Luka und der verborgene Schatz

Genre
Adventure
USK
ab 6 Jahre (?)
Pädagogisch
ab 10 Jahre
Vertrieb
Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder
Erscheinungsjahr
2008.12
Systeme
PC
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Kinderabenteuer mit Anspruch
Gruppenleiter
Dirk Poerschke
Game On/Two Kinderhilfezentrum Düsseldorf
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
Auch mit dem zweiten Teil der Abenteuergeschichte um das Kind Luka - "Luka und der verborgene Schatz" - hat die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes pädagogische Ansprüche und polizeiliche Aufklärung zu einem Spiel gemacht. 
Bereits mit ihrem 2005 aufgelegten PC-Spiel "Luka und das geheimnisvolle Silberpferd" konnte die polizeiliche Prävention bei der Zielgruppe Mädchen und Jungen zwischen 8 und 12 Jahren das Thema - Konflikte gewaltfrei lösen- ein mit zahlreiche Prämierungen ausgezeichnetes Spiel vorlegen. Im zweiten Teil ist Luka etwas älter geworden und das Rezept aus Unterhaltung und Aufklärung beschäftigt sich in "Luka und der verborgene Schatz" mit dem steigenden Konsum von Alkohol und Drogen bei Kindern und Jugendlichen. Ziel ist die Sensibilisierung über die negativen Folgen von Drogenkonsum wie Gewalt und Gefahren im Straßenverkehr bei 10-13-jährigen Mädchen und Jungen. Ob sich das in ein spannendes Spiel verwandeln lässt, konnte unsere Testergruppe nun testen.

Pädagogische Beurteilung:
Der Einstieg in das Spiel ist einfach. Ab dem Betriebssystem Windows XP zeigt die Installation dank der niedrigen Hardwareanforderungen keine Probleme und war der Testergruppe auch ohne weitere Hilfe möglich. Zu Spielbeginn kann der Spieler sich für eine weibliche oder männliche Spielfigur entscheiden. Getestet wurden beide Möglichkeiten. Die Identifikation mit den sympathischen Spielfiguren war bei Mädchen und Jungen gleich gegeben.
"Luka und der verborgene Schatz" erzählt die Geschichte eines geheimnisvollen Buches von Prinzessin Katharina aus dem ersten Teil der Luka-Reihe, einem lateinischen Rätsel, eines Ausfluges in ein Zeltlager und der Schatzsuche in einer Bergruine. Im Verlauf der Geschichte werden Luka und seine Freunde immer wieder mit Jugendlichen konfrontiert die mit Drogenproblemen zu kämpfen haben. Da ist Peter an der Bushaltestelle der sich durch Haschischrauchen nicht mehr an seinen Latein-Vokabeln erinnert. Dann ist da Ronnys Clique im Zeltlager, die Alkohol trinkt, den Tag verschläft und gewalttätig wird oder Lars, der betrunken Motorroller fährt. Meine Testergruppe wird im Verlauf der Geschichte mit der Verführung zur Droge konfrontiert und die Diskussionen waren wirklich spannend. Trinkt man im Spiel ein Bier mit, so verpasst man ein gesamtes Kapitel der Geschichte, weil man den nächsten Tag verschläft. Das lässt sich auch nicht so ohne Weiteres zurückholen.  
Keiner der Tester konnte auf eigene Erfahrungen mit der Thematik zurückgreifen und richtige Entscheidungen werden durch weitere Spielhandlungen belohnt. 
Dabei steht man nicht unter Zeitdruck und kann den weiteren Verlauf des Spiels mit Eltern oder Freunden diskutieren - eine effiziente Form, Kinder und Jugendliche für Drogenprobleme zu sensibilisieren und Vorbilder zu schaffen. Das Spiel kommt konsequent gewaltfrei und mit altersgerechten Anforderungen für die Adventures üblichen Rätseln und Aufgaben aus. Diese Rätsel und Aufgaben machten auch eine wichtige Motivation für die Spieler aus. Dinge miteinander zu kombinieren und Aufgaben zu lösen, um die Geschichte weiter verfolgen zu können, sind eine der Stärken von "Luka und der verborgene Schatz". Dabei ist die graphische und akustische Umsetzung hervorragend in ihrer Qualität und wurde von der Testergruppe gelobt. Leider ist die spannende Geschichte sehr kurz geraten. Konzipiert auch für Lehrkräfte und Fachkräfte der außerschulischen Jugendarbeit bekommt "Luka und der verborgene Schatz" den Spagat an den Anspruch der Testergruppe für ein echtes Adventure und einem zu kurzen Spiel nicht hin. Dafür gab es einige Minuspunkte.
Zitat eines Testers: "Wieso ist das jetzt schon vorbei, wie geht denn das jetzt weiter." 
Die Spieler brauchten ca. eine Stunde um Luka’s neues Abenteuer durchzuspielen.

Fazit:
"Luka und der verborgene Schatz" soll sensibilisieren für Drogenprobleme im unmittelbarem Umfeld der Kinder. Sich mit Fragen der Coolness und fragwürdigen Mutproben auseinandersetzen, dabei typische Begriffe wie "stoned" oder "chillen" zu erklären, sich gegen Drogen zu entscheiden und dabei ein Held zu sein wird hier vorbildlich umgesetzt. 
"Luka und der verborgene Schatz" schafft das ohne erhobenen Zeigefinger und belehrende Sprüche (auch wenn das für mich das erste Spiel war, bei dem die Spielfiguren beim Überqueren einer Straße erst nach links und dann nach rechts schauen). Luka schafft eine Grundlage für weitere Gespräche über das Thema Drogen und hat damit das Erfolgsrezept aus Unterhaltung und Aufklärung fortgesetzt. Begleitmaterial und umfangreiches Unterrichtsmaterial für Eltern und Pädagogen stehen online zur Verfügung.
Beide Spiele, "Luka und das geheimnisvolle Silberpferd" und "Luka und der verborgene Schatz", können kostenfrei bei der Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes bezogen werden und stehen unter http://luka.polizei-beratung.de zum Download.

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Spieletester
Ü8 Elsa-Brandström-Schule Düsseldorf
Düsseldorf
Bewertung Spielspass