Seven Kingdoms: Conquest
Spielbeschreibung:
Die Schlacht der Völker geht in eine neue Runde. Diesmal mischen sich auch Dämonen ins Geschehen ein. "Seven Kingdoms: Conquest" ist ein Echtzeit-Strategie-Spiel. Genretypisch ist es die Aufgabe des Spielers Gebäude zu errichten, Kampfeinheiten auszubilden und die gegnerischen Einheiten zu zerstören bzw. Spezialaufträge zu absolvieren. Das Spielgeschehen kontrolliert man aus der Vogelperspektive. Der Spieler kann sich zwischen zwei Hauptparteien entscheiden: Menschen und Dämonen. Diese sind ihrerseits in mehrere Völker untergliedert, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Dämonen benötigen zum Bau von Gebäuden und zur Rekrutierung von Einheiten die Ressourcen Blut, Steine und Angst, während die Menschen auf Gold, Steine und Ruhm zurückgreifen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Dörfer und Städte eine Partei einnehmen kann, desto schneller können Ressourcen erwirtschaftet werden. Jede Einheit lässt sich befördern und erhält somit Zugang zu Spezialfähigkeiten und wird stärker. Zur besseren Orientierung dient die so genannte Minimap, eine Überblickskarte, die den gesamten Kampfplatz darstellt und bei Strategiespielen zum Standardrepertoire gehört. Ein netter Bonus ist der integrierte Editor, mit dem sich eigene Karten entwerfen lassen.
Pädagogische Beurteilung:
Der Einstieg in das Spiel gelang unseren Testern gut. Das hängt damit zusammen, dass sich "Seven Kingdom: Conquest" (im Folgenden SK:C genannt) so mit der Maus steuern lässt, wie dies Strategiespielern aus vergleichbaren Strategiespielen schon kennen. Optional können manche Befehle auch mit Tastaturkürzeln gegeben werden, die dem beiliegenden Handbuch zu entnehmen sind. Für Anfänger kann jedoch die Spielkomplexität von SK:C eine Hürde darstellen. Für diese wurde aber Abhilfe geschafft, so bietet das Tutorial bietet dem Spieler die Chance das Spiel Schritt für Schritt kennen zu lernen. Hat sich dieser erst einmal mit SK:C vertraut gemacht kann die Vielfalt an Klassen, Völkern und Zaubersprüchen einen wichtigen Motivationsfaktor darstellen.
"Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, weil es immer neue Einheiten gab die man verschieden aufrüsten konnte. Ich habe 60min. gespielt habe aber nur die Hälfte der Einheitenmöglichkeiten eines Volkes entdeckt.", Tester, 14.
Die Grafik wurde von der Gruppe als mittlelmäßig befunden. Einerseits lobten sie die frei dreh- und zoombare Karte und den Detailreichtum der Einheiten, bemängelten andererseits die Leblosigkeit der Umgebung. Im Wind wehende Bäume und Gräser lassen sich beispielsweise nicht finden.
"Der Sound hat zum Spiel gepasst, bei Kämpfen eine spannende Atmosphäre geschaffen und war auch deutlich zu hören." (Tester 14). Diesen Eindruck teilten alle unsere Tester. Alles in allem gelingt es dem Soundtrack erfolgreich, eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die durch düster anmutende Gebäude und dämonische Schärgen intensiviert wird:
"Ich fand die Atmosphäre spannend und auch ein bißchen düster bei den Dämonen." (Tester 14). Das Spiel verfügt über einen Mehrspielermodus (Lan/ Internet), welcher in unserer Gruppe auf positive Resonanz stieß. Den Jugendlichen bereitete es viel Freude sich gemeinsam gegen die Gruppenleiter zu verbünden und die Schlacht mit vereinten Kräften zu führen.
Die Komplexität von SK:C erfordert vom Spieler, dass er durchdacht und planvoll an die Spielaufgabe herangeht. Beispielsweise lohnt sich der Bau besonders teurer Gebäude in den ersten Spielminuten meist nicht, da hierbei die noch knappen Ressourcen erschöpft werden. Die Vorraussetzung antizipierenden Denkens wirkt sich zwar nicht automatisch auf die Planungskompetenz im Alltag aus, ein solcher Transfer kann jedoch durch pädagogische Anleitung unterstützt werden.
Da SK:C in einer fiktiven Welt spielt und über das klassische Gut-Böse-Schema hinaus wenig zu bieten hat, ist das Spiel pädagogisch wenig wertvoll. So lassen sich keine historischen, gesellschaftsrelevanten oder religiösen Parallelen herstellen und alltagsbezogene Verbindungen nur schwer knüpfen. Positiv hervorzuheben ist, dass die Gewaltdarstellung recht milde ausfällt (Blut wird bei Kämpfen zwar dargestellt, Leichen verschwinden jedoch nach kurzer Zeit).
Insgesamt konnte SK:C unsere jugendlichen Tester, nicht zuletzt aufgrund der ansprechenden Phantasiewelt, überzeugen.
Fazit:
Zwar eignet sich Seven Kingdoms: Conquest zu inhaltlichen pädagogischen Arbeit kaum, hat unseren Testern jedoch viel Freude bereitet und ist in seiner Darstellung von Gewalt, Spielaussage und –anforderung Jugendlichen ab 12 Jahren ohne Bedenken zuzumuten.