Skate it
Spielbeschreibung:
In San Vanelona war die Hölle los: Naturkatastrophen haben die Stadt verwüstet und alle Menschen darin in die Flucht geschlagen. Alle? Nein! Ein unbeugsamer Skater pushed, grinded und slided durch die Geisterstadt. Schließlich wird ein Journalist und Fotograf auf ihn aufmerksam und begleitet ihn darauf eine Weile durch die Trümmerfelder. Mit dem Ziel eine Reportage über ihn zu erstellen.
"Skate it" (im Folgenden SI genannt) ist, wie schon der Name erraten lässt, ein Videospiel mit dem der Spieler sich innerhalb einer virtuellen Umgebung skateboarden kann – und das ohne mit dem örtlichen Ordnungsamt Ärger zu bekommen. Über das reine Rollen und Anschubsen geht das Skateboarden im Real-Life bekanntermaßen weit hinaus, interessant wird es erst wenn waghalsige und komplizierte Tricks ausgeführt werden. Und selbstverständlich ist es auch bei SI das Ziel nach und nach verschiedene Disziplinen zu erlernen und geschickt zu kombinieren. Doch Vorsicht: misslingt die Landung nach einem spektakulären Sprung, kann sich die Spielfigur den einen oder anderen Knochen brechen.
Pädagogische Bewertung:
Ein Spiel wie "Skate it" und seine mögliche Begeisterungskraft auf (jugendliche) Spieler lässt sich sicher nicht beschreiben ohne nicht auch dem Skateboarden im allgemeinen ein paar Sätze zu widmen. Es fällt schwer sich andere Sportarten vorzustellen, die zugleich so sehr Subkultur sind wie das Skaten. Man denke an die charakteristische Skater-Mode, die typische, oft punkige Musik, die unumstößlich mit dem Sport verbunden ist, von beiden Seiten ausgehend. Bekanntermaßen stoßen Skater unter eher konservativen Erwachsenen auf wenig Gegenliebe. Deshalb kann die Skater-Szene Jugendlichen auch dazu dienen, eine kritische Distanz zur Erwachsenenwelt auszudrücken.
Alles in allem genießt das "Brettspiel" einen hohen Coolness-Faktor: Wer skatet muss risikobereit sein, aber auch nicht zu draufgängerisch. Auf viele Jugendliche übt das Skaten deshalb einen großen Reiz aus. Jungen dürften hier jedoch klar überrepräsentiert sein.
Erfreulicher Weise ist einer der Jugendlichen in unserer Gruppe selbst begeisterter Skater und Fingerboarder (Tricks mit einem Mini-Skateboard, wo zwei Finger die Rolle Skaters einnehmen). Dieser jugendliche Tester (16) lobte vor allem, dass das Spiel "sehr realistisch" sei. Er bezog sich dabei hauptsächlich auf die Fahrphysik und den Überblick über die zugezogenen Verletzungen.
Grundsätzlich gelang den Testern der Einstieg ins Spiel gut. Die verschiedenen Grundlagen werden Schritt für Schritt vermittelt. Gesteuert wird SI mit den Standard-Wii-Controlern und/oder mit dem Wii-Balance-Board. Letzteres vermittlelt zwar ein realistischeres Skateboard-Gefühl, unsere Tester empfanden diese Art der Steuerung jedoch schwerer. Nur ein jugendlicher Tester beschäftigte sich für längere Zeit mit dem Balance-Board, bevorzugte schließlich jedoch die Controlersteuerung.
Grafisch fand das Spiel bei den Jugendlichen Anklang. Die ungewöhnliche Kulisse einer zerstörte Stadt und die Darstellung der Bewegungsabläufe trugen zu der überdurchschnittlichen Bewertung bei. Dazu gehörte sicherlich auch die Möglichkeit das Aussehen des eigenen "Helden" zu gestalten. Besondere Authentizität wird SI in diesem Zusammenhang deshalb verliehen, weil die Spielfigur mit Markenkleidung bekannter Skaterlabels ("Vans" usw.) ausgestattet werden kann.
Auch die Soundkulisse des Spiels – hauptsächlich bestehend aus Fahrgeräuschen und Hintergrundmusik wurden als gut beurteilt. Die Musik würde dazu beitragen, dass man "in einen Skateboard-Rhythmus" komme, stellte einer der Tester (16) zufrieden fest.
SI hinterließ bei unseren Testern einen verhältnismäßig positiven Eindruck. Pädagogisch gesehen ist das Spiel eher neutral zu beurteilen. Positiv zu bewerten ist der integrierte Editor mit dem sich eigene Schauplätze kreieren und auch ins Internet uploaden lassen (dies wurde von unseren Jugendlichen jedoch nicht getestet). Positiv zu beurteilen ist auch der vorhandene Mehrspielermodus. Etwas negativ fällt jedoch auf, dass die Spielfigur keinen Körperschutz trägt und damit indirekt wieder das Bild transportiert wird, dass das Schützen des Körpers nicht mit Coolness einhergehen kann. Kindern und Jugendlichen die selbst Skateboard fahren, sollte jedoch klar vermittelt werden, dass Coolness und Leichtsinn nichts miteinander zu tun haben. Eishockey- und Rugby-Spieler sehen mit ihrem Helm schließlich auch cool aus.
Fazit:
"Skate it" wurde von unserer Testergruppe gut angenommen. Sie lobten das Spiel für seine Realitätsnähe und die überzeugende grafische und akustische Ausgestaltung. Die Steuerung mit dem Balance-Board sahen die Tester als sehr schwierig an und bevorzugten deshalb die Steuerung mit Wii-Controllern.