Tom Clancy's Splinter Cell: Essentials

Genre
Shooter
USK
ab 16 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 16 Jahre
Vertrieb
Ubisoft
Erscheinungsjahr
2006.03
Systeme
Playstation Portable
System im Test
Playstation Portable
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Abwechslungsreiches Agenten-Adventure mit spannender Geschichte, jedoch düster & teilweise brutal
Gruppenleiter
Marco Fileccia
Elsa-Brändström-Gymnasium Oberhausen
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Das Szenario ist spätestens seit 007 klassisch: Stell dir vor, du bist ein erfolgreicher amerikanischer Geheimagent, diesmal bei der amerikanischen Behörde NSA. Doch ein Schicksalsschlag wirft dich aus der Bahn: Deine Tochter kommt bei einem tragischen Autounfall ums Leben und du ziehst dich aus dem Geschäft zurück. Dann nimmst du allerdings, vermutlich aus Langeweile, wieder eine verdeckte Mission an, in der du eine terroristische Organisation überwachen sollst. Dies wird dir zum Verhängnis. Die Mission misslingt und du musst untertauchen und deinen Vorgesetzten töten, um nicht enttarnt zu werden. Dies ist der wenig originelle, aber für junge Männer offenbar mit einem hohen Identifikationspotenzial versehene Rahmen des vierten Teils der Splintercell-Reihe von Ubisoft für die PSP.
Der Spieler schlüpft in diesem neuen Abenteuer in die Rolle des Agenten Sam Fisher und muss mit ihm neun verschiedene Missionen meistern.

Der Spieler besucht zu Beginn des Spieles das Grab seiner verstorbenen Tochter und wird dabei von NSA-Agenten überrascht und verhaftet. Er wird beschuldigt in terroristische Aktivitäten verwickelt zu sein und seinen damaligen Vorgesetzten getötet zu haben. Es folgen etliche Verhöre und Nachforschungen über Sam Fishers Vergangenheit und seine Missionen. Hierbei ist das Können des Spielers gefragt. Die Missionen erfolgen in einer Art Rückblende, die der Spieler als Sam Fisher absolvieren muss. Da die Missionen in der Vergangenheit ausgeführt werden, sind sie größtenteils schon aus den Vorgängerversionen für die Playstation bekannt. Es gibt aber auch neue Aufträge, die zu bestehen sind.

Nach und nach erfährt man immer mehr über Sam Fisher und durchlebt einen Teil seiner Vergangenheit. Mit der Zeit wird deutlich, dass Änderungen in seiner Akte vorgenommen wurden und er Opfer einer Intrige ist. Mit Hilfe einiger Mitarbeiter der NSA gelingt es Sam Fisher zu fliehen und es ist Aufgabe des Spielers in der letzten Mission seine Unschuld zu beweisen. Die Missionen an sich sind ziemlich abwechslungsreich, da jede Mission ihre eigene kleine Hintergrundgeschichte hat und die Umgebung und Ziele von Mission zu Mission unterschiedlich sind.

Wie wohl bei Geheimagenten so üblich, hat der Spieler immer einen ausgiebigen Vorrat an Waffen und anderen Hilfsmitteln dabei, wie zum Beispiel einen Dietrich und ein Wärme- und Nachtsichtgerät. Letzteres kommt sehr häufig zum Einsatz, da der Spieler meist im Schutz der Dunkelheit auf seinen Missionen unterwegs ist, um möglichst nicht gesehen zu werden. Für ein PSP-Spiel ist die Grafik, so fanden die jugendlichen Spieletester einhellig, ziemlich gut gelungen. An einigen Stellen kommt sie fast an die Vorgängerversionen für die PS2 heran und ist unter anderem für eine beeindruckende Spielatmosphäre verantwortlich, die auch durch viele Soundeffekte und passende Musik untermalt wird. Der Sound unterstreicht größtenteils eine bedrohliche und mysteriöse Stimmung, wodurch ein teilweise sogar gruseliger Eindruck entsteht. Diese Stimmigkeit von Bild und Ton verstärkt die Atmosphäre, weshalb dieses Spiel auch nichts für schwache Nerven ist und die Altersgrenze von 16 berechtigt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei "Splinter Cell" sind die Zwischensequenzen. Sie werden vor und nach den Missionen eingespielt und sind wichtig, um die Hintergrundgeschichte zu verstehen. Anfangs ist noch nicht so recht klar, worum es bei diesem Spiel geht und was die Ziele sind. Je mehr Missionen er abschließt, desto mehr erfährt er über die Geschichte und die Vergangenheit von Sam Fisher, fast wie ein echter Spion. Leider haben die Missionen eine sehr lange Ladezeit – was aber u.a. PSP-Standard ist.

