Werks-Feuerwehr-Simulator


Spielbeschreibung:
Simulatoren bilden unsere Umgebung und die ihnen zugrundeliegenden Prozesse ab. Zurzeit arbeitet sogar ein großer Autohersteller in Deutschland beispielsweise daran, ganze Fabriken zur Fertigung seiner Autos virtuell abzubilden. Die Vision ist es, dass Ingenieure in Simulationen den Bau eines neuen Autotyps perfekt planen können. Im Idealfall könnten sie eine Fabrik auf Knopfdruck umstellen. Für das Unternehmen ist das die Grundvoraussetzung für das Gelingen der Industrie 4.0. Die Arbeitsschritte der Roboter müssen dafür so realistisch wie möglich am Computer zu simulieren sein.
Sich heute schon spielerisch mit Simulatoren auseinanderzusetzen, hat eine große und engagierte Fangemeinde. Wir testeten den "Werks-Feuerwehr-Simulator". Das Einrichten einer Werksfeuerwehr (also einer betriebseigenen Feuerwehr) kann zum einen eine gesetzliche Auflage aufgrund der besonderen Gefahrensituation in einem Betrieb sein (z.B. chemische Industrie) oder auch eine freiwillige Einrichtung eines Betriebs, der sich davon eine kürzere Eingreifzeit der Einsatzkräfte im Gegensatz zur öffentlichen Feuerwehr erhofft. Genug der Theorie und ran an die Praxis, denn Feuerwehrmann spielt man ja schon im Kindergarten.
Pädagogische Beurteilung:
Rund um die Uhr einsatzbereit im Schichtdienst
Zu Beginn starten die Tester das Tutorial zum Kennenlernen der ziemlich beeindruckenden Feuerwehranlage. Einer unserer zukünftigen Kollegen führt uns durch die Räume und zeigt die wichtigsten Plätze. „Der Kollege sieht ein wenig seltsam aus - als wäre er nach dem letzten Einsatz nicht unter der Dusche gewesen” (Zitat Tester). Das Herzstück der Wache ist die Leitanlage, in der die Alarme koordiniert werden. Die Wache verfügt auch über einen Sport-und Ruheraum, einen Raum für die Einsatzbesprechung, eine Halle für die Löschfahrzeuge, eine Werkstatt usw. Eine kleine Karte zeigt uns an, wo wir uns auf dem Werksgelände gerade befinden.
Wichtig ist auch die Stempeluhr - unsere Schicht geht von 8 Uhr morgens bis zum nächsten Tag 8 Uhr morgens. Zum Glück hat die Simulation bei der notwendigen Spielzeit Nachsicht, sonst wären 24-Stunden-Dienste wirklich anstrengend. Ein Arbeitstag im Spiel dauert ca. 30 Minuten.
Am Anfang können wir an einem alten Autowrack und einem Übungsturm ein paar kurze Tests absolvieren, um die leicht zugängliche Steuerung kennenzulernen. Wir entscheiden uns für den Übungsturm, aus dem wir eine Person bergen sollen. Dazu schlagen wir mit einer Axt die Tür ein und mehrere Kisten kaputt, die den Weg in den zweiten Stock des Turms versperren, und bringen die verletzte Person zu einem Sanitäter, der unten auf uns wartet. Hier kommt ein wesentliches Element vom "Werks-Feuerwehr-Simulator" zum Einsatz: Für diese und alle folgenden Aufgaben haben wir eine Zeitvorgabe. Schaffen wir es in der vorgegebenen Zeit, bekommen wir Punkte und können die Karriere-Leiter vom Feuerwehrmann-Anwärter beginnend aufsteigen. Damit verbunden ist auch die Möglichkeit, immer größere und modernere Einsatzfahrzeuge zu steuern. 22 Uhr ist Feierabend und das Tutorial abgeschlossen. Viel Spaß und willkommen in der Truppe!
