MediEvil - Die Rückkehr

Genre
Adventure
USK
ab 12 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 12 Jahre
Vertrieb
Sony
Erscheinungsjahr
2005.09
Systeme
Playstation Portable
System im Test
Playstation Portable
Kurzbewertung
Gruseliges Abenteuer, das eine zweifelhafte Moral vermittelt
Gruppenleiter
Niko Boßmann
Ü12 Lise-Meitner-Gesamtschule
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Das mittelalterliche Reich Gallowmere (kommt von „gallow“ Schrecken und „mere“ nichts als, bedeutet also so viel wie reiner Schrecken) steht am Rande der Zerstörung. Das personifizierte Böse, der unheimliche Zauberer Zarok, ist zurückgekehrt und will das Reich einmal mehr ins Chaos stürzen. Nur ein wahrer Held kann noch Zaroks boshafte Pläne durchkreuzen. Einer wie Sir Daniel Fortesque, dessen siegreiche Schlacht gegen Zarok Stoff für viele legenden ist. Blöd nur, dass Sir Dan eigentlich ein Feigling war, der unfreiwillig in die Schlacht hineingezogen wurde, im ersten Pfeilhagel starb und seinen Heldenruf eigentlich gar nicht verdient. Als Dan jedoch von den Toten aufersteht, ruhen die Hoffnungen natürlich auf ihm. Um seinen guten Ruf zu rechtfertigen stellt sich Sir Dan dem boshaften Zauberer Zarok und seiner Armee von Untoten. Begleitet wird Sir Dan auf seiner Reise von dem einst mächtigen Geist Al-Zalam, der aber auch Zarok zum Opfer fiel und nun in Dans leerem Schädel wohnt.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Helden Sir Daniel Fortesque und macht sich auf, dem Bösen Einhalt zu gebieten. Neben dieser Spielvariante kann der Spieler auch Multiplayerspiele und auch eine Vielzahl an Minispiele spielen. Die Minispiele stehen dem Spieler allerdings nicht von Anfang an zur Verfügung, er muss sie sich im Hauptspiel erst verdienen, damit diese freigeschaltet werden.

Pädagogische Beurteilung:
Stimmungsvolle Gruselatmosphäre
MediEvil – Die Rückkehr bietet eine schaurig schöne Gruselatmosphäre. Der Spieler muss sich in einer sehr düsteren Mittelalterwelt zurecht finden. In dieser eh schon sehr dunklen Umwelt trifft der Spieler auf viele unterschiedliche Arten von Gegnern. Aber egal ob Zombies, Trolle oder lebendige Vogelscheuchen, Sir Daniel Fortesque muss sich den Weg auf vielen verschiedenen Schlachtfeldern freikämpfen. Die vielen verschiedenen Gegner und diese gruselige Umgebung schaffen eine gruselige Atmosphäre, im Test begeisterte.

Gut gegen Böse – eine wertvolle Lektion?
Das Spielprinzip ist moralisch gesehen sehr einfach: Sir Dan repräsentiert das Gute, Magier Zarok das Böse. Hiermit ist für jüngere Spieler sicherlich die Wertung ziemlich einfach: Zarok möchte schließlich Gallowmere zerstören, Dan seinen Ruf wieder herstellen und das Reich vor der Zerstörung bewahren. Problematisch ist dies deshalb, weil auch Dan seine Gegner mit vielen verschiedenen Waffen und Angriffsbewegungen attackiert. Auch wenn die Ungeheuer Dan auch nicht gerade mit Samthandschuhen anfassen, ist es fragwürdig, ob die Botschaft, dass der Zweck die Mittel heiligt, eine wertvolle Lektion für Kinder ist.

Ein großes Gemetzel
Lässt man die vereinzelten Rätsel und Minispiele außer Acht, handelt es sich bei „MediEvil – Die Rückkehr“ vor allem um eins: um ein großes Gemetzel. Der wesentliche Bestandteil des Spiels ist die Bekämpfung von Zauberer Zarok und dessen Schergen. Zwar ist die Darstellung dieser Kampfsequenzen verhältnismäßig harmlos, der Wert dieser Tatsache darf aber bezweifelt werden.

