Spieleratgeber NRW - Druckansicht von Seite #6157
Lance A Lot
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Lance A Lot

Genre
Beat 'em Up
USK
nicht USK geprüft (?)
Pädagogisch
ab 10 Jahre
Vertrieb
Brimstone
Erscheinungsjahr
2016.10
Systeme
PC
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Hinweis(e)
Die Classic Edition wurde getestet
via Steam
Kurzbewertung
Kurzweiliges Duellspiel mit Rittern auf Raketen
Zusatzinformationen ausklappen
Interessant für
Schnelle Runden zwischendurch
Sprache
englischer Kommentator, Texte auf Deutsch einstellbar
Grafik
bunte 3D-Grafik, Comic-Elemente
Sound
verschiedene Soundeffekte, unauffällige Hintergrundmusik bis hin zu klassischen Stücken

Steuerung
einfach
komplex
Anforderungen
einfach
schwer
Zeitaufwand
gering
hoch
Spielwelt
linear
offen

Indentifikationsfiguren
Ritterfiguren in verschiedenen Farben
Mehrspielermodus
2 bis 4 Spielende (kein Solo-Modus)
Spielforderungen
Frusttoleranz, Geschick
Zusatzkosten
nicht vorhanden
Problematische Aspekte
nicht vorhanden
Gruppenleiter
Bilsel Kıratlı
GamerSpace Stadtbibliothek Bielefeld
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4Screenshot 5

Spielbeschreibung:
Das Multiplayer-Partyspiel Lance A Lot wirbt direkt mit seinem Untertitel damit, dass es Freundschaften ruinieren kann und dies auf Raketen! Und bereits als kleiner Spoiler kann gesagt werden, dass es bei den schnellen Runden hoch und laut hergehen kann. In lokalen Runden am gemeinsamen Bildschirm können bis zu 4 Spielende eines der Ritterportaits auswählen, um sich in überwiegend abgeschlossenen Arenen zu duellieren. Aus der Vogelperspektive steuert man seinen Ritter auf einer Rakete und muss mit seiner Lanze je nach Siegesbedingung andere Ritter von deren Rakete stoßen oder Aktionen ausführen, ohne selbst getroffen zu werden. Nach jedem Duell werden entweder die einzelnen Gewinner*innen gekürt oder es werden im Turniermodus (5 Duelle) Punkte je nach Platzierung verteilt, um nach einem kompletten Durchlauf  den oder die Sieger*in zu küren.

Pädagogische Beurteilung:
Duell-Arenen
Da das Partyspiel als reines Duellgame für mehrere Personen ausgelegt ist, können für alle Runden viele Einstellungen vorab getroffen werden: Neben Geschwindigkeit, Länge und Position der Lanze, Auswirkungen bei Kollisionen, Timelimit beim Verlassen der Arena oder Punktelimit können die Arenen (bis zu 7 verschiedene) und der Modus einzeln ausgewählt werden. Erst ab 3 Spielenden sind alle 4 Modi (Letzter überlebende Ritter, Handgemenge, Erobere die Fahne, King of the Hill) wählbar. Es kann auch direkt das Turnier ausgewählt werden, in der der Zufall entscheidet, in welcher Arena mit welchem Modus gespielt wird. Das Spiel verzichtet auf Tutorials oder nähere Erklärungen, so dass sich erst im Duell selbst mit dem Modus und der Steuerung auseinandergesetzt werden kann.

Ritter auf Raketen
Allein der Hinweis, dass sich Ritter auf Raketen mit Lanzen duellieren, fördert den albernen Charakter und den Grad des Chaos. Je mehr Spielende mitmachen, umso chaotischer können die Duelle je nach Arena ablaufen. Dabei geht die Übersicht eher selten verloren, da sich der Bildschirm der Arena nie verändert, sondern zentral heran- oder herauszoomt, je nachdem wie weit sich die Ritter voneinander entfernen. Die Steuerung ist zunächst gewöhnungsbedürftig, da eine gewisse Trägheit und der Turbo-Boost (je nach Einstellung) live berücksichtigt werden müssen, wenn man sich in der Arena fortbewegen oder ausweichen möchte. Auch wenn es seltsam klingt, gewöhnt man sich schnell daran und bekommt das Gefühl, man „reite“ wirklich diese Rakete. Ganz klar wurde die Größe und Farbe der Ritter kritisiert, da nicht immer sofort erkannt wurde, wer welche Farbe hatte. Aufgrund der anfänglichen Hürde der Steuerung können jüngere Spielende (unter 10 Jahren) allein schnell überfordert sein.

Ruiniert Freundschaften?
Der Grad der Frustration richtet sich daran, wie folgenreich die Einstellungen bei Kollisionen und dem Modus selbst eingestellt wurden. Bei einem Treffer vom anderen Ritter, den explodierenden Fässern oder der Landschaft selbst (Stichwort: Dornenranken) kann eine Siegesreihe oder eine Niederlagenserie bei einzelnen Mitspielenden zu Freude oder Wut führen, in der Trashtalk und erhöhte Lautstärke gang und gäbe sind. Da die 4 sehr unterschiedlichen Modi auch andere Konzentrationen und Spielweisen einfordern, kann jede Runde neue Favoriten oder neue knappe Duelle bedeuten. Das Game weist wenig Zufallselemente auf, sondern ist Folge von den Fähigkeiten, Spielweisen und Entscheidungen der Spieler*innen selbst. Wie fast jede gemeinsame Partyrunde lässt dieses Game kaum jemanden kalt.

Fazit:
Für schnelle Spielerunden mit Freunden und der Familie eignet sich Lance A Lot gut. Trotz der zunächst ungewöhnlichen Steuerung ist das Gameplay leicht verständlich und schnell erlernt. Auch Jüngere können mit Hilfe ins Spiel finden, jedoch ist eine gewisse Frusttoleranz hilfreich, da erfahrene Spielende schnell überlegen sein können. Die vielen Einstellungen und besonders der chaotische Ablauf mit vielen Effekten fördern den fairen Spaßfaktor. Für schnelle kurze Runden in einer Gruppe eine willkommene Ergänzung und Abwechslung.

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Spieletester
Kinder- und Jugendhaus Brake
Bielefeld
Bewertung Spielspass