Die Siedler 2 - die nächste Generation
Beschreibung des Spiels:
Zum 10-jährigen Jubiläum des Klassikers "Die Siedler 2 - Veni, Vidi, Vici", welches gleichzeitig mit dem zwanzigsten Firmenjubiläum Ubisofts zusammentrifft, erfüllt das Geburtstagskind der Fangemeinde einen Wunsch. Das Erfolgsspiel "Die Siedler 2 – Veni, Vidi, Vici" wurde in einer neu überarbeiteten Version dem aktuellen Stand der Technik angepasst, ohne dabei das beliebte Spielprinzip zu verändern. Lediglich minimale Änderungen wurden vorgenommen. Das Resultat ist das Aufbaustrategiespiel "Die Siedler II - Die nächste Generation".
Anders als bei vielen anderen aktuellen Titeln dieses Genres liegt der Schwerpunkt beim Siedeln nicht auf der Entwicklung und Produktion riesiger Heere, auch wenn dies prinzipiell möglich ist. Vielmehr gilt es, eine möglichst effizient funktionierende Wirtschaft aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Pädagogische Beurteilung:
Der Einstieg in das Spiel wird durch das leicht verständlich geschriebene Handbuch und die in das Spiel integrierten Tutorialmissionen erleichtert. Dennoch war das Spielprinzip vor allem für jüngere Spieler zunächst etwas Gewöhnungsbedürftig. So erschien es einigen Spieletestern etwas unlogisch, dass in den ansonsten komplexeren Wirtschaftskreisläufen die "Produktion" der Siedler selbst nicht berücksichtigt wird. Diese stehen bei Bedarf einfach zur Verfügung, ohne dass der Spieler sich um ihre Versorgung oder Erschaffung kümmern muss. Ein weiterer Punkt sorgte für Amüsement: Alle Produktions- und Zielorte werden durch Straßen miteinander verbunden. Einzelne Wegetappen werden durch Fähnchen gekennzeichnet. Je ein Träger-Siedler ist nun für den Transport der Waren zwischen zwei Fähnchen zuständig. Dieses Prinzip sorgt bei nicht sorgfältig geplanter Wegführung zu einem regelrechten "Rush hour" Betrieb. Darüber hinaus sorgen die verstopften Straßen für Ungereimtheiten und Verzögerungen beim Transport, denn die Wahrenträger wählen bei einem überlasteten Straßennetz nicht immer den optimalen Weg. "Die sind mindestens so doof wie die Lemminge", kommentierte einer der jugendlichen Spieletester dann auch ganz treffend das stumpfe Befehle-Ausführen der Siedler. Geteilter Meinung waren die Jugendlichen in Hinblick auf die Realisierung der Kampfsituationen gegen Rivalen. Baut man ein mit Soldaten besetztes Gebäude in die Nähe der Territoriumsgrenze, erweitert sich dieses um einen zusätzlichen Radius. Gebäude des Gegners, die im so eroberten Territorium liegen, werden dabei automatisch zerstört. Befinden sich feindliche Militärgebäude in der Nähe, müssen diese zuvor mit Soldaten angegriffen und zerstört werden. Allerdings können die Soldaten nicht, so wie es bei den meisten Echtzeitstrategiespielen üblich ist, von Hand gesteuert werden. Es kann lediglich die Anzahl der angreifenden Militärs festgelegt werden. Der Rest geschieht automatisch. Während ein Teil der Testgruppe die Kämpfe lieber von Hand gesteuert und mitbestimmt hätte, empfand die andere Hälfte diesen Umstand eher als Entlastung. In derselben Zeit könnten sie sich besser um den Aufbau und die Pflege der Wirtschaft kümmern.
Im Singleplayermodus steht neben dem Tutorial und der Kampagne auch ein freier Spielmodus zur Verfügung. Hierbei entscheidet der Spieler frei über die Siegbedingungen eines Spiels und die hierfür auszuwählende Karte. Siegbedingungen währen z.B. die Vernichtung eines bestimmten Gegners, der Besitz von Territorien oder der Besitz von bestimmten Mengen Gold. Der Mehrspielermodus ähnelt diesem freien Modus, nur dass an Stelle der Computergegner bis zu fünf menschliche Spieler mit in den Ring steigen können. Leider wird nur eine sehr begrenzte Menge verschiedener Karten mit dem Spiel geliefert. Dafür ist aber alternativ ein separater Karteneditor im Lieferumfang enthalten, mit dessen Hilfe man eigene Szenarien gestalten kann. Der Editor ist nach einiger Einarbeitungszeit zwar gut bedienbar, das Erstellen einer ausgeglichen, fairen und noch dazu schönen Karte bleibt jedoch auch für geübte Baumeister nicht nur in zeitlicher Hinsicht eine echte Herausforderung.
Der Schwierigkeitsgrad lässt sich sowohl direkt über eine dreistufige Einstellung der künstlichen Intelligenz des Computergegners, als auch indirekt über die Menge der im Spiel verfügbaren Ressourcen beeinflussen. Da es bei "Die Siedler 2" eher gemütlich zur Sache geht, kommt während des Spielens keine Hektik auf. So bleibt genug Gelegenheit, dass sich die Spieler gegenseitige Hilfestellung leisten konnten, selbst dann, wenn sie in gegnerischen Teams spielten.
Eine einzelne Runde "Siedler II - Die nächste Generation" kann schnell mal über drei Stunden Spielzeit hinausgehen und erfordert so, neben einem planerisch geschickten Vorgehen, auch eine lange Ausdauer.
Grafik und Sound wurden von den jugendlichen Spieletestern als gut bewertet. Auch die Steuerung erwies sich als absolut Problemlos und wurde schnell verinnerlicht - Steuerung und Spielspaß wurden als sehr gut eingestuft. Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Remake des Originaltitels.