Wie bei so manchen Spielen mit Vorgänger-Versionen ist hier der Einstieg für Neulinge schwierig. So mancher Anknüpfungspunkt ist nur zu verstehen, kennt man die Vorgänger. Doch andersherum, wie bei einem guten Fortsetzungsroman, bietet dies natürlich besonderen Spielspaß für Fans der ersten Splinter-Cell-Spiele. Nicht so gut gelungen ist bei dieser Version der Mehrspielermodus. Es besteht die Möglichkeit über ein Ad-Hoc-Netzwerk per WLAN gegen einen zweiten Spieler im "Spy vs. Spy Deathmatch" (dt.: Spion gegen Spion Todeskampf) anzutreten, wobei es darum geht, den Gegenspieler schnellst möglichst zu töten. Leider ist es nicht wie bei den Vorgängerversionen möglich, im Team gemeinsam eine Mission zu beschreiten.

Pädagogische Beurteilung:
Die PSP-Version der "Splinter Cell"-Serie bietet dem Spieler ein kurzes Einführungslevel, um sich mit den wichtigsten Funktionen und der Steuerung der PSP vertraut zu machen. Dennoch ist es zu Beginn etwas schwierig, sich in die komplexe Steuerung des Spieles einzufinden. Spieler, die schon mit den Vorgängerversionen für die Playsation 2 Erfahrung haben, sollten keine größeren Schwierigkeiten haben, sich in die Steuerung einzufinden, da diese größtenteils mit der bereits bekannten übereinstimmt. Die begrenzten Möglichkeiten der PSP hat der Entwickler Ubisoft adäquat umgesetzt und die wichtigsten Funktionen und Informationen hat der Spieler immer parat auf dem Bildschirm.
Neun Missionen muss der Spieler als Geheimagent Sam Fisher bestehen, um das Ziel des Spieles zu erreichen. Den Schwierigkeitsgrad kann man leider nicht an das eigene Niveau anpassen, so dass das Spiel für einige zu schwierig sein könnte und eher frustrierend wirkt oder – an anderer Stelle – sogar zu leicht und langweilig. Dennoch steigert sich die Schwierigkeit von Mission zu Mission und es werden immer wieder neue Anforderungen an den Spieler gestellt. Außerdem besteht die Möglichkeit, drei Bonusmissionen freizuschalten.

Das Besondere an der PSP-"Splinter Cell"-Version ist die ausgearbeitete Hintergrundgeschichte, die das Spiel prägt. Durch mehrere Zwischensequenzen und die verschiedenen Missionen erfährt der Spieler viel über die Vergangenheit seines Charakters und ihm wird geholfen, das Ziel des Spieles besser zu verstehen. Dies trägt zu einer hohen Identifikation mit dem Spiel / dem Helden im Spiel bei. Dies ist Chance und Risiko zugleich. Eine Chance für einen hohen Spielspaß und Risiko für zu eine starke emotionale Bindung. Es sei wiederholt, dass 16 Jahre eine angemessene Altersgrenze für das Spiel ist.

