Spieler muss mit den verbliebenen Soldaten zunächst den Süden sichern und danach den Norden zurückerobern und befrieden. Reportagen in englischer Sprache treiben die Geschichte des sonst eher aktionlastigen Spiels voran und verleihen dem Szenario eine realistische Note.


Pädagogische Beurteilung
Im Fokus des Spiels steht genretypisch die militärische Auseinandersetzung verfeindeter Truppenverbände. Im Einzelspielermodus gilt es, verschiedene Missionen nacheinander abzuarbeiten. So müssen z.B. Dörfer von feindlichen Truppen gesäubert werden – immer aus der Sicht der Ich-Perspektive eines jeweiligen Soldaten. (ein Merkmal, welches diesem Genre seinen Namen verleiht: Ego- oder First-Person-Shooter) Gesteuert wird ein x-beliebiger Militär, der immer ohne Namen bleibt. Gekämpft wird entweder als Einheit der Bodentruppen oder als Pilot bzw. Fahrer diverser Militärfahrzeuge wie Jeeps, Panzer oder Hubschrauber.
Nicht nur das militärische Setting orientiert sich an realistischen Vorgaben. Auch die Lebenserwartung der Spielfigur entspricht der eines Soldaten im direkten Fronteinsatz. Schon ein einzelner Schuss eines Heckenschützen kann dem Spieler zum Verhängnis werden – umso mehr Wichtigkeit gewinnt planendes Handeln und taktisches Vorgehen. Neben dem Spieler kämpfen an seiner Seite noch andere Soldaten derselben Partei. Zu jeder Zeit können die eigenen Soldaten vom Feind offen angegriffen oder von Heckenschützen beschossen werden. Strategisches Vorgehen und Reaktionsschnelligkeit ist also auch hier gefragt. Musik und Sound untermalen das auch sonst realistisch wirkende militärische Szenario. Das Spiel achtet auf eine lebensnahe Abbildung der Kampfhandlungen, allerdings in erster Linie auf einer strategischen Ebene. Auf eine Darstellung von z.B. Verwundungen wird verzichtet, was das Spiel weniger gewaltbetont dastehen lässt als zunächst vermutet. Getroffene Soldaten fallen scheinbar ohne Blutverlust zu Boden, Einschusslöcher und Verletzungen sind nicht zu sehen. Trotzdem geht es hier im Wesentlichen darum, dass der Spieler mittels einer Spielfigur andere Soldaten verwunden oder sogar töten muss. Alternative Handlungsmöglichkeiten werden nicht bereitgestellt. Der Umgang mit realistisch dargestellten Militärwaffen und Maschinen verleiht dem Spiel zudem einen simulationshaften Charakter. Hier wird Krieg simuliert – Eine Eignung für Kinder ist also in jedem Fall auszuschießen.

Im Mehrspielermodus kann gegen- und miteinander gekämpft werden. Dabei kann im laufenden Spiel jederzeit der Computer die Funktion eines Mitspielers übernehmen und andersherum. Das Spiel eignet sich also für tatische Mehrspielerpartien. Zuletzt noch eine kritische Anmerkung: Auf Internetseiten für Armed-Assault-Spieler kann man sich Erweiterungen herunterladen, die das Spiel noch realistischer machen sollen. So können z.B. die eigenen Soldaten wahlweise in Bundeswehr- oder z.B. die Israelische Uniform schlüpfen und Kriege mit den Originaluniformen austragen. Diese Option ist zwar ausdrücklich nicht Inhalt des Spiels in der vom Hersteller vorgelegten Version, ist aber dennoch für jeden frei zugänglich und verwendbar. Ob die so entstehenden Inhalte die eines Pc-Spiels für Jugendliche sein sollten ist höchst fragwürdig.

In der Testergruppe hatten nur diejenigen Interesse an Armed Assault, die ohnehin ein Faible für Ego-Shooter haben. Den anderen waren die Spielanforderungen zu hoch. Gleichzeitig hebt sich laut Aussage der Jugendlichen das Spiel kaum von anderen Genrevertretern ab.
"Ego Shooter spiele ich nur über das Internet gegen andere oder mit Freunden über ein LAN (Local Area Network). Hier bei kommt es weniger auf eine realistische Grafik an. Für uns ist besonders die Steuerung wichtig. Ähnlich wie in Sportspielen entscheiden manchmal Sekundenbruchteile über Sieg und Niederlage des eigenen Teams." meint Marcel, 17 Jahre aus der Testergruppe.

Fazit
Armed Assaul ist ein realistischer Ego-Shooter im authentischen Kriegsszenario. Fokus des Spiels ist die militärische Auseinandersetzung zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Die Gewaltdarstellung des Spiels ist zwar nicht explizit aber dennoch fragwürdig. Das Spiel eignet sich in jedem Fall erst für Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren. Den Jugendlichen war das Spiel insgesammt zu wenig einfallreich.