Max - The Curse of Brotherhood

Genre
Jump&Run
USK
ab 6 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 8 Jahre
Vertrieb
Microsoft
Erscheinungsjahr
2014.05
Systeme
PC, Xbox 360, Xbox One
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Hinweis(e)
via Xbox Live, Steam
Kurzbewertung
Schönes Jump&Run mit kniffligen Rätseln
Redaktion
Dominik Kelecic
Spieleratgeber-NRW
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Der kleine Schuljunge Max kommt eines Tages nach Hause und sieht seinen kleinen Bruder Felix, wie er gerade Max‘ Spielzeug zerstört. Genervt von seinem Bruder, sucht er im Internet nach einer Möglichkeit ihn loszuwerden. Dabei entdeckt Max einen Zauberspruch den er zugleich, nicht so recht ahnend, was er damit anrichtet, aufsagt. Als sich plötzlich ein magisches Portal in seinem Zimmer auftut und die Hand eines großen Monsters seinen kleinen Bruder packt und durch das Portal zieht, ist Max kurz sehr erschrocken und begreift sehr schnell, dass es ihm so ernst nun wirklich nicht mit dem Verschwinden von Felix war. Kurzentschlossen springt Max ebenfalls durch das Portal und folgt ihm in eine abwechslungsreiche und bunte Welt, um seinen Bruder vor dem bösen „Mustacho“ zu retten. Lediglich eine seltsame alte Dame und ein Stift helfen Max bei dieser Aufgabe. "Max – The Curse of Brotherhood" (Deutsch: Max – der Fluch der Bruderschaft, hier im Sinne von „Geschwister sein“) ist gewissermaßen der optisch aufpolierten Nachfolger von „Max and The Magic Marker“ (Link zur Beurteilung).

Pädagogische Beurteilung:
Wüsten, Dschungel und Lavaströme
Zu Beginn seiner Reise ist Max zunächst einmal auf sich allein gestellt und ganz ohne Ausrüstung unterwegs. Seine Reise führt ihn durch viele unterschiedliche Gebiete der fremden Welt, in der er gelandet ist. Er reist durch die karge Wüste, einen dichten Dschungel, eine dunkle, ihm furchteinflößende Höhle, durch Vulkanlandschaften und andere Gebiete. Die 7 verschiedenen Kapitel führen den Spieler also durch abwechslungsreiche Level. In diesen gilt es, seine Geschicklichkeit und seine Kombinationsgabe zu beweisen. Sei es durch die schnelle und geschickte Flucht vor großen Monstern oder durch den cleveren Einsatz seiner einzigen Waffe, seinem Stift – dem „Magic Marker“. 

Äste, Lianen und andere Hilfsmittel
Der „Magic Marker“ ist Max‘ einziger Ausrüstungsgegenstand. Mit Hilfe dieses Stiftes kann der Spieler an farbig gekennzeichneten Stellen bestimmte Hilfsmittel zeichnen. Darunter Äste, mit denen z.B. Gruben überwunden werden können, Lianen zum Schwingen, aus dem Boden wachsende Erdsäulen und Ähnliches. In dieser Hinsicht ist das Spiel sehr einsteigerfreundlich gestaltet. Während Max zu Beginn des Spiels lediglich in bester Jump & Run-Manier durch die Gegend läuft und Gruben überspringt, werden seinem Stift nach und nach weitere Fähigkeiten verliehen. So war es den Spielern im Test möglich sich zuerst mit nur einer Fähigkeit vertraut zu machen, um später mit anderen Hilfsmitteln kompliziertere Rätsel zu lösen. Dabei mussten sie auch verschiedene Funktionen des Markers geschickt miteinander kombinieren.

