Medieval Lords - Bauen, Verteidigen, Erobern

Genre
Strategie
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 14 Jahre
Vertrieb
Pointsoft
Erscheinungsjahr
2004.08
Systeme
PC
System im Test
PC
Kurzbewertung
mittelalterliches Aufbau-Strategiespiel mit aufwendiger Grafik
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Mittelalterliche Stadtentwicklung ist das Spiel bestimmende Thema in „Medieval Lords“.

Der angehende Burgherr plant den Ausbau der ersten Ansiedlung einzelner Häuser zur riesigen Festung mit Stadtmauern und Befestigungsanlagen. Hierbei ruht sein Hauptaugenmerk auf dem Wohlbefinden der Bevölkerung, ohne die ein gesundes Wachstum des Königreiches im Sande verliefe.

Bedürfnisse wie Wasser- und Nahrungsversorgung, Gesundheit, Sicherheit oder Muße und Zerstreuung müssen durch den Bau von Gebäuden befriedigt werden. Soldaten beschützen die aufstrebende Ansiedlung vor Räubern, Wikingern und anderen gegnerischen Stämmen und sorgen durch Eroberungen für die Ausdehnung des eigenen Herrschaftsbereiches. Dies geschieht ähnlich wie in den älteren „Die Siedler“-Spielen durch Platzierung von Militärlagern und Wachtürmen in feindliches Gebiet. Ist dies geschehen, öffnet sich ein Zeitfenster, welches dem Gegner die Möglichkeit bietet sich auf den Angriff vorzubereiten.

Ist der Countdown abgelaufen, werden die Truppen wieder aktiv und der Computer übernimmt den Angriff auf die einzunehmende Befestigung. Der Spieler muss also die Truppen nicht selbst in die Schlacht führen, sondern beobachtet lediglich aus einer eher strategisch-taktischen Position das Kampfgeschehen.

Auch wenn die Spielgeschichte kriegerische Aktionen beinhaltet, geht es dem Spieler hauptsächlich um Bewährung, Auseinandersetzung, strategisches und vorausschauendes Planen. Für ihn ist es spannend und motivierend zugleich, im Spiel zu erfahren, ob seine Überlegungen und Handlungen zum Erfolg führen.

Die beeindruckende 3D-Grafik des Spiels, die es dem Spieler sogar erlaubt durch die eigene Stadt zu spazieren, und die Tatsache, dass Gebäude frei platziert werden können und nicht auf ein Kartenraster festgelegt sind, geben dem Aufbau-Strategiespiel eine erfrischende Abwechslung gegenüber ähnlichen Spielen.

Neben den insgesamt acht Kampagnen mit jeweils drei wählbaren und einer frei einstellbaren Schwierigkeitsstufe, verfügt das Spiel über einen Editor, mit dem eigene Karten kreiert werden können.

Der wirtschaftliche Komplexitätsgrad ist zwar recht hoch, wirkt jedoch sehr übersichtlich und lässt auch schon 12-Jährige schnell mit dem Spiel und der Steuerung zurecht kommen. Zu kritisieren ist die dargestellte Brutalität in grafischen Zwischensequenzen, die bei Niederlage eine Galgenszene und bei Sieg das Köpfen des Gegners zeigen. Dass dies historisch gesehen so üblich war, mag ja stimmen, aber für das Spiel selbst ist es überflüssig und ärgerlich.