New Super Mario Bros. U


Spielbeschreibung:
Zur Veröffentlichung der Konsole Wii U, schickte Nintendo sein wohl bekanntestes Markenzeichen und den wohl berühmtesten Klempner der Welt Mario in ein weiteres Abenteuer. Mit seinem Bruder Luigi und zwei Bewohnern des Pilzlandes im Schlepptau, macht sich Mario darin wieder einmal auf, Prinzessin Peach aus den Fängen des bösen Drachen Bowser und seiner Schergen zu befreien. Genauso altbewährt und erprobt wie die Hintergrundgeschichte ist auch das Spielprinzip. Wie in den vorrausgegangen Wii-Spielen New Super Mario Bros. 1 und 2, rennt und hüpft der Spieler von links nach rechts durch hübsche 2D-Welten und sammelt altbekannte Bonusgegenstände, wie ,,Feuerblumen" und ,,Powersterne", auf um diese zu meistern. Neben der vertrauten Spielrezeptur finden sich auch kleinere Neuerungen, so ist es nun erstmals fünf Personen möglich zu spielen und auch der Touchscreen-Controller bekommt seine Daseinsberechtigung.
Pädagogische Beurteilung:
Jetzt in HD und bunt wie nie
Unseren jugendlichen Testern stach die gute und knallbunte Grafik direkt ins Auge, die gesamte Spielwelt ist sehr phantasievoll und atmosphärisch gestaltet, die vielen Details wussten zu begeistern. Die neue HD-Grafik der Wii U kommt dem Spiel hierbei sichtlich zu Gute, egal ob knallbunte Dschungel- oder Wüstenlandschaft samt großen Steinköpfen, die laut einigen Testern ,,schon ein bisschen gruselig sind", die Schauplätze sind allesamt stimmig und können durch viele Details überzeugen. Zwar kann die Wii-U grafisch nicht ganz mit den Konsolen Playstation 3 und xbox 360 mithalten, jedoch gibt es auch einige spektakuläre Momente, wie riesige vorbeirauschende Luftschiffe oder die Konfrontation mit dem fast Bildschirmfüllenden Bowser. Positiv heraus sticht auch die Oberwelt, in der Mario aus der Vogelperspektive über eine Landkarte gesteuert wird, hervor. Sie verbindet nicht nur die Spielwelten gekonnt miteinander, sondern hält z.B. auch kleinere Bonusspiele und Überraschungen bereit.
Wo Mario draufsteht, ist auch Mario drin
Das Spielprinzip ist in der klassischen Mario-Manier gestrickt, also genial wie simpel. Durch die Oberwelt gelangt der Spieler in die jeweiligen Level. In diesen gilt es das Levelende zu erreichen und auf dem Weg waghalsige und durchaus schwierige Sprungpassagen zu meistern und dabei zahlreichen Gegnern auszuweichen oder mit einem Sprung auf den Kopf auszuschalten. Zusätzlich gibt es noch kleinere Aufgaben in den Levels, zum Beispiel sind in jedem drei goldene Münzen zu finden, die jedoch entweder gut versteckt oder sehr schwer zu erreichen sind. Wenn es dem Spieler gelingt einige dieser Augaben zu bewältigen, werden einige versteckte Level freigeschaltet. Dies hielt in der Testgruppe besonders für erfahrene Spieler die Langzeitmotivation hoch, da es auch nach dem ersten Durchspielen noch vieles zu entdecken gabt. Hierdurch gelingt es, das Spiel sowohl für Gelegenheitsspieler als auch Mario-Experten interessant zu halten.