 Comicartiger Look mit etwas Gruselcharakter
"Max – the Curse of Brotherhood" entführt den Spieler an der Seite von Max durch eine optisch schön gestaltete Welt mit ansprechender akustischer Untermalung. Der comicartige Look macht das Spiel auch für die jüngeren Spieler sehr ansprechend. Gerade zu Beginn des Spiels wird auch darauf verzichtet, dass Max allzu viel Gewalt anwenden muss. Die Gegner, die ihn verfolgen sind nicht zu besiegen, sondern nur durch geschickten Einsatz des „Magic Markers“ einzufangen. Im späteren Verlauf des Spiels müssen allerdings auch hin und wieder die eigenen Waffen der Gegner (geworfene Bomben) gegen sie selbst eingesetzt werden (beispielsweise durch geschicktes Ablenken wie dem Malen von Felsen oder Ästen) oder die Gegner müssen mit magischen Flammen besiegt werden, die der Spieler mittels des Markers auf diese werfen muss. Die Gewaltdarstellungen sind allerdings völlig im Rahmen dessen, wie man sie auch aus Comics oder Zeichentrickfilmen gewohnt ist. Die Gegner fliegen quasi „aus dem Bildschirm heraus“. Ein wenig gruselig kann es wirken, wenn Max durch dunkle Höhlen laufen, sehr schnell vor einem großen Monster oder steigender Lava fliehen muss oder wenn er in eine Grube mit roten, rankenartigen Pflanzen fällt, die ihn zugleich in die Tiefe hinabziehen. 

Steuerung und Sprachausgabe
Die Steuerung des Spiels erfolgt wahlweise per Tastatur und Maus oder per Gamepad. Letzteres ist auch für die PC-Version des Spiels zu empfehlen, da die parallele Steuerung von Max und dem Magic Marker so einfacher fällt. Auf der anderen Seite bietet die Tastatur und Maussteuerung zumindest theoretisch eine Möglichkeit, auch zu zweit zu spielen. So kann ein Spieler Max steuern, während der andere mit der Maus die Objekte zeichnet. Doch gerade in Situationen, in denen es auf schnelle Reaktionen ankommt, dürfte sich dies sehr schwierig gestalten. Wie der Magic Marker einzusetzen ist, wird einem im Laufe des Spiels durch Einblendungen erklärt. Außerdem werden neue Fähigkeiten, bevor man diese selbst einsetzen kann, exemplarisch demonstriert, um so eine Idee ihrer Einsatzmöglichkeiten zu bekommen. "Max – The Curse of Brotherhood" verfügt außerdem über eine Sprachausgabe für alle Dialoge, sei es in den Videos oder während des Spiels. Leider gibt es nur eine englische Sprachausgabe, die allerdings deutsch untertitelt ist.

Fazit:
Welches Geschwisterkind ist nicht schon einmal genervt von dem Bruder oder der Schwester gewesen und hat sich gewünscht, sie würden ihn oder sie einfach mal in Ruhe lassen? Dabei wollen die meisten Geschwisterkinder doch gar nichts Böses, sondern einfach ihre Ruhe. Aus diesem Grund dürfte die Geschichte von Max und seinem Bruder Felix viele Spieler ansprechen und für sie nachvollziehbar sein. Außerdem dürfen die Spieler in die Rolle des „großen“ Bruders schlüpfen und – obwohl er ein normales Kind ist – auf heldenhafte Weise spannende Abenteuer erleben und der Retter sein, jedoch nicht ohne sich zwischendurch im geschützten Rahmen des Spiels möglichen eigenen Ängsten wie der vor der Dunkelheit zu stellen. Deshalb hat das Spiel auch das Gütesiegel pädagogisch wertvoll gewonnen.
"Max – The Curse of Brotherhood" bietet ein spannendes Jump & Run mit tollen und teils kniffligen Rätseln und einer stimmigen Atmosphäre, die durch lustige oder ironische Sprüche von Max an etwas gruseligeren Stellen aber auch aufgelockert wird, eingebettet in eine schöne Geschichte von Mut und Brüderlichkeit. Ein wenig zu bemängeln ist die fehlende deutsche Sprachausgabe, die es jüngeren, des Englischen nicht mächtigen Kindern erleichtern würde, der Geschichte auch ohne ausreichende Lesekompetenz zu folgen. Aufgrund dessen und der zunehmenden Komplexität eignet sich das Spiel für Kinder ab einem Alter von etwa 8 Jahren.