Supreme Commander

Genre
Strategie
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
THQ
Erscheinungsjahr
2007.02
Systeme
PC
System im Test
PC
Kurzbewertung
zeitlich aufwendiges Strategiespiel
Gruppenleiter
Benjamin Liersch
Bürgerzentrum Deutz
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Beschreibung des Spiels:
Im Jahr 1997 sorgte Chris Taylor mit seinem Team durch die Veröffentlichung des Echtzeit-Strategie-Spiels "Total Annihilation" (TA) für Aufsehen. Das Spiel ging in verschiedener Hinsicht innovative Wege, die seitdem das Genre der Action-Strategie-Spiele maßgeblich mitbestimmt haben. Das zu dieser Zeit avantgardistische Spielkonzept wurde von der Spielergemeinde gut aufgenommen und unterhält noch heute, 10 Jahre später, eine treue Fangemeinde. Diese entwickelte das Open-Source-Spiel "TA: Spring", welches Interessierten kostenlos zur Verfügung steht.
"Supreme Commander" (SC) ist ein weiteres Werk des Chefentwicklers Chris Taylor. Manches an dem Spiel erinnert an "Total Annihilation". Drei Parteien kämpfen um die Vorherrschaft in der Luft, auf dem Festland und auf dem Wasser. Der Spieler entscheidet anfangs des Spiels, welche der drei fiktiven Parteien er vertreten möchte. Die Gruppierungen unterscheiden sich nicht wesentlich - bei allen steht ein riesiger Roboter, der so genannte Commander, im Mittelpunkt des Geschehens. Der Commander kann Gebäude bauen, kämpfen, Reparaturen durchführen und vieles mehr. Die Zerstörung des Commanders führt zur sofortigen Niederlage. Aufgabe des Spielers ist es, Gebäude errichten zu lassen, Ressourcen zu erschließen und - wie üblich - die gegnerischen Parteien im Laufe des Spiels zu besiegen.

Pädagogische Beurteilung:
Der Einstieg in das Spiel gelang den jugendlichen Testern gut, da "Supreme Commander" sich in Hinblick auf die Steuerung an von den Testern gewohnten Standards orientiert. Die Steuerung funktioniert hauptsächlich über die Maus. Zusätzlich kann die Tastatur für einige Befehle zu Hilfe genommen werden. Für gewisse Aufgaben (Aneinanderreihung von Befehlen)ist ihr Gebrauch sogar überaus empfehlenswert, jedoch nicht zwingend notwendig. SC gibt sich trotz der gigantischen Ausmaße des Spielfeldes übersichtlich, nicht zuletzt aufgrund einiger sehr ergonomischer Details. Neben der für Strategiespiele üblichen "Minimap" (eine ständig eingeblendete Minikarte), besteht die Möglichkeit, einerseits nah an das Geschehen heran zu zoomen, andererseits aber auch soweit heraus, dass die gesamte Karte auf dem Bildschirm zu sehen ist. Sobald Einheiten infolge des "Herauszoomens" zu klein sind um diese noch differenziert zu erkennen, werden sie in Form von gut sichtbaren Symbolen dargestellt. Grafisch konnte das Spiel die Tester auch überzeugen. Besonders die Darstellung der Explosionen hatte es den Jugendlichen angetan ("Wenn Gebäude oder Einheiten in die Luft fliegen, kommt immer eine Druckwelle." Spieler, 13). Von den Testern wurde jedoch kritisiert, dass das Spiel unter gewissen Voraussetzungen (viele Einheiten auf der Karte) auf den Testrechnern nicht flüssig dargestellt wurde. Dies ist aufgrund der Größe der riesigen Karten von umgerechnet bis zu 40 km Kantenlänge (laut dem OnlineMagazin 4Players) kein Wunder. Auch die Dauer der Spielzeit wurde diskutiert. Schon in der ersten (!) Mission, wo es in den meisten Strategiespielen oft nur um den Bau einiger Gebäude zum Erlernen des Spielprinzips geht, finden bei SC schon wahre Massenschlachten statt. Die Tester benötigten hierfür alleine länger als 45 min - dies ist für dieses Spielgenre außergewöhnlich lange. Dabei war das Ende einer Mission nicht abzuschätzen: Wurden die anfangs gestellten Anforderungen erfüllt, geschah es nicht selten, dass innerhalb der Mission weitere Folgemissionen hinzu kamen. Erfolgserlebnisse ließen auf sich warten und die Länge der einzelnen Missionen ließ sich nur schwer einschätzen – Ein Problem, wenn es z. B. darum geht zu entscheiden, ob sich eine Mission innerhalb der mit den Eltern vereinbarten Spielzeit am Computer überhaupt schaffen lässt. Ernüchterndes Fazit einiger Tester, trotz des guten Ersteindrucks: "Das Spiel ist langweilig" (Spieler 13, Spieler 15).

Die Zielgruppe dieses Spiels sind sicher eher solche Spieler, die die entsprechende Geduld und Konzentration für derart lange Missionen aufbringen können und die vor allem Spaß an taktischem Tiefgang haben. Positiver Effekt dieses Computerspiels ist, dass Jugendliche lernen können, schwierigen Aufgaben mit Durchhaltevermögen und guter Planung zu begegnen. Ein Vorgehen, das beispielsweise auch das Schachspiel fordert.

Fazit:
"Supreme Commander" ist ein Echtzeit-Strategiespiel, das sich nicht für das "Zwischendurchspielen" eignet - im Gegenteil. die Missionen erfordern sehr viel Durchhaltevermögen und gutes Taktieren. Schnelle Erfolgserlebnisse wird man bei diesem Spiel nicht haben. Wir empfehlen dieses Strategiespiel für Kinder ab 12 Jahren. Wichtig ist jedoch, dass der Spieler die vom Spiel abverlangten hohen Anforderungen an das Durchhaltevermögen aufbringen kann.

Beurteilung der Spieletester zuklappen
Bürgerzentrum Deutz
Bewertung Spielspass