Wings of Prey
Spielbeschreibung:
"Wings of Prey" bietet dem Spieler eine Flug-Simulation aus Sicht eines Piloten im Zweiten Weltkrieg. In bekannten, berühmten und berüchtigten Luftschlachten kann der Spieler sein Können am Steuerknüppel beweisen.
Auf den verschiedenen Spielkonsolen ist das Spiel bereits unter dem Namen „IL2 Sturmovik – Birds of Prey“ erschienen und wurde von den Spielemagazinen insgesamt als gut bewertet.
Der Spieler übernimmt in der PC-Version in die Rollen von drei verschiedenen Piloten der unterschiedlichen Kriegsparteien im Zweiten Weltkrieg. Dabei erlebt er die Luftschlacht um England, die Bombardierung von Berlin oder die Schlacht um Stalingrad. Es kommen rund 40 verschiedene Flugzeuge in insgesamt 50 Missionen zum Einsatz. Der Spieler erledigt dort immer schwerer werdende Aufgaben, wie z.B. das Patrouillieren an der Küste oder das Bombardement von Kriegsschiffen. Hier ist Ausdauer, Präzision und gute Übersicht gefragt.
Eine wirkliche Spielgeschichte gibt es in dem Spiel nicht, die Einsätze werden zwar regelmäßig durch Videosequenzen unterbrochen, jedoch wird eher die Stimmung des Krieges transportiert als eine individuelle Geschichte.
Pädagogische Beurteilung:
Einstieg ins Cockpit
Der Einstieg ins Spiel gestaltet sich je nach Hardware einfach bis etwas komplizierter. Es gibt zwar ein Tutorial, jedoch ist die Steuerung nicht ganz eindeutig. Die Testergruppe hatte hier einige Schwierigkeiten.
Benutzt man die Tastatur zum Steuern, funktionieren die Standards, sobald ein Joypad ins Spiel kommt, wird es schon kompliziert mit der Konfiguration. Die Möglichkeiten zur eigene Einstellungen vorzunehmen sind zwar ausreichend vorhanden, jedoch wirken sie in der Menüführung unübersichtlich und kompliziert.
Ändert sich die Konfiguration, sind die Anweisungen im Tutorial nicht direkt zu verstehen und es ist sehr kompliziert weiter zu kommen.
Den besten Erfolg erzielten die Tester mit einem vom Spiel unterstützen Joystick, die Steuerung des Flugzeugs wird damit auch sehr angenehm.
Im Spiel lassen sich verschieden Schwierigkeitsgrade einstellen, so dass zum Einen die Steuerung des Flugzeugs realistischer wird und zum Anderen auch die Anfälligkeit des Flugzeugs auf gegnerisches Feuer steigt.
Wenn die Steuerung nach einigen Versuchen erstmal verstanden ist, steigt dann aber auch der Spielspaß.
Spielmöglichkeiten
Wie oben bereits beschrieben, gibt es einen Einzelspielermodus mit rund 50 Einsätzen, die für die Testergruppe ab der 4 oder 5 Mission schon relativ komplex und recht lang waren. So dass sie Schwierigkeiten hatten sich ausdauernd auf die Erledigung des eigentlichen Ziels zu konzentrieren.
Zudem gibt es im Spiel noch einen Online Modus mit z.B. Luftschlachten, hierzu ist eine Registrierung bei YUplay nötig. Der online Modus wurde nicht getestet. Grundsätzlich könnte er aber dazu beitragen den Spielspass zu verlängern.
Was gibt es aus dem Cockpit zu sehen?
In der Testergruppe kam die detailreiche Grafik des Spiels sehr gut an, die Flugzeuge und Landschaften wirken sehr realistisch und ansprechend. Der Spieler bekommt das Gefühl wirklich über der Küste von England zu fliegen.
