SpongeBob Schwammkopf: der gelbe Rächer


Spielbeschreibung:
Kinder lieben Zeichentrick. Ob die verschiedenen Disney-Filme, Pokemon, die Simpsons oder Asterix und Obelix – jede Generation hat ihre eigenen Helden, die sich teilweise wesentlich länger im Gedächtnis der Kinder halten als ihre realen Pendants. Einer dieser animierten Superstars ist zweifelsohne SpongeBob Schwammkopf, sicherlich auch weil der Alltag des knallgelben Schwamms durchaus interessant für Kinder und Jugendliche ist: SpongeBob lebt im Meer, ist hauptberuflich als Angestellter in einem Schnellimbiss für das Braten der sogenannten Krabbenburger verantwortlich und erlebt mit seinen verrückten Freunden – egal ob Fisch oder Hummer, Seestern oder Eichhörnchen (!) - zahlreiche Abenteuer. Nicht zu vergessen die lustigen Sprüche, mit denen der gelbe Tausendsassa immer wieder für Lacher beim Zuschauer sorgen kann. Aber auch SpongeBob gelingt nicht alles, er ist zuweilen tollpatschig oder auch schwer von Begriff und geht damit den anderen Bewohnern der Ortschaft Bikini Bottom manchmal ziemlich auf die Nerven. Dies macht ihn für die Zielgruppe aber umso sympathischer und damit auch erfolgreicher.
Da sich die Abenteuer von SpongeBob und seinem besten Freund Patrick dem Seestern großer Beliebtheit erfreuten, lag es nahe, dass die beiden auch schnell die Videospielwelt für sich erobern würden. Unter anderem erschien 2005 der Titel „SpongeBob Schwammkopf: der gelbe Rächer". In dem vom renommierten Spielehersteller THQ Entertainment entwickelten Mix aus Adventure und Jump & Run-Spiel übernimmt der Spieler die Rolle von – wie könnte es anders sein – SpongeBob. Die bereits aus der Fernsehserie bekannten Lieblingshelden von SpongeBob – Meerjungfraumann und Blaubarschbube – sind von der bösen Drecksackblase entführt und überlistet worden und haben entschieden, dass sie zu alt sind für das aufreibende Superheldengeschäft. Daher schlüpft SpongeBob in diese Rolle und es ist nun unsere Aufgabe, den Bösewicht in seine Schranken zu verweisen und das Gute triumphieren zu lassen. Ausgestattet ist SpongeBob in diesem Kampf mit Superkräften, die ihn zum Sieg über die Drecksackblase führen können – vorausgesetzt, es gelingt ihm, diese auch zu kontrollieren und richtig einzusetzen.
Pädagogische Beurteilung:
Gelungene Einweisung in die Steuerung
Auch unerfahrene Spiele-Einsteiger werden detailliert und präzise in die Steuerung des gelben Superhelden eingeführt und haben somit genug Zeit, sich diese anzueignen. Auch jüngere Spieler dürften also keine schwerwiegenden Probleme haben, sich in Bikini Bottom zu bewegen. Ansonsten beinhaltet die Steuerung im Vergleich zu anderen Nintendo DS – Spielen keine signifikanten Abweichungen, so dass geübtere Spieler keine Umgewöhnungszeit fürchten müssen.
Getrennte Meinungen bei der Hintergrundmusik
Nicht wirklich einigen konnten sich die Tester der Spieletester AG hinsichtlich der Hintergrundmusik. Einig war man sich darin, dass diese zum Spiel passe. Allerdings empfand ein Tester diese als extrem nervtötend – „Total nervig" (Tester, 12) wohingegen ein anderer Tester diese als gute Untermalung wahrnahm - „Ich finde die passt zum Spiel" (Tester, 12). Eine abschließende Beurteilung bezüglich der Hintergrundmusik konnte also in der Spieletestergruppe nicht vorgenommen werden.
