RTL Winter Games 2007

Genre
Sport
USK
ohne Altersbeschränkung (?)
Pädagogisch
ab 6 Jahre
Vertrieb
RTL Enterprises
Erscheinungsjahr
2007.10
Systeme
PC, Playstation 2
System im Test
PC
Kurzbewertung
Partyspaß für Zwischendurch
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Beschreibung:
Manch einer mag bei diesem Titel an die guten alten Zeiten des C64 denken, denn damals gehörten die "Winter Games" von Epyx zu den Verkaufsschlagern schlechthin. Mit dieser Zusammenfassung diverser Wintersportspiele wurde deshalb das Rad sicherlich nicht neu erfunden. Bei der Version "RTL Winter Games 2007" bekommt man jedoch sieben verschiedene Disziplinen in aktueller Grafik auf einen Schlag. Das Sortiment beinhaltet Skispringen, Eisschnelllauf, Alpinski, Curling, Biathlon, Bobfahren und Rodeln. Bei einigen Sportarten kann der Spieler zwischen mehreren Varianten wählen. So gibt es beispielsweise zwei unterschiedlich lange Distanzen beim Eisschnelllauf und verschieden lange Schanzen für den Skisprung. Im Eiskanal kann entweder ein Zweier- oder ein Viererbob an den Start geschickt werden. Die Qual der Wahl hat der Spieler auch beim Skifahren: Slalom, Riesenslalom, Abfahrt und Super-G.

Pädagogische Beurteilung:
Die Motivation dieses Spiel zu testen war groß. Der Einstieg gestaltete sich schnell und unproblematisch. "Man kann direkt anfangen, muss nicht viel einstellen oder lesen und kann direkt Wettkämpfe oder Einzelturniere spielen." (Marlon, 12). Die übersichtliche und leichtgängige Steuerung wird sowohl im Handbuch als auch im Vorfeld einer jeden Disziplin ausreichend erklärt. Die Tastenbelegung ist bei vielen Sportarten dieselbe. Im Vergleich zu "RTL Skispringen 2005" wurde die Steuerung wesentlich vereinfacht.
Die Bemerkungen der Kommentatoren sind anfänglich noch recht witzig, wiederholen sich jedoch oft und können auch demotivierend wirken. Die Lösung der Spieletester: Der Ton wurde nach einiger Zeit abgeschaltet. Es lassen sich vorgegebene Turniere spielen oder individuelle Wettbewerbe zusammenstellen. Im so genannten Kampagnemodus gilt es, kleinere separate Aufgaben zu erledigen, z.B. in 20 Sekunden alle Ziele beim Biathlon-Schießstand zu treffen oder einen möglichst guten Start beim Rodeln hinzulegen. Der Schwierigkeitsgrad wurde hierbei allerdings sehr hoch angesetzt, so dass manche Spieletester nach einiger Zeit frustriert aufgaben. "Winter Games 2007" verliert im Single-Player-Modus generell relativ schnell an Motivation, sobald alle Disziplinen einmal ausprobiert wurden und die Spieler den Eindruck haben, dass sie schon "alles kennen". Erfolgserlebnisse sind besonders für ungeübtere Spieler leider Mangelware, da schon die kleinsten Fehler über Sieg und Niederlage entscheiden. Zudem gibt es wenig Abwechslung. Viele Disziplinen sind sich sehr ähnlich, vor allem Bobfahren und Rodeln. Aber auch bei den anderen Sportarten geht es hauptsächlich darum, nach links oder rechts zu steuern oder den Rhythmus zu halten, ebenso wie bei den alten Winter-Games-Klassikern von 1985. Trotz retrospektiver Anleihen stellt sich das Spiel jedoch insgesamt sehr reduziert dar - Ein Umstand, der heute nicht mehr zeitgemäß wirkt. Es gibt kaum innovative Spielinhalte, die man unter Umständen erwarten würde. Zwischensequenzen, ein Karrieremodus mit Trainingslager, Sponsorenwerbung, Materialmanagement oder Ähnliches fehlen. Auch die Figuren sind Anonym, stehen also nicht stellvertretend für bestimmte bekannte Sportler.
Ansprechender wurde der Mehrplayermodus mit bis zu vier Teilnehmern empfunden. Die Möglichkeit, das eigene Können mit Anderen zu messen war vor allem für die männlichen Tester herausfordernd. Manche Disziplinen lassen sich im Split-Screen-Modus bestreiten, was besonders gut bei den Jugendlichen ankam und heute leider ein viel zu selten verwendetes, gemeinschaftsförderndes Feature ist.

Fazit:
Die bunte Palette von sieben Wintersportarten ist ansprechend, motiviert aber leider nur für kurze Zeit. Da dieses Spiel absolut gewaltfrei ist, es keine komplizierte Spielgeschichte gibt und die Steuerung schnell erlernbar ist, eignet es sich auch für jüngere Kinder ab sechs. Der Schwierigkeitsgrad ist jedoch stellenweise recht hoch, weswegen Kinder auch nicht jünger sein sollten. Im Multiplayermodus kommt schnell Wettkampfstimmung an lustigen Spielnachmittagen auf.

Getestet wurde die PC-Version