Bus Simulator 16



Spielbeschreibung:
Der Bus Simulator 16 folgt dem üblichen Spielprinzip einer Simulation: Busse werden gesteuert und Fahrende in fünf Stadtbezirken hoffentlich sicher und pünktlich an ihr Ziel befördert. Die Modelle sind wahlweise Zwei- sowie Drei-Türer oder Gelenkbusse, die nicht nur nach dem Fahrplan zur Rush-Hour durch den Berufsverkehr befördert werden, sondern auch den Alltag einer überfüllten Stadt bewältigen müssen. Dabei ist es möglich, sein eigenes Busunternehmen aufzubauen.
Pädagogische Beurteilung:
Das Spielprinzip
Die wichtigste Frage meiner Tester_innen war, wie groß die Realitätsnähe des Bus Simulator sei. Die Simulation verfügt über zwei Lion’s City-Stadtbusse mit originaler MAN-Lizenz und ab Januar 2017 ein Lizenzmodell des Mercedes Benz Kitaro. Die weiteren Busse sind weitestgehend originalgetreu, sodass die Realitätsnähe des Spiels aufrechterhalten wird. Allerdings ist die Location des Spiels eine fiktive Stadt namens Sunny Springs.
Zu Beginn des Spiels stehen uns nicht alle Busse und Stadtreviere direkt zur Verfügung. Also starten wir in einem Außenbezirk namens Suburban Distrikt, diskutieren eine scheinbar logische Strecke, legen diese fest und schon können wir losfahren. Um nicht die Übersicht über die einzelnen Funktionen zu verlieren, sind alle Schalter im Bus beschriftet, sobald wir mit der Maus in die Nähe dieser kommen. Neben den deutschen Synchronsprecher_innen, sind auch alle Angaben im Spiel auf Deutsch oder wahlweise auf Englisch.
Jetzt liegt allerdings keine ruhige Runde vor uns. Zuerst ist es natürlich wichtig, die vorgegebenen Zeitpläne einzuhalten. Das wird streckenweise sportlich: Haltestellen korrekt anfahren, Türen öffnen, Rampen für Rollstuhlfahrer ausfahren und die richtigen Tickets verkaufen (hier kommt mit dem Wechselgeld für unsere Tester_innen noch eine kleine Mathematikstunde hinzu). Teilweise sind die Fahrgäste etwas ungehalten und müssen beruhigt werden und ab und an klemmt auch mal die Tür. Busfahren kann einen schon fordern, so wie es im echten Leben auch mal sein kann. Die ersten Runden haben wir allerdings dann doch ganz gut überstanden und das macht sich bezahlt. Mit dem erwirtschafteten Geld wird unser Bus erst einmal schick gemacht. Unsere Tester_innen entscheiden sich für ein wiedererkennbares Design der zukünftigen Busflotte und zusätzliche Werbebanner spülen zusätzliches Geld in die Kasse. Das Prinzip ist einfach: Je mehr Geld wir verdienen und je mehr Fahrgäste wir befördern, desto mehr Busse können wir anschaffen. Mit den neuen Bussen und bis zu fünf neu freigeschalteten Bezirken, können wir so nach und nach ein Busliniennetz über die gesamte Stadt anlegen. Dafür braucht man allerdings auch zusätzliche Fahrer_innen, die man in einer Jobbörse je nach Gehaltsvorstellungen und Erfahrungen auswählt. Je mehr Fahrten in unserem Unternehmen gemacht wurden, desto mehr Erfahrungsstufen bekommen die Fahrer_innen und bringen damit dem Unternehmen noch mehr Geld. Unsere Testenden werden immer routinierter. Inzwischen lesen sie schon in einem eingeblendeten kleinen Fenster die Gespräche der Passagiere mit.
Busfahren ist gar nicht so einfach
Mit den nächsten Stadtbezirken kommen auch neue Anforderungen auf die Tester_innen zu. So steuern sie mal einen Gelenkbus durch enge Straßen der Innenstadt voller parkender Autos oder versuchen den Zeitplan während der Rush-Hour, bei Baustellen oder Umleitungen einzuhalten. Dann steigt noch ein offensichtlich betrunkener Fahrgast hinzu und fordert eine Menge Zeit beim Ticketverkauf. Da kann man schon mal gestresst reagieren, sodass Unfälle schnell passieren können. Die entstandenen Kosten werden natürlich vom Umsatz abgezogen. Zum Glück kommen die Fahrzeuge mit Blaulicht nicht nur wegen unseres Fahrstils zum Einsatz, denn bei einem Schuldenstand von 100.000 € wäre das Spiel beendet.
Modding-freundliche Busse
Wir können dank des Multiplayer-Modus unser Unternehmen auch gemeinsam managen oder ein Online-Unternehmen starten. Wir haben dies mit mehreren Rechnern ausprobiert und es funktionierte richtig gut. Die Tester_innen hatten sichtlich Spaß, die unterschiedlichen Touren in Sunny Springs zu betreuen und gemeinsam Geld zu verdienen. Für den Erfolg dieses Unternehmens gibt es ein Online-Scoring-Verfahren, welches uns erlaubt, unsere Firma mit anderen Busunternehmen zu messen. Das Ganze läuft über die Online-Plattform Steam und auf der vorbildlichen Informations-Webseite von SimuWelt. Für das Spiel ist übrigens eine einmalige Aktivierung über die kostenlose Plattform Steam erforderlich.
Zusätzlich ist der Bus Simulator sehr Modding-freundlich. Auf Steam gibt es Workshops und Mods zum Herunterladen, sodass wir auch eigene Veränderungen im Spiel vornehmen können. Neue Musiktitel für das Radio im Bus, neue Beklebungen sowie andere Werbetafeln in der Stadt sind kein großes Problem. Etwas anspruchsvoller ist es, eigene 3D-Modelle ins Spiel zu integrieren. Neue Gebäude für die Stadt oder ganz eigene Busse zu gestalten, erfordert schon einiges an Einsatz. Um ins Modding einzusteigen, ist ein gut gemachtes YouTube-Tutorial auf der Webseite des Herstellers verfügbar.
Fazit:
Der Bus Simulator 16 hat meine Testergruppe ziemlich begeistert. Der Simulator ist ein gutes Beispiel für Spiele, die realitätsnahe Simulationen mit spielerischen Elementen mischen und so durchaus fesselnd sind. Das Messen des Erfolgs mit anderen Busunternehmen und der Multiplayer-Modus bringen das Spiel auf eine unterhaltsame Ebene und machen wirklich Spaß. Busunfälle haben in dem Spiel keine dramatischen Auswirkungen und so bleibt das Spiel auch für junge Spielende interessant. Dennoch benötigen die Spieler_innen ein gewisses Verständnis für den Aufbau eines Busunternehmens und eine ausreichend schnelle Koordination, um den Alltag als Busfahrer_in zu bewältigen, sodass das Spiel für Kinder unter 6 Jahren zu überfordernd wäre.
