Harry Potter: Hogwarts Mystery



Spielbeschreibung:
Den Traum, Hogwarts, die englische Zaubererschule aus dem Harry Potter-Universum, zu besuchen und dort eigene Abenteuer zu erleben, reizt viele Fans der Vorlage. Die App Harry Potter: Hogwarts Mystery verspricht Abhilfe. So ist es möglich, einen Spielcharakter zu erstellen und mit ihm den Unterricht zu besuchen, aber auch zu sozialisieren, eins der Zaubererhäuser auszuwählen und Punkte für dieses zu erspielen. Dabei sammelt man nicht nur klassische Attributspunkte, die neue Gesprächsoptionen freischalten, sondern auch verschiedene digitale Währungen, die unter anderem in kleinen Story-Minispielen benötigt werden. Man sieht zwar viele bekannte Gesichter, allerdings spielt Hogwarts Mystery einige Jahre vor dem Beginn der Harry Potter-Serie und fokussiert die Geschichte auf den Spielcharakter.
Pädagogische Beurteilung:
Einstieg gut, alles gut?
Die App nimmt die Spielenden direkt zu Beginn an die Hand und erklärt ausführlich die verschiedenen Spielmechaniken. So gut wie jede Handlung wird außerdem belohnt, sodass die Spielenden ständig ein Gefühl der Bestätigung begleitet. Die Steuerung wurde für den Touchscreen angepasst und geht einfach und unkompliziert von der Hand. Die Geschichte erfordert kein spezifisches Vorwissen zu Film- und Buchreihe, allerdings werden sich Fans der Vorlage über die viele bekannte Gesichter und Anspielungen freuen.
Der Haken
Das Spiel an sich ist zwar kostenlos, finanziert sich aber, wie viele andere Apps auch, durch Mikrotransaktionen. Das bedeutet in diesem Fall zwar nicht, dass das Spiel nur durch die Ausgabe von Echtgeld zu komplementieren ist, sondern, dass Spielende ohne genügend Sitzfleisch auf kurz oder lang zum Kaufen von Spielwährung getrieben werden. So sind Spieler_innen beispielsweise gerade in einer actionreichen Sequenz, die die Ausgabe von Punkten erfordert. Ist der Vorrat aufgebraucht, werden die Spielenden mitten in der Sequenz entweder zum knapp einstündigen Warten verdonnert oder geben Geld aus. Hier sollten Eltern mit ihren Kindern über die mögliche Ausgabe von Taschengeld sprechen und auch mögliche Konsequenzen beleuchten. Denn die gekauft Währung wird das Spiel auf lange Sicht nicht verändern, sondern nur kurzfristig die Spielgeschwindigkeit anheben.
Alles andere
Die Implementierung von Echtgeldeinkäufen trübt das Spielgeschehen ein wenig, allerdings macht die App abseits davon durchgehend Spaß. So sind die Dialoge und die erzählte Geschichte zumindest einigermaßen interessant, auch wenn sie nicht an die Qualität der Vorlage herankommen. Lediglich die eintönigen Minispiele trüben das Spielerlebnis erheblich. Hier muss oft einfach wiederholt auf denselben Bildabschnitt geklickt werden. Eine wirkliche Herausforderung kommt hier nicht zustande. Abseits davon orientiert sich der Titel an den frühen Harry Potter-Geschichten, die nur wenig explizite Kost liefern und sich in ihrer Sprache und Darstellung eher an jüngere Leser_innen gerichtet haben.
Fazit:
Fans werden trotz der monotonen Minispiele und der Bezahlmechanik sicher einige Stunden Spaß mit Harry Potter: Hogwarts Mystery haben. Da an einigen Stellen aber der Kauf von Inhalten mit Echtgeld stark suggeriert wird, sollte hier bereits ein gewisser Grad an Verantwortungsbewusstsein bei den Spielenden vorhanden sein. Außerdem sind fortgeschrittene Lesekenntnisse von Vorteil, um die Geschichte rund um den selbsterstellten Spielcharakter zu verfolgen. Daher ist der Titel erst für Kinder ab 8 Jahren interessant.