Star Wars Lethal Alliance

Genre
Shooter
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Lucasarts
Erscheinungsjahr
2006.12
Systeme
Playstation Portable, Nintendo DS
System im Test
Nintendo DS
Kurzbewertung
Star Wars-Ableger, der mit einigen Innovationen aufwartet
Gruppenleiter
Niko Boßmann
Ü12 Lise-Meitner-Gesamtschule
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Der Weltraum übt auf junge Kinder häufig eine große Faszination aus. Nicht selten geben sie neben Polizist, Tierarzt, Feuerwehrmann, Sportprofi oder Kindergärtner auch Astronaut als zukünftigen Berufswunsch an. Hintergrund ist sicherlich der große Drang, alles zu entdecken und zu erforschen. Das All mit seiner unendlichen Größe und seiner Unbekanntheit bietet gewissermaßen die perfekte Spielwiese. Die Abenteurer unserer Zeit wenden sich schließlich eher den Tiefen des Ozeans oder eben den Weiten des Weltraums zu. Kein Wunder also, dass auch die Medien sich eingehend mit dem All beschäftigen. Die Bandbreite reicht von Zukunftsvisionen bis hin zu Horrorfilmen mit bösartigen Aliens. Über alle den Visionen schwebt aber insbesondere die sechsteilige Filmsaga vom US-Amerikaner George Lucas: Star Wars. Die Filme sind auch heute noch Maßstab für sämtliche Science-Fiction-Werke. Obwohl der erste (bzw. vierte) Teil bereits 1977 in den Kinos anlief, ist die Geschichte von Luke Skywalker, Darth Vader, Obi Wan, Joda und all den anderen Charakteren noch heute Kult. In Zeiten, in denen nahezu jede Generation ihre eigene beliebte Fernsehserie hat, stellt Star Wars eine absolute Konstante dar. Seit einigen Jahren erobert die Geschichte des kommerziell erfolgreichsten Filmprojekts aller Zeiten auch die Videospielbranche.

Einer der zahlreichen Ableger des Universums ist das Spiel „Star Wars Lethal Alliance". Der Titel ist inhaltlich angesiedelt zwischen der dritten und der vierten Episode. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Rianna Saren, einer Kämpferin eines menschenähnlichen Rasse. Diese wurde als Kind von den Schergen des Imperiums, das im Star Wars-Universum das Böse verkörpert, entführt und fristete ein Leben als Sklavin. Allerdings gelang es Rianna schon früh, sich aus ihrem Gefängnis zu befreien und fortan als Söldnerin gegen das Imperium zu kämpfen. Auf verschiedenen Schauplätzen, teilweise bekannte Orte aus der Saga, teilweise aber auch in neuen Welten, kämpft Rianna gegen ihre Erzfeinde. Zur Seite steht ihr hierbei der Sicherheits-Droide Zeeo, der kaum von der Heldin weicht und auch steuerbar ist. Zusammen bilden die beiden ein absolut mächtiges Duo, das die Schergen des Imperiums das Fürchten lehrt.

Pädagogische Beurteilung:
Ein Star Wars ohne Lichtschwert?
Eines der Dinge, das am stärksten Eindruck aus der Star Wars-Welt hinterlassen hat, ist sicherlich das Laserschwert. Die futuristische Variante eines Schwerts ist unverwechselbar mit der Saga verknüpft und ruft sofort Assoziationen hervor. Umso überraschender ist es daher, dass Lethal Alliance auf dieses Alleinstellungsmerkmal verzichtet. An die Stelle treten hierfür zunächst ein Dolch, im Laufe des Spiels werden aber Schusswaffen immer wichtiger. Die Tester aus der Spieletester-AG hätten allerdings lieber mit den altbekannten Lichtschwertern gekämpft, da diese für sie zu einem Star Wars-Spiel einfach dazugehören.

