Supreme Commander 2

Genre
Strategie
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Koch-Media / Square Enix
Erscheinungsjahr
2010.03
Systeme
PC, Xbox 360
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Komplexes und zeitaufwändiges Strategiespiel
Gruppenleiter
Marco Fileccia
Elsa-Brändström-Gymnasium Oberhausen
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Chris Taylor gilt unter Spielern als einer der innovativsten Spieleentwickler unserer Zeit. So setzte er 1997 mit "Total Annihilation" viele Standards, die auch heute noch für Echtzeit-Strategiespiele gelten. 10 Jahre später schickte er sich mit "Supreme Commander" an, einen ähnlichen Klassiker abzuliefern. Obwohl das Spiel viele taktische Möglichkeiten bot und den Spieler gleich mehrere Hundert Einheiten in den Kampf schicken ließ, fand es nicht den gehofften Anklang beim Gros der Spieler. Zu komplex, zu sperrig war es. So blieb der ganz große finanzielle Erfolg aus und das Spiel blieb nur echten Hardcore-Strategen wirklich im Gedächtnis.
Nun stellt sich der zweite Teil des Strategiespiels vor. Chris Taylor ist immer noch mit von der Partie, doch wurde auch das Spielkonzept angepasst und etwas massentauglicher gemacht. Im Kern bleibt das Spiel seinem Vorgänger treu. In der Rolle wechselnder Kommandeure versuchen die Spieler die Geschicke in einem Intergalaktischen Krieg zwischen drei Fraktionen (Menschen und zwei Alienrassen) zu ihren Gunsten zu verschieben. Um Schlachten zu gewinnen muss der Spieler zuerst seine Basis ausbauen, was nun deutlich einfacher ausfällt als im Vorgänger, und die beiden Rohstoffe „Masse“ und „Energie“ abbauen. Für diese Materialien werden nun in Dauerschleifen hunderte von Panzern, Düsenjägern und Kampfkreuzern produziert, die dann gen Feind geschickt werden. Ziel des Spiels ist es den gegnerischen "Commander", einen riesigen Roboter zu zerstören und damit den Feind zu besiegen.

Pädagogische Beurteilung:
Der Einstieg
Der Einstieg fällt dank gelungener Tutorials in Form spielerischer Einführungen in Beispielmissionen und eingängiger Steuerung, die sich an anderen Strategiespielen orientiert, sehr einfach. Auch unsere Tester fanden den Anfang "gut und verständlich" (Sebastian, 17).
Außerdem lässt sich das Spiel in mehreren Schwierigkeitsstufen an das persönliche Können des Spielers frei anpassen. So können, ganz im Gegensatz zum Vorgänger, auch ungeübtere Spieler oder Neueinsteiger in das Strategiegenre schnell Erfolge feiern und das Spiel meistern.

Der Spielablauf und die Kampagne
Herzstück von "Supreme Commander 2" ist die Kampagne, die die Geschichte um den Krieg der drei Völker UEF, Cybran und Aeon weitererzählt. Wirklich tiefgründig ist diese nicht und zu allem Überfluss gibt sich das Spiel auch keine große Mühe die Geschichte zu präsentieren, wodurch sie weitestgehend im Hintergrund bleibt. Dennoch bot sie den Testern genug Anreiz um weiterzuspielen: "Die Handlung ist relativ simpel, aber sie verfehlt ihre Wirkung als Motivation nicht" (Sebastian, 17).
In den Missionen selbst gibt es leider nicht so viel Abwechslung. Die drei Völker unterscheiden sich nur rein äußerlich voneinander und an dem gewohnten Grundprinzip: Basisbau - Ressourcen fördern - Armee aufstellen - Gegner eliminieren ändert sich zu keinem Zeitpunkt etwas. Doch obwohl dies zunächst sehr limitiert klingt, bietet das Spiel doch eine enorme taktische Tiefe, die zum Ausprobieren verschiedenster Strategien einlädt. So stehen dem Spieler über ein Dutzend verschiedener Einheitentypen zur Verfügung die nach dem so genannten "Stein-Schere-Papier"-Prinzip allesamt individuelle Vor- und Nachteile haben. So verliert ein Panzer gegen Hubschrauber, gewinnt jedoch gegen Infanterie. "Auch wenn die Missionen recht gleich sind macht es doch Spaß jede Einheit einmal auszuprobieren" urteilt Tester Daniel (19).

Die Darstellung
"Supreme Commander 2" stellt Krieg dar, jedoch verzichtet es auf jegliche gewaltverherrlichenden Darstellungen und gefällt sich auch nicht in reißerischen Szenen. Im Grunde bleibt das Spiel nüchtern und stellt das taktische Vorgehen in den Vordergrund. In der höchsten Zoomstufe, die im Spielverlauf zwingend notwendig ist um nicht die Übersicht zu verlieren, zeigt "Supreme Commander 2" die Einheiten gar nur als abstrakte Quadrate.
Durch die Musik und hektischen Spielverlauf erzeugt das Spiel viel Spannung und motiviert durchgängig.

Die Anforderungen
Wenn "Supreme Commander 2" eine Fähigkeit voraussetzt, dann ist es Koordination. Wenn 200 Panzer, 100 Flugzeuge und 20 Kampfschiffe an 3 Fronten gegen eine ähnlich große Zahl Gegner kämpfen, gilt es zu jeder Zeit den Überblick zu behalten, Aktionen im Voraus zu planen und in der richtigen Reihenfolge abzuspulen.
Des Weiteren wird das schnelle Einstellen auf neuartige Situationen, das Planen mit begrenzten Ressourcen und die Fähigkeit viele Aktionen gleichzeitig auszuführen geschult.

Die Altersfreigabe
„Supreme Commander 2“ ist ab 12 Jahren freigegeben. Grund dafür ist sein kriegerisches Grundthema. Aus unserer Sicht ist diese Freigabe berechtigt, da es trotz aller Hilfen ein immer noch komplexes Spiel ist, das zwar leicht zu erlernen, jedoch schwer zu meistern ist und die gewalthaltige Auseinandersetzung der drei Völker von jüngeren Spielern schwerer einzuordnen ist. Eine Korrektur nach oben ist jedoch unnötig.

Fazit:
„Supreme Commander 2" ist ein gutes Strategiespiel, welches den Spieler vor schwierige Herausforderungen stellt, ohne ihn dabei zu überfordern. So können auch Einsteiger sich daran wagen, sofern sie bereit sind sich etwas einzuarbeiten und auf das Sci-Fi-Thema a la "Star Wars" stehen. In diesem Fall bietet das Spiel die Möglichkeit riesige Einheitenmassen zu kontrollieren und mit diesen viele Taktiken auszuprobieren.
Allen Fans des Vorgängers sei noch die Meinung unseres Testers Sebastian an die Hand gegeben: "Leider ist das Bausystem nicht mehr so umfangreich wie im Vorgänger und auch die Karten sind um einiges kleiner. Dadurch läuft das Spiel zwar flüssiger, es ist aber eher schädlich für die Dauermotivation “.

Beurteilung der Spieletester zuklappen
Spieletester
Elsa-Brändström-Gymnasium Oberhausen
Oberhausen
Bewertung Spielspass