Gwent: The Witcher Card Game

Genre
Strategie
USK
nicht USK geprüft (?)
Pädagogisch
ab 10 Jahre
Vertrieb
CD Projekt RED
Erscheinungsjahr
2017.05
Systeme
PC, Playstation 4, Xbox One
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Spannendes Kartenspiel aus dem Witcher-Universum
Zusatzinformationen ausklappen
Interessant für
Fans der Witcher-Reihe, Kartenspieler, Taktiker und Perfektionisten
Sprache
Deutsch
Grafik
kunstvoll gezeichnete Karten, hohe Auflösung, schön gestaltetes Spielfeld
Sound
instrumental, heroisch

Steuerung
einfach
komplex
Anforderungen
einfach
schwer
Zeitaufwand
gering
hoch
Spielwelt
linear
offen

Indentifikationsfiguren
fünf Fraktionen aus dem Witcher-Universum
Mehrspielermodus
vorhanden, kompetetiv oder freundschaftlich
Spielforderungen
logisches Denken, Kombinationsfähigkeit, strategisches Planen
Zusatzkosten
In-Game Währung, die mit richtigem Geld erworben werden kann
Problematische Aspekte
taktisches Verständnis erforderlich
Redaktion
Marco Rasche
Spieleratgeber-NRW
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Spielbeschreibung:
Das Kartenspiel war ursprünglich als Mini-Game im Spiel The Witcher 3: Wild Hunt konzipiert. Dort erfreute es sich so großer Beliebtheit, dass schnell Pläne geschmiedet wurden, Gwent als eigenständiges Spiel zu entwickeln. Nach langer Closed-Beta Phase geht Gwent nun offiziell zur öffentlichen Beta des Spiels über. Nach einer langen geschlossenen Testphase können nun also alle Spielerinnen und Spieler das Kartenspiel aus dem Witcher-Universum kostenlos testen. Das Spiel verfügt über ein relativ simples Spielprinzip, das mittels Tutorial innerhalb von einer halben Stunde erlernt werden kann. Die Spielenden haben die Möglichkeit, auf vorgefertigte Kartendecks zuzugreifen oder selber ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, indem sie eigene Kartenzusammenstellungen anlegen. Das alleinstehende Spiel unterscheidet sich in einigen Teilen deutlich zum ursprünglichen Kartenspiel aus The Witcher 3.

Pädagogische Beurteilung:
Spielprinzip

Das Spielprinzip in Gwent ist relativ simpel. Die Spielenden stellen sich ihr Deck zusammen oder wählen ein Deck, welches vom Computer vorgefertigt wurde. Danach können sie entweder gegen einen Computer oder andere Spielerinnen und Spieler antreten. Gewonnen hat derjenige, der zwei Spielrunden für sich entscheiden kann. Wichtig hierbei ist, dass zu Beginn der zweiten Runde zwei weitere Karten gezogen werden, zu Beginn der dritten allerdings nur noch eine. Karten aus der vorherigen Runde wandern stattdessen auf den Ablagestapel.

So wird gespielt
Zu Beginn ziehen die Spielenden zehn Karten aus ihren Decks. Anschließend dürfen sie bis zu drei Karten wieder zurück in den Kartenstapel legen und für jede abgeworfene Karte eine neue Karte ziehen. Im Anschluss darauf wird eine Münze geworfen. Der Ausgang des Münzwurfs entscheidet dann, wer beginnen darf. Nun werden immer abwechselnd Karten gelegt. Das Spielbrett besteht aus drei Reihen; der Fernkampfreihe, der Nahkampfreihe und der Belagerungsreihe. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Karten. Es gibt Monster- und Zauberkarten. Jede Monsterkarte wird einer Reihe zugeordnet. Zudem hat jedes Deck eine Heldenkarte, die einmal während des gesamten Spiels eingesetzt werden kann. Jedes Monster hat eine bestimmte Stärke, die nachdem sie ausgespielt wurde, auf dem Punktekonto des Spielers gelangt. Gewonnen hat derjenige, der am Ende der Runde die meisten Punkte auf dem Konto hat. Gezählt wird jede Reihe und anschließend werden die Punkte aus der jeweiligen Reihe addiert.

