Sushi Striker: The Way of Sushido


Spielbeschreibung:
In Sushi-Striker: The Way of Sushido schlüpfen Spielende in die Rolle von Musashi und versuchen mit Hilfe eines legendären Sushigeistes und einer kleinen Gruppe von Rebellen gegen die Unterdrückung durch die militärische Regierung anzukämpfen. Diese hat nach dem letzten Krieg jegliche Form der Speise Sushi verboten, welche zum Krieg geführt haben soll. Auf ihrem Weg durch das Land werden immer wieder Kämpfe in Form von Sushi-Essduellen ausgetragen, um voranzukommen.
Pädagogische Einschätzung:
Die spielerischen Aspekte
Der aktive Spielprozess gestaltet sich tatsächlich sehr simpel. Zum einen erleben Spielende Zwischensequenzen, in denen die Geschichte vorangetrieben wird sowie Spielmechaniken erklärt oder neue Figuren vorgestellt werden. Zwischen diesen Sequenzen werden dann die Duelle ausgetragen, in denen es darum geht, gleichfarbige Teller, welche auf Fließbändern durchs Bild fahren, zu einer Kette zu verbinden und den Stapel anschließend auf die Gegner_innen zu schleudern. Wessen Lebenspunkte-Leiste dabei zuerst null erreicht, hat verloren. Das Ganze wird durch einen Highscore für jeden Kampf abgerundet. Zusätzliche Nebenziele bringen Bonuspunkte und eine bessere Bewertung des Kampfes.
Komm und schnapp sie dir alle
Hinzu kommt ein Pokémon-ähnliches Sammelsystem. Es gibt ca. 70 verschiedene Sushigeister, welche alle eine andere, im Duell hilfreiche Fähigkeit besitzen. Diese können alle gesammelt werden. Außerdem besitzen sowohl die Geister als auch Musashi selbst einen Level, der erhöht werden kann. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Gegenstände, die im Duell genutzt werden können sowie verschiedene Sushispeisen, die gesammelt werden können. Solche Sammelaspekte sind aus verschiedenen Spielen bekannt und können die Spielzeit nach oben treiben, da der Wunsch entstehen kann, die Sammlungen zu komplettieren, die niedlichen Geister auf den höchsten Level zu bringen oder einfach immer höhere Highscores zu erzielen und die Bonusherausforderungen zu schaffen.
Der Krieg um Sushi
Dass ein Krieg und die ganzen Konflikte durch eine völlig harmlose Sache wie Sushi ausgelöst wurden, nahm den Testenden sofort jegliche Ernsthaftigkeit an der Story und dem Thema Krieg, welches hier als erzählerisches Element genutzt wird, um die Konflikte zu begründen. Dies fällt jedoch nicht groß ins Gewicht, da, abgesehen von der gelegentlichen Erwähnung in den Dialogen, das Thema schnell in den Hintergrund rückt. Vordergründig steht vielmehr der entschlossene Wunsch von Musashi voranzukommen. So gibt es, abgesehen von einigen uniformierten Kontrahent_innen, keinerlei sichtbare Darstellung des Krieges. Deshalb wirken die Kämpfe mehr wie sportliche Wettstreite oder Duelle, was im stilistischen Kontext auch viel stimmiger erscheint.
Leider gibt es bei dieser Darstellung auch einen Kritikpunkt. Zwischendurch begegnen den Spielenden männliche Kontrahenten, welche oberkörperfrei auftreten und dabei eine übernatürlich ausgeprägte Muskulatur aufweisen. Übersexualisierte Darstellungen finden sich in Inhalten, die im Anime-Stil gehalten sind, leider recht häufig. Neben den genannten männlichen Figuren sind den Testenden jedoch keine weiteren Darstellungen dieser Art aufgefallen und auch die Häufigkeit, mit der diese Figuren auftreten, ist gering. Darüber hinaus gilt auch hier: Die Darstellung ist so offensichtlich comichaft und überzeichnet gehalten, dass es keinem Kind schwerfallen dürfte, dies als Phantasiegebilde zu entlarven.
Fazit:
Sushi Striker: The Way of Sushido ist ein hübsch gezeichnetes Spiel im Anime-Stil, welches eine halbwegs unterhaltsame Geschichte erzählt und dabei kurzweilig mit Minispielcharakter und Sammelspaß begeistern kann. Die eher humoristische Darstellung von eigentlich ernsten Themen wie Krieg und Konflikten rückt aufgrund der sehr comic- und actionlastig gehaltenen Darstellung in den Hintergrund, um einer typischen „Kleiner Held rettet die Welt“ Geschichte Raum zu geben. Auch die gelegentlich überzeichnete Darstellung oberkörperfreier, muskelbepackter männlicher Soldaten wird durch den offensichtlich nicht realistschen Anime-Zeichenstil schnell als Phantasiegebilde erkannt. Die Fähigkeit Texte zu lesen, um der Geschichte folgen und die Erklärungen verstehen zu können, ist hier entscheidend. Aufgrund der genannten Punkte ist dieses Spiel für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren interessant.
