Where the Water Tastes Like Wine



Spielbeschreibung:
Eine Pokerrunde mit finsteren Gestalten bietet die Einleitung in dieses Abenteuer voller Volkssagen und Erzählungen. Trotz der guten Karten gewinnt die düstere Gestalt mit Wolfskopf und fordert seinen Gewinn in Form von Geschichten, die fortan gesammelt werden müssen. In Form eines Skeletts mit einem Bündel auf den Schultern und einem Strohhut auf dem Kopf gilt es, den amerikanischen Kontinent zu durchwandern und Erzählungen zu sammeln. Viele Interaktionsmöglichkeiten gibt es nicht, dafür aber viele kleine Geschichten, die man selber von Ort zu Ort tragen muss.
Pädagogische Beurteilung:
Für Indie-Fans
Wer hier ein Abenteuer erwartet, das mit anderen Spielen vergleichbar ist, wird schnell feststellen, dass es kaum Interaktionsmöglichkeiten und keine Action gibt. Vielmehr punktet der Titel allerdings mit einem innovativen Konzept und einer besonderen Atmosphäre. Das Setting ist sehr ruhig und stimmungsvoll inszeniert und brilliert mit einem passenden Soundtrack. Sehr ruhig geht auch das Spielgeschehen voran und die Spielenden wandern über die Karte von Amerika. Immer wieder tauchen Orte und Städte auf, in denen man sich Geschichten und Volkssagen anhören, diese beziehungsweise lesen kann. Die Synchronisation ist auf Englisch, die Texte können aber auch auf Deutsch gelesen werden. Allgemein sollte der Wille vorhanden sein, die meiste Zeit mit Lesen zu verbringen. Der Weg über die Weltkarte ist zu Fuß zudem ab und an etwas träge, da man sich nur langsam voranbewegen kann und es auch hier keine Interaktionsmöglichkeiten gibt. Wahlweise kann aber auch per Anhalter oder Zug gereist werden. Es gibt allerdings keine vorgeschriebene Route, sodass jeder seinen Weg selber bestimmen kann.
Die Verbreitung von Legenden
Die Geschichten werden über Gespräche vermittelt, in denen ab und an auch unterschiedliche Antwortmöglichkeiten ausgewählt werden könnrn, welche die Geschichten beeinflussen. Eben diese werden dann im Menü aufgelistet und so steigt stetig der Fundus der gehörten Sagen und Legenden. Diese sind oftmals nur kleine Anekdoten von Menschen, mysteriösen Ereignissen oder besonderen Vorkommnissen. Zudem werden die Geschichten in unterschiedliche Kategorien innerhalb des eigenen Reisetagebuchs sortiert. Manche Erzählungen sind lustig, andere unheimlich. Manche Vorkommnisse behandeln Themen wie Liebe, andere erzählen von Freundschaft oder Familie. Diese Kategorien sind notwendig, denn immer wieder trifft man auf Landstreicher und besondere Gestalten, die ihre Geschichte erst preisgeben wollen, wenn sie bestimmte Arten von Erzählungen hören. Möchte jemand beispielsweise eine lustige Geschichte hören, sollte man eine entsprechende auswählen, um ihn oder sie zufriedenzustellen.
Literarische Elemente
Where the Water Tastes Like Wine bietet über 200 Erzählungen, die von unterschiedlichen bekannten Autoren verfasst wurden. Dementsprechend groß ist auch die Vielfalt. Allgemein behandelt das Spiel das Thema Volkssagen und die Bildung von Legenden. Werden die Geschichten nämlich weitererzählt, verändern sie sich im Laufe der Reise. So werden aus alltäglichen Ereignissen spannende Abenteuer oder mysteriöse Vorkommnisse. Spieler_innen, die sich für die literarischen Elemente begeistern können, werden hier eine spannende Reise erleben.
Fazit:
Die literarische Reise ist an sich für alle Altersgruppen geeignet, Lesefähigkeiten sollten jedoch vorhanden sein und auch Kenntnisse der englischen Sprache sind hilfreich. Allerdings sprechen die Geschichten meist ältere Jugendliche an, da sie erwachsene oder philosophische Themen behandeln. Für Spieler_innen, die sich nicht für textlastige Abenteuer begeistern können, könnte der Titel vermutlich schnell uninteressant werden. Für alle anderen bietet Where the Water Tastes Like Wine viele spannende und interessante Erzählungen und Volkssagen der amerikanischen Kultur. Die Gestaltung und der Soundtrack tragen zu der besonderen, ruhigen Atmosphäre bei. Letztlich ist das Spiel wie ein Kompendium voller Erzählungen mit vielfältigen Themen und literarischen Verweisen.