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Naruto Shippuden Ninja Council 3
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Naruto Shippuden Ninja Council 3

Genre
Beat 'em Up
USK
ab 6 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 8 Jahre
Vertrieb
Nintendo
Erscheinungsjahr
2009.09
Systeme
Nintendo DS
System im Test
Nintendo DS
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Lediglich für Fans der Serie mit einem sehr kurzen Einzelspielerteil
Gruppenleiter
Niko Boßmann
Ü12 Lise-Meitner-Gesamtschule
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Videospiele sind in vielerlei Hinsicht eng mit dem Medium Fernseher verknüpft. Nicht nur, dass einige Konsolen zum Spielen an den Fernseher angeschlossen werden, immer häufiger werden auch Filme und Serien in Videospielen umgesetzt. Einerseits gilt dies insbesondere für die großen, erfolgreichen Hollywood – Blockbuster James Bond oder Batman, Spider-Man und Co. Andererseits gibt es aber auch immer mehr Spieletitel zu beliebten Serien wie den Simpsons oder auch Dragonball Z. Auch die weltweit erfolgreiche Animeserie Naruto gehört zu den Serien, die als Videospiel bereits vor Jahren auf den Markt gebracht worden sind. Naruto erzählt die Geschichte des jungen Ninjas Naruto Uzumaki, der oberster Ninja seines Dorfes werden will. Auch wenn die Namen der Charaktere und viele andere Wörter asiatisch anmuten, spielt Naruto in einer rein fiktiven Welt. Dies wird auch durch die immer mal wieder auftauchenden Fabelwesen deutlich. Ein zentraler Bestandteil der Naruto – Serie ist die Freundschaft zwischen den Hauptcharakteren, prägend sind aber sicherlich die zahlreichen Ninja – Kämpfe. Die Serie fand seit der erstmaligen Ausstrahlung der ersten Folge 2002 großen Anklang und daher wurde auch schnell eine zweite Staffel fertiggestellt. Während bei Naruto die Hauptcharaktere um Naruto Uzumaki noch Jugendliche sind, sind sie in der zweiten Staffel Naruto Shippuden bereits junge Erwachsene.

Das Videospiel "Naruto Shippuden Ninja Council 3" ist der dritte Teil der Ninja Council Reihe. Inhaltlich schließt das Spiel direkt an der Handlung der Serie Naruto Shippuden an. Das Team Kakashi um den Titelhelden Naruto macht sich auf, um der bösen Akatsuki – Organisation Einhalt zu gebieten. Diese sind in das Dorf Suna – Gakure, das Nachbardorf von Narutos Heimatdorf Konoha – Gakure, eingedrungen und verfolgen einen geheimnisvollen Plan. Der Spieler kann wahlweise einen der Hauptcharaktere übernehmen. Zur Unterstützung wählt er danach zwei Backup – Figuren, die in schwierigen Situationen unterstützend eingreifen können. So gerüstet macht sich der Spieler auf den Weg in das Abenteuer, das vor ihm liegt.

Pädagogische Beurteilung:
Monotone Level mindern den Spielspaß beträchtlich
Das Spiel erinnert stark an die frühen Gameboy – Spiele aus dem Hause Nintendo. In einer 2D – Landschaft startet der Spieler am linken Bildrand und muss sich den Weg durch Gegnerscharen und Hindernisse freikämpfen, bis das Ziel irgendwann am rechten Bildrand auftaucht. Abwechslung ist so leider Mangelware, fehlende Abwechslung dominiert dadurch die verschiedenen Level. Im Endeffekt spielt der Spieler genau das gleiche Spiel wie in den Vorgängerversionen, lediglich die Hintergrundgeschichte wurde angepasst. Nicht nur für Spieler, die bereits die ersten beiden Teile kennen, ist das für einen Vollpreistitel zu wenig.

Simple, einsteigerfreundliche Steuerung
Die Steuerung des Spiels ist sehr simpel. Mit den Pfeiltasten bewegt sich der Spieler vorwärts oder duckt sich. Durch mehrfaches Drücken einer einzelnen Aktionstaste oder Kombination von verschiedenen Tasten kann der Spieler noch komplexere Aktionen durchführen. Die Taste A ist beispielsweise mit der Aktion „Sprung" belegt, drückt der Spieler zwei Mal schnell hintereinander A wird ein wesentlich höherer Sprung ausgeführt. Diese Art der Tastenbelegung ist aus vielen anderen Spielen bekannt und stellte für die erfahrene Spieler keinerlei Probleme dar. Aber auch wenig erfahrene Spieler und Anfänger hatten Schwierigkeiten mit der Steuerung der Spielfiguren, auch wenn eventuell ein bisschen Übung von Nöten war und die Experten der Gruppe mit Rat zur Seite standen.

