Everything


Spielbeschreibung:
Ein Berg, ein Blatt, eine Ameise oder doch lieber ein ganzes Universum? Aus welchem Blickwinkel der Spielende die Natur erkundet, liegt in seinen oder ihren Händen. Everything wurde in über drei Jahren vom Künstler, Filmemacher und Gamedesigner David OReilly entwickelt. Es handelt sich um ein künstlerisch gestaltetes Simulationsspiel, abseits von Blockbustertiteln. David OReilly zeigt, was künstlerisch aus Games gemacht werden kann. Die Grafik im Spiel ist sehr einfach gehalten, jedoch gibt es eine Fülle an Objekten und Tieren zu entdecken.
Pädagogische Beurteilung:
Eigene Zielsetzung
Die Struktur des Spiels ist komplett offengehalten. Die Spieler_innen können die Welt selbstständig erkunden, wobei keine Grenzen gesetzt sind. Wurde die Rolle des kleinsten oder größten Partikels eingenommen, findet sich der Spielende an einem neuen Ort auf der anderen Seite der Welt wieder. Dem Spiel fehlt daher ein vorgegebenes Ziel, welches die Spielenden anstreben können. Zudem können die Spieler_innen nicht von einem Belohnungssystem in dem Spiel profitieren. Everything setzt daher voraus, dass eine eigene Zielsetzung erfolgt. Dies könnte vor allem für jüngere Kinder zu einer fehlenden Motivation führen.
Umfangreicher Spielinhalt
Es gibt eine riesengroße Fülle an Objekten und Tieren, in dessen Rolle die Spielenden schlüpfen können. Überall gibt es neue Dinge zu entdecken und es ist eine große Herausforderung, sich in jedes einzelne Spielelement zu verwandeln. Kleinste Partikel, Steine, Pflanzen, Tiere, Felsen, Landpartien, Planeten oder Universen. Die Elemente können Gruppen bilden und sogar miteinander tanzen und sich vermehren. Die Spielenden haben also die Möglichkeit, in den Aufbau der Welt einzugreifen und die Natur aktiv zu verändern. Der Spielinhalt ist dabei frei von jeglicher Gewalt.
Gewöhnungsbedürftige Fortbewegung
Welches Objekt der Spielende zu Beginn des Spiels einnimmt, wird per Zufall generiert. Doch sobald zum ersten Mal die Welt mit einem größeren Tier erkundet wird, merkt der/die Spieler_in, dass die Fortbewegung nicht standartmäßig animiert ist. Die Fortbewegung dieser erfolgt durch eine Art Purzelbäume, was zunächst zu Verwirrungen führen kann. Hier setzt das Spiel auf einen künstlerischen Fokus und nicht auf realistische Animationen. Pflanzen bewegen sich, indem sie an einer Stelle daneben neu auftauchen und an der alten Stelle verschwinden, Steine rollen umher und Kontinente bewegen sich fließend fort. Jedes Element hat eine ganz eigene Art und Weise sich zu bewegen, oftmals ohne Realitätsbezug.
Kaum vertonte Sprache
Um die Anleitungen im Spiel zu verstehen, sind Lesekenntnisse erforderlich, denn das Spiel ist nicht vertont. Zudem gibt es keine Version des Spiels auf Deutsch. Alle Spielinhalte und Anleitungen sind auf Englisch und meist nicht gesprochen. Die einzige Ausnahme machen vereinzelte und teilweise optionale auditive Beiträge, welche von einer Stimme vertont wurden und den Spielenden mit philosophischen Themen zum Nachdenken anregen sollen. Englischsprachige Lesekenntnisse sind somit für das Verstehen des Spielablaufs unumgänglich. Die Geräusche im Spiel sind den Bewegungen und Handlungen der Objekte angepasst. Untermalt ist das Ganze von natürlichen oder futurischen Klängen.
Fazit:
Everything ist ein künstlerisch inszeniertes Experiment und richtet sich vor allem an Interessierte, welche Spiele mit einem künstlerischen Bezug mögen. Aufgrund des fehlenden Spielziels, der erforderlichen Sprachkenntnisse und der gewöhnungsbedürftigen Steuerung, ist das Spiel für Kinder ab 10 Jahren interessant.