Tagebau Simulator 2011

Genre
Simulation
USK
ohne Altersbeschränkung (?)
Pädagogisch
ab 10 Jahre
Vertrieb
NBG Multimedia
Erscheinungsjahr
2010.11
Systeme
PC
System im Test
PC
Kurzbewertung
Von zu vielen Fehlern durchzogene, billig wirkende Simulation
Gruppenleiter
Marius Eversmann
Ü12 Kinder und Jugendzentrum Leichlingen
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Welches Kinde oder auch welcher Erwachsene träumt nicht davon, einmal selbst einen riesigen Schaufelradbagger im Tagebau zu steuern.
Der Herstellertext des 2010 erschienenen Simulationsspiels wirbt damit, dass der Spieler die Möglichkeit hat, die riesigen Maschinen des Tagebaus selbst zu steuern. Zudem können sich die Spieler um die komplette Bewirtschaftung des Betriebs kümmern.
Der Bereich der „alltäglichen Simulationen“ ist in den letzten zwei bis drei Jahren stark gewachsen. Es lassen sich Spiele wie Bus-, Müllabfuhr- oder sogar Kehrmaschinen Simulator finden. Die Qualität dieser Spiele lässt aber, vertraut man auf die Bewertungen der einschlägigen Testmagazine zu wünschen übrig.
Die Testergruppe des Kinder und Jugendzentrums findet im Folgenden heraus, wie es sich bei Tagebau Simulator 2011 verhält.
Zum Spielinhalt:
Im Spiel finden sich drei unterschiedliche Spielmöglichkeiten: Missionen, Wirtschaftsimulation und freies Spiel.
Der eigentliche Spielinhalt variiert dabei nur mäßig. Im Wesentlichen geht es jeweils darum, die einzelnen Maschinen des Tagebaus zu steuern und damit Erz oder Kohle zu gewinnen. Diese Rohstoffe können je nach Spieltyp verkauft werden, um Gewinn zu erzielen oder sie zu horten, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.

Pädagogische Beurteilung:
Einstieg:
Mit Hilfe eines übersichtlichen Tutorials wird den Spieler die Steuerung und der Sinn des Spiels gut erklärt. Auf ein Einstiegsvideo, eine Spielgeschichte oder ähnliches muss der Spieler verzichten.
Ist der Spieler dann im Spiel geht es darum Kohle, Erz oder ähnliche Tagebau Rohstoffe abzubauen und dann zur Weiterverarbeitung zu bringen. Hierzu muss der Spieler sämtliche Fahrzeuge, wie Bagger und Kipplader über die Baustelle bewegen.

Steuerung, Grafik und Sound:
Die Steuerung, die der Spieler hierfür benutzt, ist an und für sich in Ordnung. Jedoch finden sich in dem Spiel Unmengen von Grafikfehlern, die eine genaue Steuerung fast unmöglich machen.
Einige Beispiele:
Der Schaufelbagger baut die Kohle bereits 5m vor dem Berg ab.
Die Fahrzeuge bewegen sich teilweisen durch Gebäudeteile oder fallen um und können dann in 3 m Höhe über dem Boden bewegt werden.

Allein diese Tatsache macht das Spiel verständlicherweise zu einem, aus Sicht der Tester, nicht spielbaren Titel. Durch diese Fehler geht jeglicher Realismus und Spielspaß in dem Spiel verloren.

In der Breite ist die Darstellung der Landschaften und Maschinen, die den Originalen Tagebau Maschinen nachempfunden sind, in Ordnung. Erst das Zusammenspiel von Steuerung und Darstellung offenbart gravierende Mängel.

Der Sound wird alles in allem durchschnittlich bewertet, der Klang der Maschinen wirkt realistisch.

Abwechselung?
Das Spiel bietet wie schon oben erwähnt 3 unterschiedliche Varianten an:
Mission, Wirtschaftssimulation und freies Spiel.
Bei den Missionen geht es im Wesentlichen darum, bestimmte Mengen eines Rohstoffs in einer bestimmten Zeit zu sammeln oder ähnliches. Wobei sich der Schwierigkeitsgrad von Mission zu Mission steigert.
Die Wirtschaftssimulation scheint zu der interessanteste Teil zu sein, jedoch werden die Spieler hier enttäuscht, denn durch den Abbau erwirtschaftet der Spieler zwar Geld, jedoch werden wirtschaftliche Zusammenhänge, die bei der Führung eines so großen Betriebs unabdingbar sind völlig außen vor gelassen. Der Spieler kann das erwirtschaftete Geld lediglich für den Kauf von neuen Fahrzeugen einsetzen.
Der Sinn des freien Spiels erklärt sich nach Meinung der Tester überhaupt nicht.

Motivationsgründe das Spiel dennoch zu spielen?
Zu Beginn strahlt das Spiel eine große Motivation auch auf die Tester aus, denn wie schon zu Beginn gesagt, möchte fast jeder „Junge“ mal so eine Maschine steuern. Für Fans des Bergbaus geht auch bei Erwachsenen eine große Motivationskraft von den Maschinen aus. Zudem möchten viele Erwachsene mal ein komplexes Wirtschaftsunternehmen leiten und die Aufgaben erleben, die damit zusammenhängen.
Dieses Potenzial, das Tagebau Simulator durchaus hat, wird bei weitem nicht abgerufen und die Spieler werden enttäuscht und ernüchtert.

Fazit:
Alltagstätigkeiten oder besser gesagt Berufe zu simulieren scheint ein interessantes Spielkonzept mit sehr viel Lernpotenzial und Spielspaß für Spieler zu sein, wenn die Umsetzung dann so schlecht gemacht ist, erschließt sich der Sinn hinter einem solchen Spiel nicht. Die Testgruppe sagt: „Finger Weg!“

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Spieletester
Ü12 Kinder und Jugendzentrum Leichlingen
Leichlingen
Bewertung Spielspass