Lunar Flight - Der Mondfähren Simulator

Genre
Simulation
USK
ohne Altersbeschränkung (?)
Pädagogisch
ab 6 Jahre
Vertrieb
Shovsoft
Erscheinungsjahr
2013.02
Systeme
PC
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Spannende und anspruchsvolle Flugsimulation
Gruppenleiter
Dirk Poerschke
Game On/Two Kinderhilfezentrum Düsseldorf
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
„Die Mondlandefähre (-LM- für Lunar Module, ursprünglich -LEM- für Lunar Excursion Module) ist ein ab 1963 von der Firma Grumman für die NASA im Rahmen des Apollo-Programms entwickeltes Raumfahrzeug zur Landung auf dem Mond. Insgesamt wurden bis heute 16 Stück hergestellt.“ (Quelle: Wikipedia)
Da Mondlandefähren in der ungewohnten Schwerkraft des Mondes arbeiten, ist es unmöglich, die exakten Flugeigenschaften der Landefähren auf der Erde zu testen.
Deshalb kamen schon sehr früh LM-Simulatoren zum Einsatz. Der hier getestete LM-Simulator "Lunar Flight" ist die neu bearbeitete Interpretation des 1980 erschienenem Klassikers der Videospielgeschichte Lunar Landing. Ob wir damit in die Fußstapfen der ersten Menschen auf dem Mond treten - Neil Armstrong und Buzz Aldrin von Apollo 11 im Jahr 1969 - und eine eigene Mission starten oder wenigstens simulieren, war die spannende Frage.

Pädagogische Beurteilung:
Ein ganz spezieller Auftrag
Wir hätten den Klappentext der Verpackung besser lesen sollen. Leider simuliert man bei "Lunar Flight" keine Mondlandung und steigt auch nicht mir den Worten „That’s one small step for man… one… giant leap for mankind.“ aus der LM- Fähre aus. Dafür erwartet die Tester eine Vielzahl von Missionstypen wie Frachttransporte, das Bergen verlorener Ladungen oder die Beschaffung von Daten aus einer fiktiven kleinen Mondbasis mit einzelnen Plattformen für die Landungen der Mondlandefähre. In den Missionen sammelt man Erfahrungspunkte und Geld, das wir zur Bezahlung von Treibstoff, Reparaturen und der Ausrüstung unserer LM-Fähre nutzen können. Das Kapitel Mond der großen Geschichte der Raumfahrt ist in diesem Spiel offensichtlich schon geschrieben und so taucht der Spieler lediglich in den (zukünftigen) Alltag ein.
Und da fangen die Schwierigkeiten schon an. Wie exakt die Simulation die LM-Fähre nachstellt, kann die Testergruppe nur erahnen. Als wir verzweifelt versuchen, ohne den (leider in Englisch gehaltenen) Übungsmodus mal schnell ein wenig auf dem Mond umherzufliegen, stehen wir schnell vor mehreren echten Problemen. Die Steuerung im luftleeren Raum ist eine echte Herausforderung, die keinen einzigen Fehler verzeiht. Die LM-Fähre wird wie ihr echtes Vorbild über Schubdüsen gesteuert, die jede Neigung und alle Himmelsrichtungen zulassen. Allein der Start lässt unsere Tester gebannt in die Monitore starren. Ein bisschen zu wenig Schubkraft und die Fähre holt sich die erste Delle und ist beschädigt, ein bisschen zu viel Schubkraft und wir müssen zurückrudern, um überhaupt erst in die Nähe der anvisierten Landeplattform zu kommen. Das wiederum kostet unglaublich viel Treibstoff und macht aus dem simplen Auftrag „Bringe eine Versorgungseinheit von A nach B“ eine sehr knifflige Sache. Von einer exakten Landung ist dabei auch nach unzähligen Versuchen noch lange keine Rede. Dabei ist die grundlegende Steuerung an der Tastatur eigentlich recht einfach und kommt mit wenigen Eingabetasten aus. Bestimmte Strecken müssen aber zusätzlich innerhalb einer vorgegebenen Zeit unfallfrei bewältigt werden und um es wirklich schwierig zu machen, kann man die LM-Fähre auch ausschließlich mit der detaillierten Cockpitansicht über den Mond dirigieren. Die Spieletester waren in solchen Augenblicken hochkonzentriert.

Mondstimmung
Atmosphärisch bietet "Lunar Flight" einen wirklich einsamen Arbeitsplatz, der im Falle des Mondes mindestens 365.000 Kilometer von der Erde entfernt ist. Die ständige Anspannung bei den Manövern der LM-Fähre wird untermalt von rauschenden NASA- Funksprüchen, einem leichten Pfeifen im Cockpit und stimmungsvoller Synthesizer-Musik, bis uns wieder eine Frauenstimme mit „Warning“ und durchdringenden Alarmgeräuschen an unsere Arbeit erinnert. Da spürt man die bedrohliche, lebensfeindliche Mondoberfläche. Das ganze Ambiente der Simulation ist vor allem in diesem Punkt wirklich gelungen. In der Verpackung sind zusätzlich der Soundtrack und ein kostenloser Steam-Code enthalten, der ein Add-On zum Spiel enthält. Mit diesem Add-On kann man seine Flugfertigkeiten auf dem Mars testen, incl. dynamischem Sandsturm-System und Seitenwinden. Wir machen unseren Führerschein aber erstmal auf dem Mond.

Fazit:
"Lunar Flight" ist eine spannende und anspruchsvolle Flugsimulation, deren Ästhetik die Testergruppe in ihren Bann gezogen hat. Insgesamt eine schöne Herausforderung für Möchtegern-Astronauten und mit Sicherheit ein anschauliches Lernmittel für das Thema Astronomie und Raumfahrt in der Schule und für Astronomische Arbeitsgruppen. Sehr gelungen fand ich die zusätzlichen Hintergrundinformationen auf Facebook, Twitter, Youtube und den eigens eingerichteten Foren zum Spiel. Dort konnten wir erfahren, dass Lunar Flight inzwischen für Oculus Rift – einer Brillen-Technologie für virtuelle Realität umgesetzt wurde. Das wäre unbedingt einen erneuten Test wert.

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Spieletester
Game On/Two Kinderhilfezentrum Düsseldorf
Düsseldorf
Bewertung Spielspass