Auch im Kampfgeschehen vermittelt das Spiel ein überzeugendes und detailreiches Bild der Flugzeuge, Schiffe oder Städte. Jeweils zu Beginn der Mission sahen sich die Tester ihr Flugzeug zunächst einmal aus den verschiedenen Perspektiven genau an, hier kann man zwischen der 1st- der 3rd Person und einer Cockpit Perspektive hin und her schalten.
Auch die Atmosphäre des Spiels ist insgesamt realistisch getroffen, der Spieler bekommt in der Regel das Gefühl, besonders während der Kämpfe, sich in einer bedrohlichen Situation zu befinden.
Die gute Grafik/Atmosphäre und der ebenfalls sehr realistisch wirkende Sound helfen dem Spieler sehr über die fehlende Spielgeschichte, und damit verbunden auch oft fehlende Spieltiefe hinweg.
Identifikationsfiguren? Abwechselung? Motivation?
Das geschichtliche Szenario dürfte einem Großteil der Spieler bekannt sein und wird auch durch Videosequenzen dem Spieler noch einmal nah gebracht, jedoch gibt es bei "Wings of Prey" keine eigene Spielgeschichte mit der sich der Spieler identifizieren könnte. So bleibt das absolvieren der Aufträge eher anonym.
In puncto Abwechslungsreichtum sind die Meinungen der Spieler ambivalent, zum Einen gibt es eine große Vielzahl an unterschiedlichen Flugzeugen und Aufträgen. Auf der anderen Seite sind die Aufträge wiederum recht ähnlich, wenn es z.B. darum geht Bomber abzufangen oder Schiffe zu bombardieren.
Am liebsten möchten die Tester eine möglichst große Anzahl der Maschinen mit den unterschiedlichen Waffensystemen kennenlernen. Hierfür muss dann aber auch ein gewisser Zeitaufwand betrieben werden.
Durch die relative Gleichheit der Einsätze und auch durch deren Länge geht bei den Testern im Alter von ca. 12-14 Jahren die Konzentration ein wenig verloren und somit leidet auch der Spielspass.
Motiviert wurden die Tester im Wesentlichen durch die kämpferischen Inhalte. Im Spiel wird viel geschossen und es ist einstellbar, dass das Szenario beliebig oft wiederholt werden kann. Für andere Spielertypen könnten die im Folgenden genannten Aspekte eher ein Motivationsgrund sein.
Eignung
Für Spieler im Alter der Tester zwischen 12 und 14 Jahren scheint das Spiel durch die oben beschriebenen Punkte etwas zu komplex.
Im Wesentlichen angesprochen werden Spieler die sich auch inhaltlich mit der Thematik des 2. Weltkriegs auseinandergesetzt haben und/oder sich für historische Flugzeuge interessieren und die historischen Luftschlachten nachspielen möchten. Für Spieler denen um den reinen Kampf geht eigenen sich andere sicher besser.
Im Spiel selber wird der Krieg nicht unnötig brutal dargestellt, insofern ist die Einstufung der USK ab 12 Jahren nachvollziehbar, aufgrund des Spielinhalts und der oben beschriebenen Erfahrungen aus der Gruppe scheint eine pädagogische Einstufung ab 14 Jahren sinnvoll.
Fazit:
"Wings of Prey" zeichnet sich vor allem durch die gute und sehr detailreiche Grafik aus. Die Flugzeugmodelle wirken realistisch und lassen sich mit einem entsprechenden Joystick auch gut steuern.
Insgesamt funktionieren die Missionen und es gibt keine auffälligen Fehler. Das Spiel lässt sich alles in allem gut spielen.
Abzüge bekommt das Spiel besonders für die fehlende Möglichkeit eine echte virtuelle Geschichte zu erleben, womit auch Spieltiefe ein wenig fehlt. Für Kinder um die 12 Jahre ist das Spiel durch seine hohen Anforderungen an die Präzision, Ausdauer und Konzentration in der Regel eher weniger geeignet.