Eintöniges Action-Abenteuer mit linearem Verlauf
Ein wenig frischer Wind kann einer Geschichte durchaus neues Leben einhauchen. Daher kann die Idee, Lichtschwerter außen vor und die bekanntesten Charaktere in den Hintergrund treten zu lassen, zunächst erstmal als Möglichkeit gesehen werden, das x-te Star Wars-Videospiel zu einem besonderen und innovativen Ableger zu machen. Die Chancen, die sich hieraus ergeben, sind aber nur zum Teil genutzt worden. Zunächst einmal sind die Landschaften zu nennen. Der Spieler taucht in unterschiedliche, teilweise bereits bekannte, teilweise aber auch unbekannte Welten ein. Der Levelaufbau wirkt aber leider weitestgehend ziemlich monoton, wenn auch die grafische Umsetzung durchaus Abwechslung bietet. Ein Kritikpunkt wurde in der Gewichtung der Waffen gesehen. Der Einsatz von Schusswaffen erwies sich als wesentlich effektiver im Vergleich zum Nahkampf und macht ihn dadurch überflüssig. Ausgeglichenere Waffen würden das Spiel sicherlich auflockern und für mehr Abwechslung sorgen.

Originale Soundeffekte sorgen für echtes Star Wars-Feeling
Ein wesentlicher Aspekt, der das Geschehen auf dem Bildschirm untermalt, ist die Musik und die Geräusche. Dieser Punkt hat also für die Wirkung des Spiels einen entscheidenden Einfluss. „Star Wars Lethal Alliance" kann in diesem Bereich durchaus punkten. Der Sound ist dem aus den Filmen sehr nah, wenn nicht sogar identisch. Das sorgt für eine Untermalung, die es dem Spieler leicht macht, nicht nur oberflächlich einen Bezug zum Star Wars-Universum herzustellen, sondern regelrecht in die Welt einzutauchen. Der Ton trägt wesentlich zur Wirkung des Spiels bei. Dieser Aspekt fällt aber nur denjenigen Spielern auf, die bereits eingehend mit George Lucas Filmen oder aber anderen Videospielablegern vertraut sind. Andere Spieler, die sich nicht so sehr mit der Hintergrundgeschichte auskennen, werden das Spiel daher eher als eine Art Shooter-Spiel wahrnehmen.

Hinterfragen moralischer Standards?
Menschen denken in Kategorien, da diese Sicherheit verleihen. Eine dieser Kategorien ist die klassische Aufteilung von Gut und Böse bei Medienangeboten. Filme, die mit diesem Prinzip brechen, sind meistens relativ komplex und in der Regel für ein erwachsenes Publikum konzipiert. Auch Star Wars Lethal Alliance bricht mit der klassischen Einteilung. Zwar stellt das Imperium das Böse stereotypisch dar, allerdings kann Rianna Saren nicht einwandfrei als das Gute charakterisiert werden. Sie tritt als Söldnerin mit kriminellem Hintergrund auf, die Triebfeder ihres Handelns ist mehr der Hass auf den Gegner und die winkende Belohnung als der Glaube an Gerechtigkeit. Moralische Werte vermittelt das Spiel daher eher nicht. Solange dies allerdings klar ist und den Spielern im Gespräch auch so vermittelt wird, ist das Spiel durchaus auch für Kinder interessant. Dieser Aspekt sollte aber schon im Gespräch über das Spiel thematisiert werden, damit sie dies kritisch hinterfragen.

Fazit:
Star Wars Lethal Alliance ist ein weiterer Ableger der beliebten Saga von Regisseur George Lucas. Allerdings bricht das Spiel mit einigen Traditionen und setzt sich dadurch von einigen anderen Titeln ab. Der Sound kann allerdings trotzdem die typische Star Wars-Welt vermitteln und lässt den Spieler ins Geschehen eintauchen. Allerdings wirken die Level relativ monoton, die Gewichtung der Waffen fördert den Einsatz von Schusswaffen und sorgt daher auch für wenig Abwechslung. Die Geschichte der Hauptfigur kann in einem Gespräch über das Spiel thematisiert werden, da diese nicht dem klassischen Gut/Böse-Schema entspricht. Insgesamt ist das Spiel für Kinder ab 12 Jahren, die sich intensiv mit Star Wars auseinandersetzen, eine recht ansprechende Ergänzung.

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Spieletester
Ü12 Porz
Köln
Bewertung Spielspass