Path Out

Genre
Adventure
USK
nicht USK geprüft (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Causa Creations
Erscheinungsjahr
2017.11
Systeme
PC, Mac, Linux
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Hinweis(e)
Kann kostenlos auf Steam und der offiziellen Website heruntergeladen werden
Kurzbewertung
Autobiografisches und narratives Adventure mit Fluchtthematik
Zusatzinformationen ausklappen
Interessant für
Menschen, die ihre Perspektive auf Geschichten von Geflüchteten erweitern wollen
Sprache
Englisch
Grafik
2D-Pixel-Grafik im Retro-Stil
Sound
atmosphärische Klanggestaltung mit Soundtrack

Steuerung
einfach
komplex
Anforderungen
einfach
schwer
Zeitaufwand
gering
hoch
Spielwelt
linear
offen

Indentifikationsfiguren
Abdullah Karam
Mehrspielermodus
nicht vorhanden
Spielforderungen
Englisch-Kenntnisse, Lesen von kurzen Dialogen
Zusatzkosten
nicht vorhanden
Problematische Aspekte
ernste Thematik
Redaktion
Michaela Kitzing
Spieleratgeber-NRW
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Spielbeschreibung:
In dem autobiografischen Adventure übernehmen Spieler*innen die Rolle von Abdullah Karam, einem jungen Erwachsenen, der 2014 wegen des Bürgerkriegs aus Syrien flüchtete. Durch die Teilnahme von Abdullahs Bruder an einer Demonstration gerät die Familie in den Fokus der Regierung und Abdullah muss den Weg in die Türkei finden, wo sein Bruder auf ihn wartet. Dabei erlebt der Protagonist verschiedene Situationen, bei denen es entweder wichtig ist, Entscheidungen zu treffen oder sicher durch die Spielwelt zu navigieren. Zudem interagieren Spieler*innen mit den Menschen und der Umwelt, während die Realperson Abdullah Karam zwischendurch die Story und das Geschehen durch kurz eingeblendete Videos im YouTube-Stil kommentiert.

Pädagogische Bewertung:
Fluchtthematik mit Realbezug
Weiß man, dass die Geschichte von einer realen Person erlebt wurde, gibt dies den Handlungsmöglichkeiten im Spiel einen neuen Kontext. Path Out schafft es nicht nur eine Fluchtgeschichte zu erzählen, sondern auch Spielende aktiv daran teilhaben zu lassen. Falsche Entscheidungen und Wege führen dazu, dass Abdullah's Flucht scheitert und er stirbt. Dies verdeutlicht nochmal, wie gefährlich und kompliziert dieser Weg sein kann, da im Vorhinein nicht immer ersichtlich ist, wie man am besten und sichersten handelt. Zudem entwickeln Spieler*innen eine Sympathie für Abdullah, da er zum einen ein junger-erwachsener Gamer ist und der emotionale Umgang mit der Flucht aus seiner Perspektive erzählt wird. Er versucht Geschehenes zu verarbeiten und man kann seine empfundenen Verwirrungen und Ängste mitfühlen.

Gameplay und Videokommentare
Die Steuerung der Figur ist einfach, da nur die Pfeiltasten benötigt und Gegenstände automatisch eingesammelt werden. Die Schwierigkeit besteht darin, Situationen einschätzen zu können und mit diesen umzugehen. Aus dem Erfahrungshorizont von Menschen, die in ihrem Leben nicht vor Kriegen fliehen mussten, kann dies die eigene Perspektive sehr erweitern. Zusätzlich helfen die Videobeiträge von Abdullah Karam, einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt einer geflüchteten Person zu bekommen, das Geschehene besser zu verstehen und Klischees über Syrien zu dekonstruieren. Seine Kommentare sind teilweise authentisch und von ernster Natur, aber zum anderen auch unterhaltsam und humoristisch gestaltet. Sobald man stirbt, gibt es von ihm ein Statement und verschiedene Zitate zum Thema Tod werden eingeblendet.

Fazit:
Path Out bietet eine perspektiverweiternde Spielerfahrung, bei der eine Fluchtgeschichte durch Entscheidungen und persönliche Videokommentare interessant und ernst miterlebt werden kann. Zwar sind grafisch keine konkreten Gewaltakte illustriert, dennoch kann der Kriegs- und Fluchtkontext für jüngere Kinder schwierig zu verarbeiten bzw. zu verstehen sein. Hier könnten sich erziehungsbeauftragte Personen mit den Kindern zusammensetzen und die Inhalte besprechen. Die Sprache im Spiel und in den Videokommentaren ist Englisch und es gibt keine Option, Untertitel bei den Videos hinzuzufügen oder die Videos nochmal abzuspielen. Aus diesem Grund sind Grundkenntnisse in Englisch eine Voraussetzung.