Europa Universalis IV

Genre
Strategie
USK
ab 6 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Paradox Interactive
Erscheinungsjahr
2013.08
Systeme
PC
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Kompliziertes, aber motivierendes Strategiespiel für erfahrene Strategen
Gruppenleiter
Janosch Kühmstedt
Deutsche Schule Oslo
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Spielbeschreibung:
"Europa Universalis IV" ist ein komplexes Strategiespiel von Paradox, die auch für Titel wie die Crusader Kings-Spiele oder die Hearts of Iron-Serie verantwortlich sind. Im Vergleich zum Vorgänger kann das Spiel mit ein paar Neuerungen sowie modernerer Grafik und besserem Sound aufwarten. Der Spieler übernimmt hierbei die Rolle einer Nation oder Provinz und muss fortan die Geschichte so gut wie möglich von einer dreidimensionalen Karte aus leiten und entscheiden, welche Ziele angestrebt werden. So kann man beispielsweise versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ob dies administrativ, durch Diplomatie oder das Militär geschieht, obliegt dem Spieler.
Anders als Strategiespiele, die zu Zeiten des Ersten oder Zweiten Weltkriegs spielen, wird hier die frühe Neuzeit von 1444 bis 1820 in den Fokus gerückt, wodurch einige historische Ereignisse, wie der Hundertjährige Krieg, vermittelt werden. Zusätzliche gibt es viele Download-Inhalte (DLCs), die zum Teil neue Geschichten, Texturen, Musik oder andere Elemente enthalten. Auch die Modding-Community hat einige Mods (meist kostenfreie und privat entwickelte Erweiterungen oder Veränderungen eines Spiels) entwickelt, die es wert sind, sich anzuschauen. 

Pädagogische Beurteilung:

Diese Beurteilung wurde von einem Schüler der Deutschen Schule Oslo verfasst und durch die Redaktion ergänzt.

Von Leon Wagner

Spielmodi
Zu Beginn des Spiels wird gut und ausführlich erklärt, wie das Spiel funktioniert. Hierbei wird im Einzelspieler-Modus gegen computergesteuerte Länder gespielt. Der Multiplayer-Modus bietet einen kompetitiven und einen kooperativen Modus für bis zu 32 Teilnehmer.

Setting
Das Spiel findet vor allem in der historischen Zeit der ersten europäischen Erforschung und Kolonisierung der Neuen Welt statt. Es beginnt am Ende des Hundertjährigen Krieges und dem Niedergang des Byzantinischen Reiches, setzt sich fort durch die revolutionären Zeiten Frankreichs und der USA, und endet nach der historischen Epoche der Napoleonischen Kriege. Da jedoch weder der Spieler noch die KI-Länder gezwungen werden, die Geschichte genau zu reproduzieren, kann die sich ergebende Spielwelt erheblich von der Realität abweichen. Zusätzlich gibt es verschiedene Events, die sich entweder nach der Geschichte richten oder zufällig geschehen. Hier gibt es immer eine oder mehrere Möglichkeiten, aus denen gewählt werden kann, was das Beste für die eigene Nation ist. Die Musik und die Grafik passen stets sehr gut zum Spielgeschehen und tragen zur Atmosphäre bei.

Spielmechanik
Das Spiel basiert nicht so stark auf militärischen Elementen wie viele andere Titel von Paradox, falls aber keine isolierte Nation gewählt wird, ist Krieg ein grundlegender Aspekt des Spiels. Als erstes braucht man jedoch einen Kriegsgrund. Wenn man ohne einen Kriegsgrund Nationen angreift, verliert man Stabilität. Die Stärke der eigenen Armeen und Flotten hängt stark von gewissen Elementen wie dem Land- und Schiffslimit, der Technologie, den Ideen, der verfügbaren Mannstärke und der Fähigkeit die Armeen und Flotten durch die Wirtschaft aufrechtzuerhalten ab. Falls die Armee nicht stark genug ist und man viel Geld (Dukaten) besitzt, kann man auch Söldnerarmeen anheuern. Auch starke Verbündete sind sehr wichtig, denn sie helfen in Schlachten, Belagerungen und sie schützen das eigene Land vor feindlichen Angriffen. Zu Beginn wird noch mit Speeren gekämpft, später kann man jedoch durch neue Technologien die Truppen und Schiffe verbessern, sodass sie mit Schusswaffen angreifen.