Zu Beginn der Missionen, ist dem Spieler noch nicht ganz klar, worauf alles hinausläuft. Je mehr Missionen er aber besteht, desto mehr Informationen und Fakten werden aufgedeckt. So gelingt es als Spiel im Spiel einen Geheimagenten-Instinkt in den Spielern zu wecken, wodurch die sie sich gut mit dem Charakter Sam Fisher identifizieren können und unbedingt bis zum Ende weiterspielen möchten. Erfahrene "Splinter Cell"-Spieler sollte die dunkel gehaltene Grafik nicht wundern, auf Neulinge könnte sie allerdings zu düster. In der Spielbedienung betonte bspw. Spieletester Dominik, dass dies nervig ist, da man oft das Nachtsichtgerät benutzen muss.
Auch der Zeitfaktor ist in diesem Spiel nicht zu vernachlässigen. Die Abwechslung kommt bei diesem Spiel nicht zu kurz, da es von Mission zu Mission neue Gegner und unterschiedliche Missionsziele gibt und Zwischenziele in den Missionen viele kleine Erfolgserlebnisse hervorrufen, so dass man schnell mal die Zeit vergisst. Das berühmte "Flow-Erlebnis", bei dem man alles um sich herum vergisst, ist bei Splinter-Cell sicherlich möglich, so dass durchaus ein Auge auf die Spielzeit geworfen werden sollte.

Man könnte nun meinen, dass "Splinter Cell" ein typisches Gewaltspiel ist, bei dem es darum geht möglichst viele Gegner zu töten. Dies ist aber nicht so ganz der Fall. Tester Dominik sagt dazu: "Kampfsituationen sind in einigen Fällen unumgänglich, doch dass "Splinter Cell: Essentials" kein reines Gewaltspiel ist, beweist wohl auch die Tatsache, dass keinerlei Blut fließt." Dem Spieler bleibt es meist sogar selbst überlassen, ob er ein Problem mit Gewalt löst oder nicht. Oft kommt es sogar darauf an, möglichst unentdeckt zu bleiben und ohne viel Aufruhr ans Ziel zu gelangen. Daher wird von dem Spieler erwartet, dass er sich nicht einfach in die Mission stürzt, sondern sich sein Vorgehen gut überlegt und plant. Da kein direkter Lösungsweg vorgegeben ist, kann er eigene Strategien entwickeln um ans Ziel zu gelangen und hat somit eine große Kontrolle über den Spielverlauf. Gefordert werden hierbei Geduld und Konzentration des Spielers, da nicht jede Lösung richtig ist. Der Spieler muss (so wie wir uns wohl einen echten Geheimagenten vorstellen) ziemlich aufmerksam sein, damit er kleine wichtige Details, z.B. in der Umgebung, bemerkt um sein Ziel zu erreichen. Begeht er einen Fehler könnte er sterben, oder die Mission abgebrochen werden. Spieletester haben dafür eine einfach Lösung: "Dies ist aber nicht weiter schlimm, da man seinen Zwischenstand oft abspeichern kann."

"Splinter Cell" ist ein Spiel, das mit seinen Geheimagentfantasien wohl hauptsächlich männliche Jugendliche anspricht. An einigen Stellen ist "Splinter Cell" ziemlich brutal, da verletzt und getötet wird. Aber der Spieler kann oft selbst entscheiden, wie viel Gewalt er ins Spiel einbringt (unnötig zu erwähnen, dass die jugendlichen Tester weniger den Ghandi-Modus wählten als die Action). Daher ist eine Altersfreigabe von 16 Jahren durchaus angemessen, nicht zuletzt weil auch die Story und das Düstere und Geheimnisvolle eher eine ältere Altersgruppe anspricht.

Fazit:
"Ein spannendes und insgesamt gut umgesetztes Agenten-Action-Adventure für eine vorwiegend männliche Zielgruppe ab 16 Jahren" sagt Spieletester Dominik. Die Hintergrundgeschichte und die gute Spielatmosphäre sind gut umgesetzt und nur mit viel Geduld, Aufmerksamkeit und Zeit gelangt man hier ans Ziel.
Auf Grund der Rückblenden sind einige Missionen schon aus den Vorgängerversionen bekannt und leider ist die dunkel gehaltene Grafik und die langen Ladezeiten zwischen den Missionen auf Dauer etwas nervig.

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Spieletester
Elsa-Brändström-Gymnasium Oberhausen
Oberhausen
Bewertung Spielspass