Karriere bei der Feuerwehr
Die Einsatzfahrzeuge haben es in sich. Wir starten mit dem „Florian1”, einem Kombi-PKW mit einem Feuerlöscher auf der Ablage, können uns aber bis zum Zikun-Turbolöscher hocharbeiten. Meine Tester wollten erstmal nachschauen, was das ist. Aus der Produktbeschreibung: “Aus dem Abgasstrahl der Triebwerke können bis zu 8.000 Liter Wasser pro Minute aufgebracht werden. Dabei erzielt der Turbo-Löscher eine Wurfweite von bis zu ca. 150 Metern. Dies ermöglicht den Löscheinsatz auf große Entfernung. Die Vernebelung des Wasserstrahls vergrößert die physikalische Oberfläche des Wassers, sodass es mehr Wärme binden kann. Der Übergang von Wassernebel zu Wasserdampf im Brandzentrum entzieht dem Feuer so viel Wärmeenergie, dass der Brandherd unter die Zündtemperatur abkühlt und erlischt.” Das müssen wir haben!
Der Alltag
Der erste Tag startet mit einem Fitness-Kurs. Eine dazugehörige Anzeige begrenzt unsere mögliche Einsatzbereitschaft. Anschließend geht es zur Fahrzeugkontrolle - funktionieren der Blinker, die Sirene usw.? Und schon ertönt unser erster Einsatz über Funk. In der Nähe des Kohlekraftwerks gibt es einen Brandherd und die Zeit läuft. Zum Glück lotsen uns ein Pfeil und die Karte über das Betriebsgelände, das wir im Laufe des Spiels immer besser kennenlernen. Der Brandherd ist eine Kiste mit Büchern, die von uns sofort gelöscht wird (das bringt 200 Punkte). Anschließend stellen wir den Alarm ab und machen uns auf den Rückweg zur Leitstelle. Doch plötzlich kommt ein neuer Einsatz rein: In der Nähe eines Abstellgleises brennt es. Wir rasen auch dorthin, löschen den Brand und bekommen 300 Punkte für der Karriereleiter. Wird der Alarm vor dem Löschen des Feuers abgestellt, gibt es Punktabzug.
Die Zeit vergeht wie im Flug bei der Feuerwehr
Der zweite Tag startet mit einer Dienstbesprechung. Das Fitness-Training brechen wir ab, da es einen Alarm bei der Metallverarbeitung gibt - Langeweile sieht anders aus. Wir haben drei Minuten Zeit, um unsere Punkte zu verdienen. Dann ertönt ein weitererAlarm vom Schrottplatz. Durchsage über Funk: Wir sollen die Autos wieder heil zurückbringen. Meine Tester finden es super: Immer ist was los und die Mischung zwischen den zeitlichen Vorgaben und den Lösungen sind nachvollziehbar. Jeder Einsatz klingt nach einer neuen Bewährungsprobe.
Der dritte Tag startet jedoch nicht so gut. Wir bekommen vom Chef Ärger, weil wir unser Auto nicht pflegen. Es folgen Autowäsche und kleinere Reparaturen. Wir hatten über Nacht das Licht angelassen und müssen die Batterie wieder aufladen. Zum Tanken kommen wir allerdings nicht mehr. Es ertönt ein Alarm im Metallwerk, der sich jedoch wieder als Fehlalarm herausstellt. Beim nächsten Alarm im Sägewerk kommt ein weiterer Aspekt zum Tragen. Es qualmt und brennt diesmal ziemlich stark, also erst die Gasmaske aufsetzen und nach Verletzten suchen und diese anschließend bergen - sonst gibt es Punktabzug. Nachdem wir diesmal auch die Anzeige an unserem Feuerlöscher wahrnehmen und bemerken, dass das Löschmittel begrenzt ist und regelmäßig aufgeladen werden muss, rufen wir über die Zentrale Verstärkung. Der Brand ist gelöscht. Jetzt haben wir genügend Punkte für das Tanklöschfahrzeug Florian 4. Aber zuvor müssen wir schlafen, dann Fitness machen, Auto tanken und putzen, Funktionskontrolle machen, Einsatzbesprechung abhalten usw. Dabei kommen die Tester allerdings nicht unter Stress, sondern werden angenehm gefordert.
Fazit:
Der "Werks-Feuerwehr-Simulator" ist ein guter Einblick in den Berufsalltag von Feuerwehrleuten und weiß mit seinen Spielelementen (Zeitvorgaben, Punktesystem) auch junge Spieler anzusprechen, die Computerspiele sonst nur zur Unterhaltung kennen und schätzen. Der Verzicht auf die detaillierte Darstellung der Schattenseiten des Berufsalltags von Feuerwehrleuten tut der Spannung keinen Abbruch und macht die Simulation auch für jüngere Feuerwehr-Fans zugänglich.