Spielspass für jeden
In der ersten Hälfte des Spiels ist der Schwierigkeitsgrad recht gering gehalten. Dies kommt besonders Anfängern zu Gute, um sich an die Spielmechanik zu gewöhnen. In der zweiten Hälfte wird das Spiel jedoch spürbar anspruchsvoller, jedoch ohne große Frustrationsmomente hervorzurufen oder unfair zu wirken. Dies kam besonders bei den erfahreneren Testern gut an, doch auch die Anfänger hatten zu diesem Zeitpunkt des Spiels bereits genug gelernt um nicht chancenlos zu sein. Als zusätzliche Hilfe gibt es in jedem Level einen Checkpoint. Hier kann der Level nach einem Scheitern neu begonnen werden. Die Level sind so gestaltet, dass bei einem Scheitern in der Gruppe eher eine ,,Jetzt erst Recht!" Reaktion als Resignation eintrat. Dies ist besonders im Jump&Run Genre keine leichte Gradwanderung und besonders positiv anzumerken. Der Spieler wird hier stetig gefordert ohne sich irgendwann einer Überforderung geschlagen geben zu müssen.
Mehr Spieler = mehr Spass
Schon im Einzelspieler-Modus machte Super Mario den Testern eine Menge Spaß, doch der Mehrspielerbereich erwies sich (erwartungsgemäß) als Höhepunkt des Spiels. Zwischen zwei und fünf Spieler können sich hier gemeinsam zur Rettung von Prinzessin Peach aufmachen. Im sogenannten Boost-Modus lenken bis zu vier Spieler mit den normalen Wii-Controllern jeweils eine Spielfigur auf dem Bildschirm, während ein weiterer Spieler das Spiel auf dem Touchscreen-Controller verfolgt und als ,,helfende Hand" in das Spielgeschehen eingreifen kann. Anstatt selbst eine Figur zu übernehmen, unterstützt dieser Spieler seine Mitspieler durch gezielte Bewegungen auf dem Touchscreen. So ist es möglich einem ins Nichts springendem Mitspieler eine rettende Plattform unter die Füße zu zaubern oder Gegner zu verlangsamen oder ganz auszuschalten. Diese Art der Kooperation ist in Jump&Run Spielern selten und machte unseren Testern viel Spass.
Alle Miteinander... oder doch nicht?!
Da es bei vier Spielern zur gleichen Zeit auf dem Bildschirm etwas chaotisch und übersichtlich zugehen kann, ist es kein Wunder, dass sich die Spieler teilweise gegenseitig im Weg stehen oder versehentlich in Abgründe stürzen . In unseren Testsitzungen stellte sich heraus, dass es Spass macht mit seinen Freunden zusammenzuarbeiten, es allerdings genauso viel Spass machen kann seine nichtsahnenden Mitspieler ,,aus Versehen" in einen Abgrund zu werfen. Allerdings sorgte dies bei den Testern einige Male für kleinere Streitigkeiten, weshalb vorher abgesprochen werden sollte ob im Team oder ,,jeder gegen jeden" gespielt wird.
Keine Experimente
Im Vergleich zu den direkten Vorgängern wäre es wünschenswert gewesen, wenn Nintendo dem Spiel einige Neuerungen spendiert hätte, um es deutlicher von diesen abzuheben. Die einzige Innovation ist der besagte Boost-Modus, ansonsten springt man durch vertraute Schauplätze, besiegt die selben Gegner wie in den anderen Teilen und ,,rettet mal wieder die Prinzessin". All dies ist ohne Frage sehr gut inszeniert und macht eine Menge Spass, doch bleibt das Gefühl all dies schon (mehr als) einmal gesehen zu haben.
Fazit:
New Super Mario Bros. U ist ein sehr motivierendes und kurzweiliges Jump&Run, das jüngere sowie auch ältere Spieler anspricht. Durch den anfangs niedrigen Schwierigkeitsgrad wird der Einstieg auch Jump&Run Neulingen leicht gemacht. Besonders der Mehrspieler-Modus kann überzeugen, obwohl durch das chaotische Prinzip durchaus kleinere Streitereien entflammen können. Ingesamt lässt sich sagen, dass dem Spiel ein wenig mehr Mut zum Experiment gut getan hätte, es aber dennoch ein sehr gutes Jump&Run für Spieler ab sechs Jahren ist.
