Tales of Monkey Island
Spielbeschreibung:
Nach über 10 Jahren kehrt Guybrush Threepwood zurück auf die Bildschirme. Ein mächtiger Pirat, der bereits in den ersten vier Teilen versuchte seine Freundin Elaine vor dem bösen Geisterpiraten LeChuck zu retten und diesen zur Strecke zu bringen.
Der fünfte Teil, „Tales of Monkey Island“, beginnt direkt mit einer Schlacht gegen den Geisterpiraten LeChuck. In den vergangenen zehn Jahren hat Guybrush das legendäre verfluchte Entermesser von Kaflu gefunden um seinen Erzfeind ein für alle Mal zu vernichten. Bei der Zusammensetzung der letzten Zutaten – wo das Spiel beginnt – muss der Spieler allerdings etwas improvisieren. Dadurch wird LeChuck nicht vernichtet, sondern bekommt eine menschliche Gestalt. Ein Teil von der bösen Voodoo-Energie, die LeChucks Körper verlässt, sammelt sich dabei in der Hand von Guybrush Threepwood. Die restliche Voodoo-Energie verteilt sich in der Welt und bringt eine Piraten-Grippe hervor, bei der infizierte Piraten zu hasserfüllten Menschen werden, die ständig um sich fluchen.
Die Voodoo-Priesterin, die Guybrush bereits in allen vorherigen Teilen begleitete, gibt ihm den Tipp, dass der riesige magische Schwamm „La Esponja Grande“ den Fluch aufsaugen kann. Die Aufgabe ist also klar: Einen magischen Schwamm bergen, die Piratengrippe besiegen, Elaine retten und LeChuck zur Strecke bringen.
Dabei steht der Spieler vor kniffligen Rätseln. Immer wieder neue kuriose Aufgaben warten darauf bewältigt zu werden. Der Spieler muss Gegenstände sammeln und kombinieren, mit Personen sprechen und diese zu bestimmten Themen ausquetschen, sowie eigenständig Schlüsse aus verschiedenen Handlungen ziehen. Dabei begegnet der Spieler vielen skurrilen Tatsachen und muss manchmal scheinbar unnütze Gegenstände miteinander kombinieren.
Das Spiel kann wahlweise als CD-Version komplett oder in fünf einzelnen Abschnitten als Downloadversion gekauft werden.
Pädagogische Beurteilung:
Ein etwas anderer Pirat
Wenn man an Piraten denkt, denken viele Menschen an dreckige, kampflustige Chaoten, die nicht viel im Kopf haben. Unser Pirat Guybrush Threepwood ist da allerdings ganz anders. Ein gutaussehender junger Mann, der allerdings etwas ängstlich wirkt und nur selten kämpft. Durch seine Tollpatschigkeit wird das Spiel selten langweilig, denn unzählige Videosequenzen amüsieren den Spieler. Zudem wird der Spieler nur sehr selten in einen Kampf verwickelt. Wenn es soweit ist, muss er sich meist durch Geschick und nicht durch Gewalt davon befreien. Dadurch gewinnt das Spiel an Reiz, da der Spieler immer wieder Lösungsalternativen suchen muss und meistens nicht die naheliegendste Lösung zum Erfolg führt. Die zynischen und teilweise verwirrenden Kommentare von Guybrush tragen zur Belustigung bei, könnten jüngere Spieler aber verwirren und auf eine falsche Fährte locken.
Eine fast deutsche Übersetzung
Das Spiel wurde komplett ins Deutsche übersetzt und zudem deutsch vertont. Dadurch wird der Leseanteil zwar etwas geringer, der Spieler muss aber, um der Handlung richtig folgen zu können, aufmerksam zuhören und teilweise mitlesen. Zudem haben die Entwickler einige wenige Sätze nicht ins Deutsche übersetzt, wodurch Guybrush englisch spricht. Aufgrund des hohen Lese- und Zuhöranteils, sollte das Spiel nur von Kindern gespielt werden, die bereits gut lesen können.
Eine gewöhnungsbedürftige Steuerung
Die Steuerung geschieht fast ausschließlich über die Maus. Dabei steuert der Spieler Guybrush indem er eine Maustaste gedrückt hält und in eine Richtung bewegt. Da die Steuerung nicht nur nach links und rechts, sondern auch nach hinten und vorne geht, kann es an einigen Stellen – bedingt durch den Wechsel der Kamerastellung – zu Verwirrung kommen und Guybrush läuft in eine verkehrte Richtung. Erfahrene Spieler sollten sich relativ schnell an die Steuerung gewöhnt haben. Für unerfahrene Spieler könnte diese Steuerung allerdings zu Frustration führen, da sie sehr eigenwillig ist.
Die Unterwelt ruft
Im fünften und letzten Abschnitt wird Guybrush von seinem Erzfeind Le Chuck besiegt. Dadurch wird der Spieler in die Zwischenwelt zwischen Leben und Tod gebracht und muss versuchen, von dort aus wieder in das Reich der Lebenden zu gelangen. Vor allem dieser Abschnitt ist weniger für Kinder geeignet, da er einige Szenen enthält, vor denen sich die Kinder fürchten könnten und er das Thema Tod stark und sarkastisch thematisiert.
Fazit:
„Tales of Monkey Island“ ist ein Muss für jeden Adventure-Fan. Eine gut gestaltete Grafik und eine wahnsinnige Geschichte laden den Spieler zum spielen ein. Aufgrund der hohen Leseanforderung und der komplexen Verknüpfung von scheinbar nicht verknüpfbaren Gegenständen und Tatsachen sollte das Spiel erst von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren gespielt werden.
