Harvest Moon: Deine Tierparade


Spielbeschreibung:
"Harvest Moon: Deine Tierparade" ist der neuste Ableger der bekannten Reihe. Die Geschichte und das Spielprinzip sind hierbei sehr simpel gehalten. Die Figur kommt als neuer Bewohner in ein Gebiet und lebt fortan auf der eigenen Farm. Dort muss er pflügen, säen, gießen, ernten und sich um seine Tiere kümmern. Nebenher müssen Freundschaften zu den Dorfbewohnern geschlossen und gepflegt und in der Hauptmission der Erntegöttin geholfen werden, die fünf Glocken der Elemente wieder erklingen zu lassen. Was in der Theorie jedoch relativ simpel klingt, ist in der Praxis etwas umfangreicher. Zusätzlich muss der Spieler nämlich darauf achten, dass die eigene Spielfigur regelmäßig isst oder schläft, da sich auch Tag und Nacht abwechseln und die Spielfigur nicht unendlich Energie zur Verfügung hat. Es wechseln sich auch die Jahreszeiten ab, was Einfluss auf den Ernteerfolg nimmt. Der Spieler muss also einige Aspekte beachten, um ein erfolgreiches Leben als Farmer zu führen.
Pädagogische Beurteilung:
Willkommen in Kastagnette
Zu Beginn konnten sich die Tester aussuchen, ob sie einen männlichen oder weiblichen Charakter steuern wollten. Nach kurzen Einstellungen wie Geburts-Jahreszeit, Name und Aussehen, trafen die Spieler mit ihrem Charakter Bob auf der selbsternannten Phantom-Farm ein. Anfangs hatten die Spieler die Aufgaben die ersten Felder zu pflügen und neues Saatgut zu säen. Sogleich zogen die Tester erste Vergleiche zu Spielen wie Animal Crossing (Test: Animal Crossing) oder Minecraft (Test: Minecraft). Nachdem die Testergruppe die ersten Schritte auf der eigenen Farm erledigt hatte, ging es direkt in das kleine Hafenstädtchen Harmonika. Hier hatten die Spieler die Aufgabe die Dorfbewohner kennenzulernen. „Schade, dass das keine Sprachsteuerung hat" (Tester 11 Jahre) stellte die Gruppe fest, da es über längeren Zeitraum nur Text zu lesen galt. Letztlich erfährt man jedoch so, dass es einige Probleme in der Gegend gibt, da fast jeder der Dorfbewohner unglücklich ist und um Hilfe bittet: „Alle haben nur Probleme in diesem Krisendorf" (Tester 12 Jahre).
Treffen mit der Erntegöttin
Nach den ersten Nebenaufgaben erreichten die Tester die Erntegöttin. Diese berichtet, dass der magische Baum immer schwächer wird und der Spieler die fünf Glocken mit Hilfe der fünf Erntewichtel erklingen lassen muss. Einerseits freuten sich die Tester, da es endlich mit der Hauptmission losgehen konnte, andererseits hatten sie jedoch keinerlei Anhaltspunkte, was sie dafür tun mussten: „Das ist langweilig. Man weiß gar nicht, wo man hin muss" (Tester 11 Jahre). Letztlich halfen meist nur das Absuchen der verschiedenen Gebiete und das Reden mit allen möglichen Leuten. Irgendwann wurde dann eher durch Zufall der richtige Pfad gefunden und die nächsten Events ausgelöst. Eine eindeutigere Hilfefunktion, die auch auf Neueinsteiger eingeht, wäre hier für viele Tester hilfreich gewesen.
Harken, säen, gießen, ernten
Ein Tag in Harvest Moon ist nicht lang und die Energieleiste des Spielers ist begrenzt. Daher muss man geschickt auswählen wie viel man pflanzt und erntet, damit noch genug Zeit und Energie für die Pflege der Tiere ist. Zusätzlich müssen auch Freundschaften gepflegt werden und schont man seine Spielfigur nicht genug, wird man auf dem Feld ohnmächtig. Bereits nach einiger Zeit bemerkten die Tester einen aufkommenden Trott innerhalb der Tätigkeiten, was die Spieler an Elemente von „Die Sims" erinnerte (Test: Die Sims). Wie dort ist es auch in Harvest Moon möglich bei genug Sympathie-Punkten zu heiraten und Nachwuchs zu bekommen. Ein weiterer wichtiger Zweig des Spiels ist das Zähmen und Aufziehen von Tieren. Anders als in den Vorgängerteilen gibt es neben den Nutztieren nun auch wilde Tiere, mit denen sich die Spieler anfreunden können, um sie zu zähmen und zu dressieren.
Das Farmerleben ist nicht alles
Neben den Grundaufgaben gibt es in "Harvest Moon: Deine Tierparade" jedoch noch mehr zu erleben. Die Tester probierten mit Freuden die Nebenaufgaben wie Angeln, Pilze sammeln, Rezepte kochen, Fotos schießen oder Bergbau aus. Besonders ausgefeilt sind die Möglichkeiten jedoch nicht, daher waren sich alle einig, dass dies nur kurzzeitig für Abwechslung sorgt. Es besteht zwar noch die Möglichkeit seine Farm und sein Haus neu zu gestalten und zu dekorieren, jedoch braucht man dafür viel virtuelles Geld, das die Spieler nur durch weitere Farmarbeit erlangen können.
Technisch nicht auf der Höhe
Technisch fiel allen Testern auf, dass das Spiel nicht auf dem modernen Stand ist. Einerseits bemängelten sie die grafische Darstellung, die an manchen Stellen mit anderen Spielen wahrlich nicht mithalten kann. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass man die Kamera nicht separat drehen kann. Auch eine Sprachausgabe hätten sich einige Tester gewünscht. Selbst emotionale Laute sucht man bei den Spielfiguren vergebens. Die Aufgaben sind nicht immer eindeutig, daher ist es dringend notwendig, dass der Spieler wenigstens lesen kann, was er zu tun hat. Als ein weiteres Manko wurden die langen Ladepausen genannt: „Das ist doof, dass das immer so lange lädt" (Tester 12 Jahre). Egal ob man ein Haus betritt, ein Dorf erreicht oder sich in einen neuen Abschnitt begibt, immer muss man einige Sekunden warten, bis es weitergeht. Dazu kommt, dass die einzelnen Gebiete nicht sonderlich groß sind, wodurch die Ladepausen den dynamischen Spielablauf nach einiger Zeit massiv stören.
Fazit:
"Harvest Moon: Deine Tierparade" ist ein Mix aus Farmville (Test: Farmville) und Die Sims. Kinder, die an solchen Spielen Spaß haben, werden auch ihre Freude daran haben Harvest Moon zu erforschen. Actionsequenzen oder gar Kämpfe sucht man jedoch vergebens. Im Mittelpunkt stehen das Leben auf der Farm, der simulierte Bauernhofalltag und das soziale Miteinander mit Mensch und Tier. Das Spielprinzip und die Steuerung sind schnell erlernt und die musikalische Untermalung erzeugt eine idyllisch ländliche Atmosphäre. Lediglich die technischen Mängel können den Spielspaß trüben – Fans der Reihe werden sich davon jedoch nicht abschrecken lassen. Da ein großer Aspekt des Spiels die Interaktion mit den anderen Figuren ist, ist es unumgänglich, dass der Spieler lesen kann.