Schwierigkeitsgrad überfordert an manchen Stellen – insbesondere Anfänger
Der Schwierigkeitsgrad von MediEvil hat es teilweise in sich. Dies kann vor allem bei Anfängern teilweise für leichte Frustration sorgen, wie der Test in der Gruppe zeigte. Teilweise nahmen die Jugendlichen dies aber auch als willkommene Herausforderung an, was ihren Spielspaß steigerte und nicht schwächte. Hier sind sicherlich die persönlichen Präferenzen des jeweiligen Spielers zu beachten.

viele verschiedene Waffen
Im Kampf gegen den Zauberer greift Sir Daniel auf viele verschiedene Waffen und Kampfbewegungen zurück. Der Spieler muss also nicht linear auf immer die gleiche Art und Weise seine unheimlichen Gegner aus dem Weg räumen, sondern kann dies auf eine vielfältige Art und Weise tun. Dies gefiel auch den jugendlichen Testern aus der Gruppe: „Ich finde es toll, dass das Skelett so viele Waffen hat und Bewegungen kann. So passiert immer etwas Neues“ (Tester, 12).

Immer alles im Blick
Positiv zu bewerten ist auch das übersichtliche Display. Der Spieler hat, neben seinem Charakter und seiner Umgebung, stets die wichtigsten Elemente im Blick: die Lebensanzeige (obwohl Sir Dan ja eigentlich schon tot ist), die Gesundheitsflasche (aus der man die Lebensanzeige wieder auffüllt), die eingesammelten Goldmünzen (von denen man Vorräte und Waffen kaufen kann), die aktuellen Waffen und Schilde und auch einen Becher, der anzeigt, wie viel Respekt sich der Held erkämpfen konnte. Alle dies, vor allem die wichtige Lebensanzeige, hat der Spieler immer im Blick und kann somit die eigene Lage besser einschätzen.

einfache Steuerung
Die Steuerung des Spiels ist einsteigerfreundlich. Bereits nach kurzer Zeit ist sie auch von jüngere Spieler erlernbar. Nichts desto trotz kann der Spieler mit diesen einfachen Mitteln Sir Daniel präzise durch die verschiedenen Schlachtfelder leiten und währenddessen zahlreiche Gegner niedermetzeln. Dadurch, dass die Steuerung sehr simpel ist, geht aber auch etwas Spieltiefe verloren.

lustige Minispiele im Mehrspielermodus
Ein sehr positiv zu bewertender Aspekt von MediEvil ist der vorhandene Mehrspielermodus. Auch wenn das Spiel hauptsächlich von seinem Hauptmodus lebt, stellt der Mehrspielermodus eine nette Abwechslung dar, die sicherlich begeistern kann. In diesem Modus tritt der Spieler über eine Wireless-Lan-Verbindung gegen menschliche Gegner in den Minispielen an. Dies ermöglicht die Spieler, ihre in den Minispielen erworbenen Fähigkeiten zu testen und so einen kleinen Wettkampf gegeneinander auszutragen. Diese Möglichkeit kam auch bei den jugendlichen Testern aus der Gruppe gut an.

Grafik und Sound überzeugen
Hinsichtlich der visuellen und audiovisuellen Aspekte stellt MediEvil eine positive Erscheinung dar. Besonders die Grafik sorgt dafür, dass das Spiel nicht wie ein billiger Zeichentrickabklatsch sondern wie ein wirkliches Gruselabenteuer wirkt. Auch die Grafik und der Sound tragen somit zu der gelungenen Atmosphäre bei.

Fazit:
„MediEvil – Die Rückkehr“ ist ein Spiel, an dem sich sicherlich die Geister scheiden. Fans von Gruselatmosphäre, Monstern und Untoten kommen sicherlich auf ihre Kosten. Spieler, die sich mit diesen Inhalten nicht unbedingt identifizieren können, werden nicht lange Spaß an dem Spiel haben. Die Umsetzung des Spiels ist insgesamt gut gelungen, ob die moralische Botschaft hinter der Geschichte aber kindgerecht ist, darf bezweifelt werden. Schließlich tötet Dan auch, um seinen Ruf wieder herzustellen.

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Spieletester
Ü12 Porz
Köln
Bewertung Spielspass