Dumb Ways to Die


Spielbeschreibung:
In der App Dumb Ways to Die geht es, wie sich bereits erahnen lässt, um dumme Arten zu sterben. Klingt makaber? Ist es auch – zumal es um den Tod von Bohnen geht. Sie werden von Bären gefressen, vergiftet oder sterben an Elektroschlägen. Je nach Fähigkeiten der Spieler_innen, lässt sich das Sterben am Fließband aufhalten.
Text von Kristina Gorytzka
Pädagogische Beurteilung:
Safety first
Die Idee zu Dumb Ways to Die basiert auf einer Vorgeschichte, die in Melbourne/Australien ihren Ursprung hat. Dort kam es häufig in U-Bahn-Stationen zu Unfällen und Todesfällen, weil Menschen zu nah am Gleis standen. Daraufhin entstand eine Sicherheitskampagne mit Zeichentrickbohnen, die für Aufklärung sorgen sollten. Das dabei entstandene Musikvideo hat mittlerweile über 165 Millionen Aufrufe auf Youtube. Aus dieser Idee entwickelte Metro Trains, das Melbourner Verkehrsunternehmen, eine App für iOS- und Android-Geräte.
Jeder Jeck is en...
Nach Spielstart werden die Spielenden im Menü von Bohnen begrüßt. Jede Bohne ist anders, sie haben unterschiedliche Namen und jede hat einen anderen Charakter. Da ist zum Beispiel Mishap, er hat einen besten Freund, die Schlange. Die Schlange beißt gerne mal zu, wenn man als Spieler_in die Butter in der Pfanne nicht richtig erhitzt hat und so den Speck für die Schlange nicht anbraten kann. Oder Dummkopf - er steckt gerne mal anstelle seines Toastbrots eine Gabel in den Toaster. Wenn die Gabel nicht so schnell wie nur möglich aus dem Toaster gezogen wird, bekommt Dummkopf einen Stromschlag.
Abwechslung garantiert
Aufgeteilt in über 15 Minispiele müssen die Spielenden aus lebensbedrohlichen Situationen entkommen. Dabei geht jede Runde nur wenige Sekunden. Mal müssen Meteoriten zerstört werden, um einen Astronauten im Weltall zu retten, indem man mit den Fingern auf die Meteoriten tippt, um sie zu zerstören. Ein anderes Mal darf man das Gleichgewicht nicht verlieren, um nicht umzufallen, indem das Smartphone mit beiden Händen so gut wie möglich balanciert wird. Als Spieler_in ist man bei jeder Runde gefordert und hält gewissermaßen das Schicksal der Bohnen in seinen Händen. Sterben 3 Bohnen nacheinander, ist das Spiel vorbei und das jeweilige Minispiel startet neu. Die Aufgaben sind immer unterschiedlich, fangen meist langsam und einfach an und werden von Runde zu Runde schwieriger, da unter anderem die Zeit schneller abläuft. Für Abwechslung sorgen auch die Daily Challenges – kleine Level bzw. Aufgabe, die jeweils nur für einen Tag verfügbar sind. In Dumb Ways to Die sind diese Aufgaben zudem an die Jahreszeiten angepasst.
Mr. oder Ms. Bean?
In dem Menüpunkt "Built A Bean" kann eine eigene individuelle Bohne kreiert werden. Je mehr Münzen gesammelt wurden, desto mehr Individualisierungen können im Shop erworben werden. Zur Auswahl stehen neben Körperform und Farbe der Bohne verschiedenste Kopfbedeckungen, Frisuren, Brillen, Ketten und andere Accessoires. Wie nicht nur in Free2Play-Spielen üblich, gibt es natürlich auch einen Store. In diesem können Spielmünzen gegen echtes Geld getauscht werden, um noch mehr Accessoires oder gar Level schneller freizuschalten.
8-Bit-Cartoon
Die teils sehr brutalen Todesarten der Bohnen sind in eine kunterbunte Cartoon- bzw. Zeichentrick-Grafik mit niedlich gestalteten Animation eingebettet. Untermalt wird das Geschehen dabei mit klassischen 8-Bit-Sounds, die direkt aus den 80ern stammen könnten. Betrachtet man neben der audiovisuellen Präsentation das beschriebene Spielprinzip, erscheint das Spiel als eine Art interaktive und digitalisierte „Tom & Jerry"–Variante.
Fazit:
Dumb Ways to Die ist ein toller Zeitvertreib, wenn man gerade auf die Bahn wartet oder beim Doktor im Wartezimmer sitzt. Das abwechslungsreiche, einfache, aber auch herausfordernde Spielprinzip macht die App nahezu für jeden zugänglich und bietet einen leichten Einstieg in das Gameplay. Das Spiel ist jedoch aufgrund der Spielidee und vor allem aufgrund der Tatsache, dass mit englischen Texten gearbeitet wird, eher nicht für sehr junge Kinder geeignet.
Diese Kritik ist von Studierenden der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verfasst. Die unter der Leitung von Koray Çoban durchgeführte und von Daniel Heinz und Dirk Poerschke unterstützte Übung 'Spieletester' präsentiert sich unter spieletester.phil.hhu.de.