Viel Kampf, viel Ehr
Das Spielprinzip ist auf die Auseinandersetzung mit Gegnern ausgelegt und Naruto muss bei seinem Weg durch die Spielabschnitte etliche von ihnen besiegen. Für medienerfahrene Grundschulkinder sind die Kämpfe in der Regel deutlich als fiktiv erkennbar und die Gegner stellen lediglich stereotype Hindernisse auf dem Weg zum Levelende dar. Die Gegnerdicht liegt deutlich höher als in der Zeichentrickvorlage und rückt die Story während der Spielabschnitte weitestgehend in den Hintergrund.

Schlechte Grafik, nerv tötender Sound
Auch wenn der Nintendo DS nicht unbedingt eine Spielekonsole ist, die von für grafischen Meisterleistungen steht – der Nintendo DS hat schließlich andere Vorteile – beurteilten die Tester die Grafik von "Naruto Shippuden Ninja Council 3" nicht wirklich als gelungen. Die Figuren wirken lieblos umgesetzt, die Landschaften ziehen ausdruckslos im Hintergrund des Geschehens vorbei. Abwechslung? Fehlanzeige! Im negativen Sinne übertroffen wird diese grafische Umsetzung aber noch durch den Ton. Dass die Texte der Figuren selber gelesen werden müssen ist eine relativ gängige Praxis und daher aufgrund der technischen Limitierungen entschuldbar. Die in den jeweiligen Spielabschnitten abgespielte Musik ist aber nur eines: furchtbar nerv tötend. Die Musik, wahrscheinlich als passende Untermalung des Abenteuercharakters des Spiels gedacht, wurde von den Jugendlichen als dermaßen daneben beurteilt, dass eigentlich nur der Aus – Knopf Abhilfe verschaffen konnte. Deshalb stellten die Tester in der Spieletester – AG den Ton kurzerhand auf lautlos.

Große Nähe zu der Serie
Das Videospiel schließt wie bereits beschrieben an die Handlung der Animeserie an. Dies ist für Kenner der Charaktere eine tolle Möglichkeit, in die Welt des Titelhelden Naruto einzutauchen. Gewissermaßen erlebt der Spieler so die Abenteuer, die er sonst nur am Fernseher begleiten kann. Dies sorgte bei den Testern aus der Spieletester – AG, die bereits Fans der Serie waren, für helle Begeisterung. Die beiden Tester, die zwar die Serie kennen, allerdings wenn überhaupt nur selten zuschauen, konnten sich in der fiktiven Spielwelt nur schwerlich zurechtfinden. Die Inhalte sind für Naruto – Laien teilweise nur schwer nachzuvollziehen: „Ich kenne Naruto, aber ich gucke das nicht. Von dem Spiel verstehe ich deshalb einige Sachen nicht." (Tester, 12 Jahre)

Sehr kurze Spieldauer
Viele Videospiele üben ihre Anziehungskraft durch einen gelungenen Einzelspielermodus aus. Zwar macht es häufig auch viel Spaß mit Freunden zu spielen, in der Regel wird jedoch alleine gespielt. Daher beschrieben die jugendlichen Tester der Gruppe ein gelungener Einzelspielermodus als für sie essentiell für ein gutes Spiel, das nicht als Mehrspielerspiel ausgelegt ist. Bewertet man "Naruto Shippuden Ninja Council 3" nach diesen Maßstäben, fällt das Fazit durchwachsen aus. Einerseits bietet das Spiel den Fans der Animeserie die Möglichkeit, die Abenteuer der Hauptcharaktere nachzuspielen. An sich ist das eine wirklich tolle Sache. Andererseits ist dieser besagte Einzelspielermodus in dem Spiel so kurz geraten, dass er bereits nach wenigen Spielstunden durchgespielt ist. Nicht nur aufgrund des Kaufpreises ist das sicherlich eine herbe Enttäuschung, denn mehrmals werden sicherlich nur die wenigsten Spieler den Einzelspielermodus durchspielen, da lediglich die gleichen Gegner und Level und keine neuen Herausforderungen warten.

Fazit:
Auch wenn die Animeserie sehr beliebt bei Kindern und Jugendlichen ist, so wirklich warm wurden die Tester der Spieletester AG nicht mit "Naruto Shippuden Ninja Council 3". Die Wirkung der schwachen Grafik wird durch nerv tötende Musik noch verstärkt. Die Möglichkeit, in die Abenteuer des Titelhelden einzutauchen, ist zwar für Kenner der Serie eine schöne Möglichkeit, schloss aber diejenigen aus, die sich noch nicht mit der Serie auseinandergesetzt haben – der Inhalt ist für sie teilweise nur schwer nachvollziehbar, was einen erheblichen Teil an Anziehungskraft abschwächt. Leider ist der Einzelspielermodus sehr kurz geraten, was auch Fans enttäuschen dürfte. Da die Spieler sich den Weg in dem Spiel freikämpfen müssen, sollten Spieler schon Gewalt einordnen können – auch wenn die Kämpfe stets deutlich als fiktiv erkennbar ablaufen. Daher ergibt sich eine pädagogische Alterseinschätzung ab 8 Jahren.

Gameplay-Video auf Youtube

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Spieletester
Ü12 Porz
Köln
Bewertung Spielspass