Diplomatie
Zudem bietet "Europa Universalis IV" viele Möglichkeiten, mit anderen Ländern zu interagieren, was nach Regierungstyp und Staatsreligion variieren kann. Es können beispielsweise ungefähr gleich starke Nationen zu Rivalen erklärt werden. Wenn man dann gegen diese Rivalen Krieg führt, erhält man mehr Prestige und Machtprojektion. Man kann auch einen Anspruch auf eine Nachbarprovinz vortäuschen, wodurch einen Kriegsgrund gegen den Besitzer der Provinz entsteht. Außerdem gibt es noch viele andere Möglichkeiten wie Vasallen annektieren, Krieg erklären, Meinung der Nation verbessern, um Militär- oder Flottenzugang bitten oder ein Bündnisangebot machen.

Technologie
Technologiestufen und Ideen spielen eine große Rolle und für beide wird administrative, diplomatische und militärische Macht benötigt. Technologiestufen schalten neue Gebäude, Truppentypen und Ideengruppen frei. Ideengruppen ermöglichen es eine Idee auszuwählen und verschiedene Mächte zu investieren, um gewisse Boni zu erhalten: Reichtum, Mannstärke, Stabilität, Prestige, Legitimität, Machtprojektion sowie Administrative, Diplomatische und Militärische Macht. Jede Nation benötigt diese grundlegenden Elemente um auf Dauer stark zu sein:
Reichtum wird in Form von Dukaten als monatliche Unterhaltskosten gezahlt. Um möglichst viel Einkommen zu erzielen, müssen beispielsweise neue Gebäude gebaut werden, um entweder mehr zu produzieren oder mehr Steuern einzutreiben. Mit dem Geld können dann Söldner angeheuert, Truppen ausgebildet oder Schiffe gebaut werden. Auch die Mannstärke wird monatlich aufgefüllt (je nachdem, wie viele Provinzen man besitzt), um beispielsweise angeschlagene Truppen wieder auf volle Stärke zu bringen. Die Stabilität gibt an, wie zufrieden das Volk ist. Ist der Wert im negativen Bereich, ist das Volk nicht sehr zufrieden und die Chance wird größer, dass es revoltiert. Prestige bezeichnet den eigenen Ruf und beeinflusst die Kosten der Söldner, nationale Unruhen und wieviel Respekt andere Länder haben. Legitimität steht für den Machtanspruch des jetzigen Herrschers. Wenn die Legitimität niedrig ist, kann ein Bauernkrieg ausbrechen. Machtprojektion bekommt man, indem man Rivalen hat und Kriege, Schlachten und Belagerungen gegen sie gewinnt. Machtprojektion gibt Boni für Fort-Verteidigungen, Truppen und Schiffe. Und wie bereits erwähnt, entspricht die Administrative, Diplomatische und Militärische Macht den Technologie- und Ideenpunkten. Wie viel Macht man pro Monat bekommt, hängt davon ab, wie fähig der jetzige Anführer ist.

Fazit:
"Europa Universalis IV" ist von der USK ab 6 Jahren freigegeben. Wir empfehlen das Spiel jedoch erst für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, da die Spielmechanik überaus komplex gestaltet ist. Darüber hinaus beinhaltet der Titel viele historische Ereignisse wie die Französische Revolution und den Hundertjährigen Krieg. Man lernt sehr viel über die Geschichte und über Nationen, von denen man noch nie vorher gehört hat. Außerdem bietet das Spiel besonders Fans von Strategie-Spielen viel Unterhaltung und ist sehr kompetitiv, vor allem im Mehrspieler-Modus.

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Spieletester
Deutsche Schule Oslo
Oslo
Bewertung Spielspass