Reventure

Genre
Adventure
USK
nicht USK geprüft (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Pixelatto
Erscheinungsjahr
2019.10
Systeme
PC, Nintendo Switch
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Hinweis(e)
via Steam, Nintendo eShop
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Interessant für
Fans von Spielen mit interessanten Konzepten, die sich nicht zu ernst nehmen
Sprache
Deutsch, Englisch, weitere
Grafik
2D Pixel-Optik
Sound
Midi Soundkulisse

Steuerung
einfach
komplex
Anforderungen
einfach
schwer
Zeitaufwand
gering
hoch
Spielwelt
linear
offen

Indentifikationsfiguren
verschiedene Avatare
Mehrspielermodus
nicht vorhanden
Spielforderungen
Taktik und Ausprobieren
Zusatzkosten
nicht vorhanden
Problematische Aspekte
unmoralische Inhalte
Redaktion, Gruppenleiterin
Linda Scholz
Spieleratgeber-NRW, OT St. Anna Ehrenfeld
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Ein fantastisches Königreich, ein furchterregender Drache, ein dunkler Herrscher, eine entführte Prinzessin und ein namenloser Held. So klassisch beginnen viele Geschichten im Abenteuer- oder Rollenspiel-Genre. Doch schnell merkt man, dass diese Handlung anders verläuft. Denn es gibt keinen festgelegten Weg, sondern allerlei unterschiedliche Möglichkeiten, um die Reise zu beginnen. Und ebenso schnell endet diese auch, wenn der Held beispielsweise über einen Stein stolpert und dann ins Krankenhaus muss oder wenn er den König umbringt und daraufhin verhaftet wird. Das klingt ziemlich absurd, ist es meist auch. Denn Reventure zeichnet sich dadurch aus, dass das Abenteuer immer wieder erneut gespielt wird, um bis zu 100 verschiedene Enden zu erleben. Diese zu erreichen dauert unterschiedlich lang und es gibt hierbei allerlei Variationen.

Pädagogische Beurteilung:
Einfache Pixelwelt
Die Spielwelt zeichnet sich durch eine zweidimensionale Pixel-Optik aus. Hier erinnert der Titel an Retro-Spiele vergangener Epochen. Nichtsdestotrotz ist die Umgebung mit viel Liebe zum Detail gestaltet und sehr vielfältig inszeniert. Auch die Steuerung funktioniert sehr simpel und ist schnell gelernt. So kann der Held zu Beginn laufen und springen. Die unterschiedlichen Gegenstände, die in der Welt versteckt sind, eröffnen jedoch nach und nach neue Möglichkeiten. Genretypisch bringen Bomben beispielsweise rissige Felsen zum Detonieren oder mit dem Enterhaken können höhergelegene Passagen erreicht werden. Allerdings verringert sich die Sprungkraft mit jedem neuen Objekt, wodurch manche Wege dann nicht mehr passiert werden können. Zudem können nicht unendlich viele Gegenstände aufgesammelt werden, da der Avatar ansonsten buchstäblich unter der Last zusammenbricht.

Und täglich grüßt ...
Die Spielzeit ist relativ kurz, denn bereits nach wenigen Minuten können verschiedene Enden erreicht werden. Der Spielspaß kommt jedoch erst mit der Zeit, da der Titel dazu einlädt, viele unterschiedliche Wege auszuprobieren und auch bei den eingesammelten Gegenständen zu variieren. So entdecken Spielende schnell unpassierbare Wege oder versteckte Objekte, an die sie aktuell nicht gelangen. Dadurch wird der Ehrgeiz geweckt, diesen Ort mit bestimmten Gegenständen nochmals zu besuchen, um den neuen Weg zu erkunden und eventuell ein neues Ende zu entdecken. Oder es werden verschiedene Variationen ausgetestet, wenn man sich beispielsweise fragt, ob der König auch getötet werden kann oder was geschieht, wenn das Schloss über den Schornstein betreten wird. Je nachdem, welches Ende zuletzt erreicht wurde, kann sich auch der Avatar  für das nächste Abenteuer verändern. Der Titel lädt hier zum kreativen Ausprobieren ein und bietet allerlei Anspielungen auf andere Spiele oder Filme. 

Fazit:
Wer ein spaßiges Spiel für zwischendurch sucht, das sich selbst nicht so ernst nimmt, wird mit Reventure viele lustige Stunden verbringen können. Neugierde, Kreativität und Erfindungsreichtum werden hier besonders gefragt. Allerdings spricht das Konzept hierbei nicht jeden gleichermaßen an. Wer keine Lust hat, das Abenteuer ständig neu zu beginnen, Wege erneut zu laufen oder Variationen auszuprobieren, könnte schnell den Spaß verlieren. Besonders im späteren Verlauf kann man schnell in eine Sackgasse geraten und dann nur noch ein Ende erleben, welches man bereits kennt. Auch wenn die Optik aufgrund der Pixelgrafik keine expliziten Darstellungen enthält, sind verschiedene moralische Variationen möglich. Jüngere Spieler_innen könnten hiermit überfordert sein. Auch der Humor richtet sich eher an Ältere. Über das IARC-Verfahren hat das Spiel eine Altersempfehlung von 16 Jahren bekommen. Dies liegt daran, dass auch Themen wie Selbstjustiz oder ungerechtfertigte Gewalt gegen Unschuldige Teil der Enden sind. Medienerfahrene Jugendliche können hier jedoch die parodistische Intention erkennen und sich von diesen Themen auch aufgrund der stark vereinfachten grafischen Darstellung distanzieren.

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Spieletester
OT St. Anna Ehrenfeld
Köln
Bewertung Spielspass