UEFA Championsleague 2006/2007
Beschreibung des Spiels:
Der wichtigste Titel, den ein Fußballer nach dem Weltmeistertitel erringen kann, ist der Sieg in der höchsten europäischen Spielklasse, der UEFA Championsleague. Früher spielten dort die Meister der größten europäischen Ligen den "Pokal der Landesmeister" aus. Heute können sich bis zu vier Mannschaften eines Landes für diesen Wettbewerb qualifizieren. Der europäische Pokal ist zu einer Art Europaliga geworden und wird daher perfekt inszeniert und vermarktet. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Electronic Arts auch dieser Liga eine eigene Sportreihe spendieren würde. "Uefa Championsleague 2006/2007" ist nach "Uefa Championsleague 2005" der zweite Teil einer Reihe. Das Spiel hält was der Titel verspricht. In dem Spiel finden sich alle Mannschaften der Championsleague, natürlich mit den aktuellen Spielern, Trikots und Stadien - Allerdings auch nicht mehr. Wer die Fifa–Reihe kennt, findet sich auch in diesem Spiel schnell zurecht. In der neuen Hülle steckt nämlich das bereits 2006 erschienen Fifa 07. Dem Spieler stehen verschiedenen Spielmodi zur Verfügung, wobei sich der Umfang je nach Plattform etwas unterscheidet. In der Version für die Xbox 360 ist ein zusätzlicher Bonus ein Sammelkartenspiel, in dem der Spieler mit einer Art Jokerkarte Einfluss auf den Spielverlauf nehmen kann. Eine Idee, die schon aus älteren Teilen der NHL-Reihe bekannt ist. Auch der Herausforderungsmodus ist aus anderen Spielen aus dem Hause Electronic Arts bekannt. Hier muss der Spieler z.B. eine bestimmte Anzahl Tore erzielen oder darf zum Ende einer Partie kein Gegentor mehr zulassen. Zudem wird er in historische Situationen der Championsleaguegeschichte zurückversetzt, wie z.B. zum Elfmeterschiessen Im Finale 2001.
Grafik, Sound und Steuerung haben im Vergleich zum großen Bruder Fifa 07 keine signifikante Veränderung erfahren. Die Nextgteneration-Konsole Xbox 360 bietet eine bessere Grafik als die anderen Systeme. Dieser Unterschied ist allerdings nur minimal und beschränkt sich auf Details. Auf dem PC ist ein Gamepad notwendige Harware-Voraussetzung um das Geschehen auf dem Bildschirm jederzeit voll unter Kontrolle zu haben.
Pädagogische Beurteilung:
Wie zu erwarten, interessierten sich hauptsächlich männliche Jugendliche für diesen Titel, die zudem alle angaben, sich auch sonst sehr für Fußball zu interessieren. Die Jugendlichen waren regelrecht davon begeistert, "Uefa Championsleague 2006/2007" zu testen. Alle gewohnten Schritte, wie das Erstellen der Profile sowie das Einstellen der System- und Spieloptionen, wurden von ihnen mit großer Routine und Erfahrung selbstständig durchgeführt. Lediglich die oft etwas unpraktische Steuerung am PC störte unsere Tester. "Man merkt, dass sie es einfach von der Konsole rübergeholt haben" (Spieler, 14) Schnell stellte sich das gewohnte Fifa–Gefühl bei den Jugendlichen ein. Zahlreiche Zuschauer um den Testrechner unterstrichen die Beliebtheit der Reihe bei den Jugendlichen. "Die haben die Championsleagueatmoshäre gut eingefangen, da stimmt alles, sogar die Musik." (Spieler, 14) Tatsächlich gleicht die Präsentation beim Zuschauen einer Fernsehübertragung. Die Moderatoren sind bekannt und moderieren das Geschehen überraschend abwechslungsreich. "Die sind besser als bei Fifa 07!" (Spieler , 13) Nach kurzer Zeit gab es jedoch auch erste kritische Kommentare, wie " da hat sich aber wenig getan" und "wenigstens Zuschauer könnte es langsam mal geben". Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um alte Kritikpunkte an der Fifa-Reihe, die in den Augen der Jugendlichen leider auch mit in dieses Spiel übernommen wurden. Die neuen Spielmodi, wie der Herausforderungsmodus, stellten für die Jugendlichen lediglich eine Zugabe dar. Für sie stand der direkte Wettbewerb mit anderen Mitspielern im Mittelpunkt. Hier entfaltet Fifa seine eigentliche Stärke. Trotz aller Verbesserungen gaben Erfahrene Spieler jedoch weiterhin an, lieber Spiele aus der Pro Evolution Soccer - Serie zu spielen – trotz des damit einhergehenden Verzichts auf die aktuellen Spieler- und Vereinsdaten. Man muss jedoch anmerken, dass es atmosphärisch in der Testgruppe schon einen Unterschied machte, ob im Spiel Ronaldhino oder ein fiktiver Frabinho ein wunderschönes Tor erzielt hatte.
Ein weiterer hervorzuhebender Punkt ist die zunehmende Integration von Werbung im Spiel. Dies geht einerseits zugunsten einer authentischen optischen Darstellung, bedeutet aber auch, dass diese Spiele zu Werbezwecken instrumentalisiert werden. Die sich am Spielfeldrand drehenden Banden z.B. bewerben alle große Sponsoren der Championsleague. Die Jugendlichen empfanden dies durch die Bank als unkritisch. Ihnen gefiel der Realismus in der Darstellung, auch in Bezug auf die Werbebanner. Für den außenstehenden Betrachter bleibt jedoch ein fader Beigeschmack. Eltern wird auf diesem Wege die Kontrolle darüber erschwert, mit was ihre Kinder beworben werden. An dieser Stelle kann auf jeden Fall ein genauerer Blick nicht schaden.
Fazit:
"Uefa Championsleague 2006/2007" ist nichts anderes als ein "Fifa 2007" in einem neuen Gewand. Spieltechnische Neuerung oder Inhalte sucht man vergeblich. Genauso wie bei "Fifa Weltmeisterschaft 2006" eignet sich das Produkt nur für große Fans des Fußballs, in diesem Falle der Championsleague. Hier können Spieler gemeinsam mit ihren Helden einmal selber den begehrten Titel gewinnen. Wem es in erster Linie um den Spielspaß geht, für den stellt das ältere Fifa 07 eine in diesem Punkt weitgehend identische Alternative dar.
Getestet wurde die PC-Version