Might & Magic: Heroes VI

Genre
Strategie
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Ubisoft
Erscheinungsjahr
2011.10
Systeme
PC
System im Test
PC
Kurzbewertung
Unausgereifte Technik trifft spannendes Spielprinzip
Redaktion
Christina Kurzweil
Spieleratgeber-NRW
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Spielbeschreibung:
Insgesamt 5 Jahre haben Fans der Reihe auf das neue Strategieepos von EA gewartet. Dabei bangten alt eingesessene Spieler um den aktuellen Nachfolger, da die angekündigten Änderungen des Spielprinzips zunächst mehr Neurungen versprach als den meisten Fans lieb war, insgesamt hat sich Ubisoft jedoch an das bewährte Spielprinzip gehalten und somit langjährigen Nutzern eine große Freude gemacht. Auch im sechsten Teil der Reihe gilt es wieder das eigene Reich zu verwalten und mit der selbst erstellten Armee durch das Land zu ziehen. Als Hintergrund hierfür dient die Spielgeschichte, die eine Auferstehung eines mächtigen Dämons zum Gegenstand hat, den es letztendlich zu besiegen gilt. Diese Aufgabe wird fünf Geschwistern zu Teil, die in jeweils eigenen Kampagnen versuchen, dem ausgebrochenen Übel Herr zu werden und sich ganz nebenbei noch um politische Intrigen kümmern müssen.

„Might und Magic: Heroes VI" kann zum Einen im Storymodus gespielt werden, wobei die Geschichten der Geschwister im Vordergrund stehen und zum Anderen können einzelne Kampagnen gewählt werden. Darüber hinaus verfügt das Spiel über einen online Mehrspielermodus der jedoch nur mit einem U-Play Konto von EA und einer bestehenden Internetverbindung genutzt werden kann.
Das Spielprinzip ist jedoch bei allen Modi das Gleiche: Im rundenbasierten Kampf wird die eigene Armee gegen den Gegner in die Schlacht geschickt, wobei die einzelnen Einheiten über verschiedene Stärken und Schwächen verfügen. Die unterschiedlichen Einheiten reichen von Priesterinnen die heilen können, bis zu mächtigen Greifen, die dem Gegnern aus der Luft ordentlich einheizen. Der Gegner ist im Story-Modus eine vom Computer gesteuerte feindliche Einheit. Hin und wieder steht der Spieler vor der Schwierigkeit, dem Gegner in dessen Burg oder Festung gegenüber zu stehen, wobei dann Kreativität und Durchhaltevermögen gefragt sind, muss doch erst die dicke Mauer mit Hilfe eines Katapultes zerstört werden. Dies wird jedoch auch einfacher durch die Anwesenheit des Helden, der die Truppen anführt und darüber hinaus über eigene mächtige Zauber verfügt, die der Spieler im Rahmen eines Fähigkeitenmenüs frei auswählen kann. Im Storymodus muss der Nutzer außerdem noch seine eigenen Burgen und Städte verwalten, wobei hier Rohstoffe und Geld erwirtschaftet werden müssen um diese auszubauen und neue Armeen anzuwerben.

Pädagogische Beurteilung:
Aller Anfang ist schwer und wird schwerer!
Nutzt der Spieler die Möglichkeit mit dem Storymodus zu beginnen, erwartet ihn zunächst eine leichte Kampagne mit einem integrierten Tutorial. Auch wenn dieses zunächst sehr aufschlussreich ist, lässt die Nützlichkeit der Hilfe ziemlich schnell nach. Insgesamt wirkte das Tutorial gerade auf die jugendlichen Tester, die keine Erfahrung mit der Spielreihe hatten, unzureichend. Grundlegende Handgriffe werden dem Spieler nicht erklärt und auch das Handbuch kann hier kaum Auskunft geben. Darüber hinaus wurde auch die allgemeine Schwere des Spiels als herausfordernd empfunden. Selbst auf dem kleinsten Schwierigkeitsgrad, sind die Gegner schwer zu besiegen und nicht selten hatten die Tester bereits nach wenigen Minuten verloren. Das frustrierte die jugendlichen Tester ungemein und wurde insgesamt als nachteilig für den Spielspaß gewertet. Es muss jedoch auch gesagt werden, dass mit zunehmender Spielerfahrung auch der Erfolg häufiger vorkam und die Spieler dann umso mehr freute.

Die Balance ist alles!
Auffallend war auch das Verhalten der künstlichen Intelligenz im Test. Waren die Gegner zu Beginn noch relativ leicht zu besiegen, konnten die Tester im Verlauf des Spieles kaum noch mit den Gegnermassen mithalten und wurden durch deren taktisches Verhalten zusehends frustrierter. Festgestellt wurde auch relativ schnell, dass die Fähigkeiten des eigenen Helden teilweise relativ unsinnig sind und keinerlei Wirkung zeigen. Ein Zauber um beispielsweise den Widerstand der eigenen Truppen zu erhöhen, erwies sich auch bei mehrmaliger Nutzung als absolut unwirksam. Insgesamt hätten sich die Spieler hier mehr Balance gewünscht, um das Spiel aus ihrer Sicht fairer zu gestalten.

Mehrspielermodus mit Hindernissen
Der im Spiel eingegliederte Mehrspielermodus kann nur durch die Verbindung mit dem sogenannten „Confluxserver" genutzt werden. Dieser kann durch ein eigens angelegtes U-Play Konto bei Ubisoft angewählt werden. Manche der Tester erlebten in diesem Zusammenhang jedoch eine böse Überraschung, da einige sich nicht einwählen konnten. Die Gründe hierfür konnten auch nach wiederholter Fehleranalyse nicht gefunden werden. Diejenigen Tester die Zugang zum Server aufbauen konnten, waren jedoch restlos begeistert und lobten die vielfältigen Kampagnen und den Spaßfaktor des Mehrspielermodus.

Fazit:
Auch wenn die jugendlichen Tester mehr als einmal frustriert aufgaben, zog es sie letztendlich immer wieder zurück zum Spiel, um doch endlich einen Weg zu finden, die computergenerierten Gegner zu besiegen. Insgesamt fördert das Spiel die Frustrationstoleranz seiner Nutzer, stärkt das strategische Denken und fordert eine Menge Geduld und Ausdauer vom Spieler. Die gelungene Grafik, die stimmige musikalische Untermalung und zuletzt auch das knifflige Spielprinzip begeisterte die jugendlichen Tester jedoch nach einiger Zeit sehr. Für Neulinge des Genres ist es jedoch wenig geeignet, Fans des Genres und der Reihe kommen jedoch voll auf ihre Kosten.