Die verschiedenen Fraktionen
In Gwent gibt es, wie auch im Witcher-Universum, verschiedene Fraktionen. Die Fraktionen heißen Scoia‘tael, Nördliche Königreiche, Monster, Nilfgaard und Skellige. Jede Fraktion hat Ihre eigene besondere Eigenschaft, die es im Spielverlauf clever einzusetzen gilt. Zum Beispiel besitzt die Monsterfraktion die Fähigkeit, dass zu Beginn der nächsten Runde ein zufälliges Monster von der letzten Runde auf die nächste Runde übertragen wird. Die Scoia’tael wiederum dürfen bestimmen, wer das Spiel beginnen soll, ohne auf Glück des Münzwurfs zu hoffen. Zudem hat jede Fraktion Ihre eigenen besonderen Karten, die zur Taktik der jeweiligen Fraktion passen.

Mit der richtigen Taktik zum Erfolg
Um Gwent erfolgreich spielen zu können, braucht es ein hohes Maß an logischem Denken und Kombinationsfähigkeit. Besonders bei der eigenen Zusammenstellung des Decks können die Spielenden viele Fehler machen. So ist es beispielsweise nicht klug, sein komplettes Deck nur mit Monstern auszustatten. Eine ausgewogene Mischung aus Monstern und Zaubern ist hingegen meist ein guter Weg. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Gegner zu bluffen. Die Spieler_innen haben zu Beginn jeden Spielzugs die Möglichkeit zu passen, das heißt er oder sie legt keine Karten mehr in dieser Runde und der Gegner ist wieder an der Reihe. Der Gegner hat nun die Möglichkeit, so viele Karten zu legen, wie er möchte. So lässt sich manchmal ein signifikanter Kartenvorteil erspielen, welcher im weiteren Spielverlauf essenziell sein kann. Ein kluger Einsatz der Heldenkarte kann ebenfalls ein großer Beitrag für einen erfolgreichen Spielausgang sein, da diese zu den stärksten Karten im Spiel gehört.

Bezahlsystem
Jeder der mit Gwent anfängt, hat zu Beginn einen begrenzten Kartenpool aus dem ein Deck gebildet werden kann. Es besteht jedoch die Möglichkeit, neue Karten zu bekommen. Hier wird eine In-Game Währung eingesetzt. Diese kann durch das Erfüllen von Tagesmissionen verdient werden. Wer nicht so lange warten möchte, bis eine gute Kartenkollektion zusammengekommen ist, hat die Möglichkeit, mit realem Geld In-Game Währung zu kaufen. Allerdings ist dies nicht notwendig, da Gwent eine faire Balance zwischen Spielzeit und Belohnungen bietet.

Fazit:
Das digitale Kartenspiel Gwent ist eine spannende Abwechslung zu den herkömmlichen Kartenspielen. Mit den neuen Ideen bietet es eine ganz neue Erfahrung für Spieler_innen, die das Spiel bereits gerne in The Witcher 3 gespielt haben. Gwent hat keinerlei pädagogisch bedenklichen Inhalte, ist aber aus dem Grund der hohen logischen Denkanforderungen und dem Erkennen und Umsetzen von Kombinationsmöglichkeiten erst für Spielerinnen und Spieler ab 10 Jahren interessant, um alle taktischen Anforderungen zielorientiert umsetzen zu können. Eltern sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, ein Limit für Spielausgaben, also die Möglichkeit, Echtgeld auszugeben, einzurichten, sodass sich später keine bösen Überraschungen ergeben. Auch Spielerinnen und Spieler, die das Kartenspiel nicht aus The Witcher 3 kennen, können es ohne Probleme spielen und schnell verstehen. Vorkenntnisse und ein generelles Verständnis des Witcher-Universiums sind nicht notwendig.