Sehr nah an der Serie
SpongeBob und seine Mitstreiter wirken nahezu wie im Fernsehen. Der Spieler bekommt den Eindruck, selbst in die Unterwasserwelt von Bikini Bottom eintauchen zu können. Darüber hinaus finden wir – neben SpongeBob natürlich – viele weitere aus der Sendung bekannte Charaktere, die ebenso für eine hohe Authentizität sorgen. Aber auch die Orte sind bereits bekannt: etwa SpongeBobs Wohnung oder sein Arbeitsplatz, das Fast-Food-Restaurant „Krossen Krabbe".
Spieler können ihre Fantasie ausleben
Besonders Kinder, die dazu neigen, sich selber in ihre Lieblingssendungen und deren Helden hineinzuversetzen, können mit SpongeBob – der gelbe Rächer viel Spaß haben. Das Spiel bietet die Möglichkeit, einen verrückt normalen Tag im Leben des Schwamms nachzuempfinden. Die Kinder erhalten also eine interessante Möglichkeit, wenn auch in einem vorgegebenen Rahmen, ihre SpongeBob-Fantasien auszuleben.
Leider nur Text und keine gesprochenen Sequenzen
Während mittlerweile auch immer mehr Spiele auf dem Nintendo DS über kurze Videosequenzen die Spielgeschichte vorantreiben, arbeitet SpongeBob – der gelbe Rächer weiterhin mit dem althergebrachten Prinzip: mittels Textnachrichten. Ob der Spieler diese Nachrichten liest oder aber überspringt bleibt ihm selber überlassen. Die teils längeren Nachrichtenblöcke wirkten aber zumindest in der Spieletestergruppe öfters entnervend, so dass die Spieler diese weitestgehend übersprangen. Hierdurch bleiben natürlich wesentliche Aspekte der Hintergrundgeschichte auf der Strecke und Anziehungskraft geht dadurch verloren.
Langweilige Aufgaben
Auch wenn das Spiel sehr atmosphärisch ist und durch die Nähe zur Serie sicherlich zu gefallen weiß, so wurden die verschiedenen Aufgaben von den testern folgendermaßen beurteilt: „stinklangweilig". Anstatt eine actiongeladene Handlung weiterzutreiben, was die Hintergrundgeschichte des Spiels durchaus ermöglichen würde, muss der Spieler oftmals Aufgaben wie „Besorge neues Frittenfett", „Gehe zurück zu deinem Haus" oder „Rufe deinen Chef an und sage ihm, dass du heute zu spät zur Arbeit erscheinen wirst" bewältigen. Hier können sicherlich nur hartgesottene Fans der Serie beide Augen zudrücken, fanden auch die Tester in der Spieletester AG: „Manchmal sind die Aufgaben gut, aber manchmal auch sehr sinnlos." (Tester, 12)
Kurze Speicherabstände
Sehr einsteiger- und kinderfreundlich ist auch die Gestaltung der Spielstandspeicherung. Diese findet automatisch in kleinen Abständen statt, so dass der Spieler auch bei Fehlern kaum Spielfortschritte verlieren kann. Frust aufgrund von verlorenen Spielfortschritten kann generell schnell aufkommen und wird durch das Speichersystem in diesem Spiel verhindert.
Fazit:
Bei SpongeBob – der gelbe Rächer handelt es sich um ein sehr kindgerechtes Videospiel. Die Steuerung kann somit auch von jüngeren Spielern erlernt werden, ohne diese zu überfordern. Darüber hinaus sind sorgen die Speicherpunkte dafür, dass kein Frust über verlorene Spielfortschritte aufkommt. Leider sind die Augaben nicht besonders aufregend, auch wenn sie den Spieler noch tiefer in die Unterwasserwelt von Bikini Bottom eintauchen lassen. Ansonsten ist den Entwicklern ein atmosphärisches Spiel gelungen, das bereits von Grundschulkindern im Alter von etwa 8 Jahren verstanden werden kann.